Hyperfokale Distanz - Landschaftsfotografie

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fotofindus fotofindus Beitrag 1 von 64
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Hallo zusammen,

aktuell interessiert mich ein wichtiges Thema. Entfernungseinstellung bei Landschaftsfotos. Viele Jahre habe ich die Kamera nicht mehr in die Hand genommen. Mittlerweile wieder öfter. Dadurch interessieren mich zunehmend die Grundlagen der Fotografie, weil ich erkannt habe, dass ich vieles noch nicht verstanden habe. Aus diesem Grund habe ich das Thema hier bei den Anfängern eingestellt.

Worum geht es mir: Mich interessiert, auf welche Bildelemente ihr bei Landschaften fokussiert, wenn sich auch im Vordergrund ein Motiv-Element befindet. Zur Verdeutlichung hier zwei Bilder, mit denen das klar wird:


Panoramaweg Panoramaweg fotofindus 18.01.24 1


Geländer Geländer fotofindus 11.01.24 1


Meine Fragen sind: 
Worauf würdet ihr scharfstellen, wenn Vorder- und Hintergrund "akzeptabel scharf" sein sollen?
Arbeitet ihr mit der hyperfokalen Distanz?
Habt ihr dazu eine App? Wenn ja, welche könnt ihr empfehlen?

Worum es mir hier nicht geht:
Maximale Schärfentiefe mit fast geschlossener Blende, z.B. f/22. Auch Fokus-Stacking soll hier nicht besprochen werden. Ebenso wenig die Frage manuelles Fokussieren oder Autofokus. 

Ich habe zu dem Thema bereits viel gelesen und studiert. Aber ganz ehrlich, so richtig schlau bin ich aus all den vielen Informationen noch nicht geworden.

Hier ein Link, der ganz gut zum Thema ergänzend passt: 
https://www.pixolum.com/blog/fotografie ... le-distanz

Freue mich auf eure Antworten und eine interessante Diskussion.
 
Danke schon im Voraus!
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 2 von 64
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Ich kenne in UK einige sehr renommierte Landscjaftsfotografen, und die machen das so:

Sie nehmen die Blende, die die maximale Schärfe garantiert, z.B. f/11.

Dann machen sie zwei oder gar drei Fotos mit Fokus auf Vordergrund, Mitte und Hintergrund, die sie mit einer Stacking Software zusammenrechnen.
fotofindus fotofindus Beitrag 3 von 64
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Zitat: _visual_notes_ 07.02.24, 01:58Zum zitierten BeitragIch kenne in UK einige sehr renommierte Landscjaftsfotografen, und die machen das so:

Sie nehmen die Blende, die die maximale Schärfe garantiert, z.B. f/11.

Dann machen sie zwei oder gar drei Fotos mit Fokus auf Vordergrund, Mitte und Hintergrund, die sie mit einer Stacking Software zusammenrechnen.


Danke, aber mir geht es tatsächlich ausschließlich um den Umgang und Erfahrungen mit der hyperfokalen Distanz. Fokus Stacking ist klar, aber ein anderer Lösungsansatz.

Nochmal die Frage anhand des Bergfotos: Auf welches Bilddetail stellt ihr scharf, um eine möglichst große Schärfentiefe vom Steindach bis zum Horizont zu erzielen?
Karpfen Karpfen Beitrag 4 von 64
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Interessanter Link!
Danke.
fotofindus fotofindus Beitrag 5 von 64
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Zitat: Karpfen 07.02.24, 15:10Zum zitierten BeitragInteressanter Link!
Danke.


Gerne. Ja, eine durchaus interessante Seite mit vielen Aspekten zum Thema. Die vielen anderen Links und Seiten zur Ermittlung, bzw. Berechnung der hyperfokalen Entfernung anhand Sensor-Format, Brennweite und Sensorauflösung kennt ihr ja. Vermutlich ebenso die mathematiche Formel zur Berechnung. Die Formel mit Blende, Brennweite und Zerstreuungskreisdurchmesser. Darauf, bzw. auf die entsprechenden Apps, möchte ich später eingehen. Jetzt warte ich erstmal auf weitere Beiträge zu der simplen und doch essenziellen Anfängerfrage, worauf ihr bei Landschaften mit bildwichtigen Elementen im Vordergrund fokussiert.
Reiner Be Punkt Reiner Be Punkt Beitrag 6 von 64
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Wenn das bildwichtige Element im Vordergrund ist, fokussiere ich i. d. R. darauf oder (falls ich ausnahmsweise Wert auf einen möglichst scharfen Hintergrund lege) knapp dahinter. Blende so weit schließen, soweit die Umstände es erlauben. Beugungsunschärfe halte ich bei Landschaftsbildern für ein eher marginales Problem, ansonsten: Blende nicht komplett schließen. Wenn mir das Vertrauen in diese Anordnung nicht reicht, benutze ich die Abblendtaste - diese Kontrolle mache ich wegen durchgängiger Schärfe aber extrem selten, sondern eher im umgekehrten Fall, wenn ich mit Offenblende was gezielt freistellen will.

Herumrechnen wäre mir, offen gestanden, viel zu blöd :-)

Beispielbilder von mir:

Stein - Salz Stein - Salz Reiner Be Punkt 18.12.19 13


Testballon Testballon Reiner Be Punkt 30.11.18 9
fotofindus fotofindus Beitrag 7 von 64
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Zitat: Reiner Be Punkt 08.02.24, 17:05Zum zitierten BeitragWenn das bildwichtige Element im Vordergrund ist, fokussiere ich i. d. R. darauf oder (falls ich ausnahmsweise Wert auf einen möglichst scharfen Hintergrund lege) knapp dahinter.

Hallo Reiner, danke dir. So ähnlich mach ich das bisher auch meistens. Eher aus dem Gefühl heraus. Und abhängig davon, wie nah das Element im Vordergrund ist. Die App im Vergleich gibt mir allerdings dazu widersprüchliche Entfernungen. Daher ja auch meine Frage, ob hier überhaupt einer mit der hyperfokalen Distanz, einer Tabelle oder einer App arbeitet?
Uwe  - Ein Alzeyer in Bremen - Uwe - Ein Alzeyer in Bremen -   Beitrag 8 von 64
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Kommt halt auch immer darauf an, was willst du zeigen, was ist dir im Bild wichtig.

Beim ersten Bild hätte ich auf das Hüttendach fokussiert, Blende 8 bis 11. Die Berge liegen eh im Dunst, also stört da eine gewisse oder sogar große Unschärfe nicht.

Beim zweiten Bild entweder aufs Geländer, erste "Insel" oder den Turm ganz weit draußen, dann Blende wieder 8 bis 11. ODER, Blende soweit auf wie geht, z.B. 1,4 und dann aufs Geländer oder die vordere "Insel" scharf stellen (und in die Knie gehen ;-)) .

Wie gesagt, kommt immer drauf an, was Du als bildwichtig empfindest und auch so zeigen willst. Und natürlich welches Objektiv Du hast. Ein 20mm WW läßt andere Dinge zu als ein 85mm Tele ...
Karpfen Karpfen Beitrag 9 von 64
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Naja,
das Problem mit der durchgehenden Schärfe hat ja jeder.
Habe bisher nur herumprobiert, ohne physikalische Tiefenanalyse.

Ich als kleiner Waldundwiesenknipser finde das Beispiel aus dem Canyon sehr interessant. Werde es mal in passender Umgebung probieren.
Ein Flug nach Page ist mir aber zu teuer. Lach
fotofindus fotofindus Beitrag 10 von 64
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Zitat: Karpfen 09.02.24, 13:40Zum zitierten BeitragNaja,
das Problem mit der durchgehenden Schärfe hat ja jeder.

Daher auch der Thread und meine Fragen. Bin gespannt auf weitere Rückmeldungen. Danke euch allen bisher.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 11 von 64
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... mir ist bewusst, dass der geneigte Betrachter herausfindet, wo der Fokus liegt, egal ob die Schärfentiefe groß oder klein ist. Deshalb fokussiere ich immer auf etwas sinnvolles, ggfs. muss ich mich entscheiden. Hyperfokale Distanz hin oder her.
... mir ist bewußt, dass die Beugungsunschärfe je nach Einsatzzweck des Fotos unterschiedlich ausfallen darf. Wenn es um eine Dokumentation oder nur um kleine Bilder oder gar die fc geht, dann ziehe ich die Blende auch mal gnadenlos zu.
... außerdem: Je nach Sensorformat gibts da natürlich unterschiedliche Blenden: Was bei VF Blende 11 ist, ist bei APS-C Blende 8 und bei mft Blende 5,6.
... ein Landschaftsfotograf will ja oft viele Pixel haben. Das bedeutet kleine Pixel. Und wer da stark abblendet, der hat eine zu teure Kamera dabei.
Reiner Be Punkt Reiner Be Punkt Beitrag 12 von 64
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Eine Frage meinerseits als Analogist (weil ich´s oben bei meiner Antwort erwähnt hatte): gibt es heutzutage noch Abblendtasten, mit der man die Schärfentiefe vor dem *klick* beurteilen kann...?
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 13 von 64
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Zitat: Reiner Be Punkt 11.02.24, 18:10Zum zitierten BeitragEine Frage meinerseits als Analogist (weil ich´s oben bei meiner Antwort erwähnt hatte): gibt es heutzutage noch Abblendtasten, mit der man die Schärfentiefe vor dem *klick* beurteilen kann...?
...also meine Kamera (Sony A7C) schließt beim Antippen des Auslösers die Blende auf Arbeitsblende, man sieht dann im Sucher oder auf dem Schirm den Schärfeverlauf. Und zwar echt, nie wie bei den typischen Mikroprismenmattscheiben nur bis Blende 2,8 oder bestenfalls 2. Mit der Bildschirmlupe kann man dabei auch äußerst präzise fokussieren, wenn man es denn manuell machen möchte (also ich normalerweise nicht). Ehrlich gesagt, die Schärfentiefe beurteilen, das klappt trotzdem nicht so richtig, hats auch früher nicht, weil das, was man am Ende als "scharf" beurteilt, auch vom Betrachtungsabstand und der Ausgabegröße abhängt.
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 14 von 64
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Zitat: Reiner Be Punkt 11.02.24, 18:10Zum zitierten BeitragEine Frage meinerseits als Analogist (weil ich´s oben bei meiner Antwort erwähnt hatte): gibt es heutzutage noch Abblendtasten, mit der man die Schärfentiefe vor dem *klick* beurteilen kann...?Ja, bei Nikon DSLRs jedenfalls.
pzinken pzinken Beitrag 15 von 64
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Bei Spiegellosen braucht es ja keine Abblendtaste mehr, da wird doch immer das mit der aktuell gewählten Blende erzeugte Bild angezeigt. Objektive mit Tiefenschärfeskala gibt es so gut wie keine mehr, deshalb ist schon nicht ganz blöd, wenn man diese für die jeweilige Brennweite ungefähr einschätzen kann. Dafür gibt es Tiefenschärferechner, Tabellen... Irgendwann bekommt man ein Gefühl dafür und muss nicht groß drüber nachdenken.
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