Digitale Fotografie- Manipulation/Bearbeitung

Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Google Anzeigen Google Anzeigen
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Hallo!
ich besuche zur Zeit die 12.Klasse eines Gymnasiums und habe mich dafür entschieden meine Facharbeit in Kunst abzulegen. Mein Thema sind die gestalterischen Mittel der Fotografie, wobei ich einen speziellen Fokus auf die Unterschiede der Bearbeitung von analogen und digitalen Aufnahmen gelegt habe.
In dem Sinne wollte ich mal ein paar Meinungen zum Thema "digitale Fotografie und Manipulation" lesen, denn digitale Aufnahmen können und werden vielmehr manipuliert.
Wo sind die Vorteile, wo die Nachteile ?
Was gilt noch als bearbeitet, was ist Manipulation?

Und dann habe ich auch noch Fragen zum Thema Bearbeitung(denn bei digitaler Fotografie gibt es ja zahlreiche Möglichkeiten Bilder zu bearbeiten).
Ist es noch möglich Fotos zu machen, ohne dass eine Nachbearbeitung nötig ist ?
Aber sehen die dann noch "gut" aus?
Oder müssen Fotos heuzutage bearbeitet sein, damit die Menschen sie mögen?
Was hat man für Möglichkeiten Fotos so aufzunehmen, dass keine bzw. nur minimale Bearbeitung nötig ist ?

Ich würde mich über viele Beiträge freuen!!! Danke!
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Nicole Ochmann schrieb:

Zitat:Hallo!
ich besuche zur Zeit die 12.Klasse eines Gymnasiums und habe
mich dafür entschieden meine Facharbeit in Kunst abzulegen.
Mein Thema sind die gestalterischen Mittel der Fotografie,
wobei ich einen speziellen Fokus auf die Unterschiede der
Bearbeitung von analogen und digitalen Aufnahmen gelegt habe.
In dem Sinne wollte ich mal ein paar Meinungen zum Thema
"digitale Fotografie und Manipulation" lesen, denn digitale
Aufnahmen können und werden vielmehr manipuliert.


Du unterliegst einem grundsätzlichen Irrtum, wenn du glaubst, nur digitale Fotos ließen sich manipulieren. Bei den Analogen war und ist das nicht anders. Nur die Mittel (und u.U. der Aufwand) sind verschieden!

Wenn du dir diese Eingangsprämisse setzt, sehen auch deine weiteren Fragen bestimmt ganz anders aus, denke ich.

Frank
Der TIEGER Der TIEGER Beitrag 3 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Nicole Ochmann schrieb:

Zitat:Was gilt noch als bearbeitet, was ist Manipulation?


Das bischen, was ich mache, ist nur Bearbeitung, also, eigentlich sind meine Bilder so gut wie alle so gut wie unbearbeitet. Manipulation? Um Himmels willen, das machen nur die anderen!!!!

Ich weiß nicht, ob der Vergleich hinkt. Aber vielleicht ist das ganz ähnlich so wie bei jungen Frauen, die, (wenn sie nicht - korrekterweise - die ganze Kosmetikindustrie als integralen Bestandteil des patriarchalen Unterdrückungsapparates entlarvt und boykottiert haben) doch allenfalls ihre natürliche Schönheit ganz dezent durch behutsamen Einsatz geeigneter Kosmetika unterstützen, sich aber niemals aufdonnern würden. Das tun höchtens die anderen -;)

Zitat:Und dann habe ich auch noch Fragen zum Thema Bearbeitung(denn
bei digitaler Fotografie gibt es ja zahlreiche Möglichkeiten
Bilder zu bearbeiten).
Ist es noch möglich Fotos zu machen, ohne dass eine
Nachbearbeitung nötig ist ?


Das hängt davon ab, was Du unter "Nachbearbeitung" verstehst. Wenn Du ein Bild im Web präsentieren möchtest, geht es nicht ohne "Nachbearbeitung", da im Web in der Regel relativ kleine Bilder von maximal 1000 Pixel Seitenlänge gezeigt werden, Dateien aus einer Digiknipse normalerweise aber viel größer sind.

Wenn Du ein Bild an einen Printer schickst und davon überzeugt bist, dass das, was die Software im Printer macht, keine "Nachbearbeitung" im Sinne der Fragestellung ist, dann ist der Druck unbearbeitet.

Zitat:Aber sehen die dann noch "gut" aus?


Wenn sie gut gemacht sind, ja.

Zitat:Oder müssen Fotos heuzutage bearbeitet sein, damit die Menschen
sie mögen?


Nun, die postkartenschöne blaue Himmel war bereits vor 50 Jahren gelegentlich zu einem nicht unerheblichem Teil den Einstellungen der Druckmaschine zu verdanken.

Zitat:Was hat man für Möglichkeiten Fotos so aufzunehmen, dass keine
bzw. nur minimale Bearbeitung nötig ist ?


Darüber lassen sich ganze Bücher schreiben. Im Prinzip ist es ganz einfach: Alles richtig machen.

Wenn die Bildidee jedoch eine "Nachbearbeitung" zwingend erforderlich macht, geht es eben nicht ohne "Nachbearbeitung". Beispielsweise lassen sich Panoramen nicht ohne "Nachbearbeitung" durch Stitching-Software erzeugen. Natürlich würde jeder das Stitchen als "minimale Bearbeitung" einstufen.

Ich zeige gerne noch einige gute Beispiele für (bis auf ein ganz klein wenig - ach, lassen wir die Fachbegriffe) unbearbeitete Bilder:


[fc-foto:10541308]


[fc-foto:15714171]


[fc-foto:15309814]



Dieses ist dagegegen eine dreiste Tigerfälschung.

[fc-foto:5106829]
Don Papparazzo Don Papparazzo   Beitrag 4 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
puuh, das geht nicht mit 2 zeilen abzuhandeln.

also erstmal wie frank.
wenn ich zurückdenke, was wir zu meiner schulzeit im fotolabor so an montagen und collagen fabriziert haben ;-)

und auch die "normale" entwicklung und belichtung von analogen bildern ist ja schon ein akt der bearbeitung.
je nach papierwahl, wahl der chemikalien, verweildauer des belichteten papiers in selbigen, abwedeln beim belichten und vieles mehr, hat dort auch eine bearbeitung stattgefunden.

ich würde für deine aufgabe mal zwischen
- bearbeitung als bildoptimierung und
- bearbeitung als manipulation unterscheiden.

wie tieger so schön ausgeführt hat, ist je nach medium (druck - gross oder klein, belichtung, internetdarstellung, zeitungsdruck, usw...) eine unterschiedliche optimierung nötig.

und dann die unterschiede der kameras.
digitale kompaktkameras erzeugen in der regel bilder mit mehr farbsättigung, kontrast und schärfe. bedürfen als weniger bearbeitung zur optimierung.

bei digitalen spiegelreflexkameras hat man schon vor der aufnahme die möglichkeit, diese parameter zu beeinflussen, bzw diese eben nicht zu beeinflussen, um anschliessend am pc per software das optimum aus jedem bild rauszuholen.


vorteile:
digital hat man die möglichkeit, bearbeitungen sofort kontrolliert am monitor zu betrachten.
man ist nicht abhängig von chemie, dunkelkammer etc.
also man arbeitet kontrollierter und "sauber" und geruchsfrei.

und natürlich lassen sich auch manipulationen in der regel leichter bewerkstelligen.
ebenso sämtliche effekte.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Mir ist durchaus bewusst, dass sich auch analoge Fotografien bearbeiten lassen, nur denke ich aufgrund des Aufwands (usw.) ist dies bei den Digitalen viel häufiger und bringt deswegen auch mehr in die Versuchung zu bearbeiten. ;)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 6 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Nicole Ochmann schrieb:

Zitat:Mir ist durchaus bewusst, dass sich auch analoge Fotografien
bearbeiten lassen, nur denke ich aufgrund des Aufwands (usw.)
ist dies bei den Digitalen viel häufiger und bringt deswegen
auch mehr in die Versuchung zu bearbeiten. ;)


Würde ich nur insofern unterschreiben, als es viele Leute versuchen, digitale Bilder zu bearbeiten, sprich zu verunstalten.

Grundsätzlich liegt das Problem bei analogen und digitalen Fotos aber auf der selben Ebene. Nur die Technik ist verschieden, wie ich schon schrieb ...


... und jetzt gehe ich ins Kino; bearbeitete laufende Bilder angucken. ;-)

Frank
K. Nafets K. Nafets Beitrag 7 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Lesenswert:
http://www.heise.de/foto/Wenn-Pixel-lue ... kel/115342

und hier:
http://www.cs.dartmouth.edu/farid/resea ... tampering/



Nachricht bearbeitet (20:33h)
Harry von Mengden Harry von Mengden Beitrag 8 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Je nach Sujet (sprich Art der Fotografie oder noch einfacher = was man fotografiert), ist eine Nachbearbeitung mehr oder weniger "nötig". Als relativ extreme Beispiele ist die Beauty-Fotografie (meist relativ grosse Optimierung) und die Sportfotografie (sehr oft wenig bearbeit). Die Fotos von Anlässsen auf meiner Homepgage sind alle unbearbeitet. Bei meiner Sammlung hier in der FC scxhreibe ich ob bearbeitet oder nicht. Wobei hier in der FC ist Bildschnitt, Grössenänderung und "Unscharf maskieren" nötig und daher von mir nicht angegeben.

Grus
Harry
Andreas Huppert Andreas Huppert Beitrag 9 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Eine Kamera arbeitet anders als ein menschliches Auge. Nimm zum Beispiel mal den Weissabgleich. Ohne den wäre ein Sonnenuntergangbild deutlich rotstichiger als es ein Betrachter vor Ort wahrnimmt. Um also dem Betrachter des Fotos einen möglichst ähnlichen Eindruck zukommen zu lassen wie einem Betrachter vor Ort muss man entweder schon gleich bei der Aufnahme oder in der Nachbearbeitung einen Weissabgleich vornehmen, was nichts anderes ist als eine Manipulation der Farben.
Das mag jetzt ja noch objektiv relativ nachvollziehbar sein.

Es gibt aber auch Manipulationen mit dem Ziel Unzulänglichkeiten der Kamera auszubügeln. Z.B. kann das menschliche Auge einen deutlich höheren Konstrastumfang wahrnehmen als eine Kamera. Das gleicht man z.B. durch Aufhellung von Schatten in der Nachbearbeitung aus, oder erstellt gleich mehrere Aufnahmen mit verschiedener Belichtung und rechnet sie zusammen (HDR oder DRI als Stichwort).

Sowas ist mehr oder weniger Standard und wird teilweise schon von den Kameras automatisch gemacht oder ist ganz normale Routine in der Nachbearbeitung, entweder durch den Fotografen selbst oder im Labor.

Noch ein Schritt in der Bearbeitung ist der Versuch, das den emotionalen Eindruck eines lebhaften Motivs auf den Betrachter vor Ort durch Bearbeitung des Fotos zu transportieren. Z.B. könnte man den Hintergrund farblich entsättigen um das Motiv stärker hervortreten zu lassen.
Oder man macht das Bild in schwarzweiss um die Strukturen zu betonen oder eine bestimmte Stimmung zu transportieren.

Find ich auch nicht problematisch, meist kann man diese Art der "Manipulation" sehen.

Eine ganz andere Kategorie sind Manipulationen die man nicht sehen soll ... also Falten wegmachen, Bildteile entfernen oder hinzufügen usw, siehe Heise-Artikel von oben.

Aber im Endeffekt gibt es kaum "unmanipultierte" Bilder, jetzt mal von reiner Sachfotografie abgesehen. Schon durch die Auswahl des Bildausschnitts und der Perspektive nimmt der Fotograf Dinge aufs Bild und lässt andere weg.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Gucke Dich die Anforderungen im "Light and Landscape" Contest an.

Das beantwortet viele Fragen.

http://www.fotocommunity.de/info/Contes ... ender_2010



Nachricht bearbeitet (1:35h)
Robert Koch Robert Koch   Beitrag 11 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Bildmanipulation
http://rhetorik.ch/Bildmanipulation/Bil ... ation.html


Die "Schönheit" der Models:
http://www.digitalretouch.net/main.php
http://www.concept-media.de/retusche/in ... e&nr=ueber
http://homepage.mac.com/gapodaca/digita ... index.html
http://www.glennferon.com/portfolio1/index.html
http://www.wynn.de/reworked/retouch01.html
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 12 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Was ist, wenn ich ein Negativ einscanne ("digitalisiere") und das entstandene Bild bearbeite ??

Wie hast du deine Digitalkamera eingestellt? Sobald du nämlich deine Bilder als JPGs in der Kamera speicherst, sind diese schon "bearbeitet".

Ich denke, "Bearbeitung" allein macht noch kein gutes Bild, wenn die Bildgestaltung versagt hat. Erst das Zusammenspiel von beidem kann aus einem guten Bild u.U. ein besseres Bild machen.

Zu deinen Fragen:

Ist es noch möglich Fotos zu machen, ohne dass eine Nachbearbeitung nötig ist ?

-JA

Aber sehen die dann noch "gut" aus?

-Was heisst "gut" ... ???

Oder müssen Fotos heuzutage bearbeitet sein, damit die Menschen sie mögen?

- Nein (Mein beliebtestes Bild auf ner anderen Fotoseite hat rund 58'000 Klicks und 189 Kommentare. Das ist praktisch unbearbeitet. Allerdings ist es ein Foto von schönen weiblichen Brüsten. Das Motiv reicht offenbar aus, damit die Menschen das Bild "mögen")

Was hat man für Möglichkeiten Fotos so aufzunehmen, dass keine bzw. nur minimale Bearbeitung nötig ist ?

Das eine hat mit dem anderen m.E. wenig bis nichts zu tun. Dein Foto kann eine noch so perfekte Bildgestaltung haben, aber wenn es z.B. in RAW aus der Kamera kommt *muss* man es bearbeiten um es überhaupt auf Internet zu bringen.

Mir kommt es bei solchen Fragen immer so vor, als wäre Bildbearbeitung etwas Schlimmes, welches man tunlichst vermeiden sollte. Ich denke da ganz anders.
Graubaer Graubaer   Beitrag 13 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Hallo Nicole, eigentlich ist ja schon alles gesagt und ich weise nur noch auf einen nicht zu alten Thread hin, in dem das Thema Manipulation an der Schnittstelle des "Speichermediums Negativ/Sensor" beginnt:

" Der Irrtum mit dem digitalen Negativ ... "
http://www.fotocommunity.de/forum/read. ... ply_205960

Für Deine Arbeit viel Erfolg :-)
Graubaer



Nachricht bearbeitet (9:59h)
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 14 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
die frage beginnt mit der frage: was ist die wahrheit?

das, was ich zeigen will - oder das, was mir knipsenderweise zufällig gelang ohne eigene bearbeitung, weil das kameramodell xyz (oder der zufällig chemisch so aufgebaute analoge film) zufällig leichten rotstich, zufälligerweise den schärfeverlauf auf diese art, zufälligerweise diesen kontrastumfang auf jenen hinkomprimierte und die belichtungsmessung zufällig diese bildbereiche intergral zur messung heranzog.

warum nur hatte ich zufällig gerade diesen film in der kamera und warum belichtete ich nicht heller?

ist es da nicht sinnvoller, ehrlich zu sagen, in wahrheit will ich das motiv im bild so darstellen, als zu sagen, schau das bild ist absolut unmanipuliert von mir, aber, hihi, ich nahm natürlich den farbkräftigen film, der weniger filmkorn zeigt und gab ihn zu aldi zur entwicklung, die bekannt für schön knallige farben sind?
--------------

fotografie hatte noch nie etwas mit der wirklichkeit zu tun, außer, daß immer ein unterschied zur wirklichkeit bestand. mal ein größerer, mal ein kleinerer, mal zufällig, mal zufällig&geplant.

-------------
jedes foto, das nicht einen 360° rundumblick ermöglicht, mit einer unserem sehsinn entsprechenden auflösung, ist ein die wirklichkeit verfälschender ausschnitt, der bewußt dinge zeigt und bewußt andere dinge nicht zeigt - eine manipulation der darstellung der wirklichkeit.
und wenn der turmspringer mit noch so präzisen details abgelichtet ist, so wie er sich in der luft saltomäßig dreht: es ist eine verfälschung der wirklichkeit, weil ich im bild die wahren größenverhältnisse nicht sehe - sehe nur den springer und sonst bloß himmel. in wahrheit sprang er aus 2m höhe, aber das fehlen der umgebungsdetails täuscht einen 100m-sprung vor.
was ist da eine kleine bearbeitung - daß ich den schatten um seine nase etwas aufhellte, das muttermal im badehosenbereich retuschierte - dagegen? lächerlich!
--------------

heutige bilder sind viel ehrlicher, als die früher als "unverfälscht" hingenommenen fotos. denn ein betrachter, der die möglichkeiten der heutigen bearbeitung ahnt, kann sich aus dem foto einen reim machen: was war wahrscheinlich die reale situation und welche ziele verfolgte der fotograf/bearbeiter, daß die bilder so schön überbuntet glänzen?
heute kann ein foto niemandem mehr etwas vorgaukeln (naja, wer sich noch an die cleanen us-laserbombenzielviedeos des irak-krieges erinnert, hatte den eindruck eines präzisen, unblutigen krieges - die hunderttausenden blutigen irakischen opfer wurden ja nicht gezeigt). jeder weiß, was alles machbar ist. und das erlaubt, fotos als kunstvoll gemachte bilder, die nichts anderes sind, als das wollen des fotografen/bearbeiters - wie eine zeichung oder ein gemälde - zu genießen oder als geschmacklos-abscheuliches machwerk beiseite zu legen.
-----
was anderes ist in der dokumentar- und gutachterfotografie.
da hat die fotografie umsomehr den charakter eines textlcih verfaßten gutachtens hinsichtlich glaubwürdigkeit: man kann alles darstellen, egal ob wahr oder falsch. die qualität des gutachters, sein berufsethos, seine gerichtliche vereidigung sind das maß für die glaubwürdigkeit seines textes und der bilder. nicht die buchstaben oder die bildpixel machen die wahrheitsqualität aus, sondern einfach der untadelige ruf und die persönliche glaubwürdigkeit des verfassers.
-----------------

bildverschönerungen gab es, seit es bilder gibt. manche waren gelungener, als andere. manche leichter, als andere.

"an ihren bildern sollt ihr sie erkennen" ist heute viel leichter und ehrlicher, als früher, wo die fotografischen bildmanipulationsmöglichkeiten der öffentlichkeit nicht so bewußt waren.
-----------------
was ist an dem bild hier wahr?

[fc-foto:15840460]

(die blonde links hat mit ihm keine, außer eine entfernt verwande beziehung. die nackte ist eine steinfigur. und eigentlich unterhielt er sich gerade mit seiner ihm gegenübersitzenden gattin. ob er gerade die figur anschaute, oder sich freute, weil gerade die sonne reinschien, ist auch nicht geklärt. die flaschenhälse im vordergrund sind fruchtsaftflaschen. das bild jedoch suggeriert ganz was anderes. und das bild ist bis auf beschnitt und s/w umwandlung nicht besonders viel bearbeitet, sondern kam so schlecht aus der minicam ...)
---------------
was ist an diesem bild samt text wahr?

spitz spitz N. Nescio 11.08.07 19


in diesem sinne. hoffe, was zum nachdenken gebracht zu haben.
lg gusti



Nachricht bearbeitet (10:45h)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 15 von 53
0 x bedankt
Beitrag verlinken
@ digital rebel schrieb:

Nein (Mein beliebtestes Bild auf ner anderen Fotoseite hat rund 58'000 Klicks und 189 Kommentare. Das ist praktisch unbearbeitet. Allerdings ist es ein Foto von schönen weiblichen Brüsten. Das Motiv reicht offenbar aus, damit die Menschen das Bild "mögen")

@nicole:

... wenn bei einer fotografie qualität und berabeitung leidet, kann das motiv bzw. die idee schon noch einiges rausreissen. in unserem fall brüste, schöne frauen, irgendeine berühmtheit, etc ... - oder man verzichtet bewußt auf bearbeitung allerdings zur gänze wird in den seltensten fällen sein.

... andersrum das gleiche. ein belangloses motiv oder gar kein wirkliches motiv im bild in der art und weise nachbearbeiten bzw. erstellen, daß es doch vermeintlich wieder 'besser' macht - zb. panoramafotografie, wo durch das format gepunktet wird bzw. HDR fotos. da ist die bearbeitung an sich das element, daß aus langweiligen und inhaltlosen bildern halbwegs noch was rausholt, auch wenn es für die ersten paar sekunden ist. länger schaut man auch nicht hin.

wobei alles ist relativ zu sehen.

ich schließ mich meinen VR an: bearbeitung ist immer dabei, in welcher form auch immer. ob analog oder digital. allerdings würd ich das auch nicht trennen. bearbeitung gehört dazu und ist ein bestandteil der fotografie, der von art und bereich des zu fotografierenden motivs abhängt wie auch dem ausgabemedium.

was nun eine wirklich sinnvolle bearbeitung ist, bleibt jedem selbst überlassen. ich seh zb. photoshop als digitale dunkelkammer ohne die man nicht auskommt.
lg
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Nach
oben