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WGCA [21] - KARAKUL

WGCA [21] - KARAKUL

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Peter Silje


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WGCA [21] - KARAKUL

Tajik ist in 4 Provinzen aufgeteilt. Die östlichste, den Pamir einschließend, ist die autonome Provinz Berg Badachschan.
Obwohl sie 40 % des Gesamtterritoriums ausmacht, leben hier nur 3% der Bevölkerung von Tajik. Ohne den Pamir HW wäre die Versorung der Bevölkerung in den östlichen Teilen von Berg Badachschan nicht gewährleistet.
Verwaltungsitz der Provinz ist Khorog

Karakul, am gleichnamigen Bergsee auf fast 4000m gelegen, ist das höchste Dorf in Tajik.
Die Einwohner, Bergkirgisen, leben von etwas Viehwirtschaft, was angesichts der Höhenlage und des
extremen Klimas geradezu unglaublich erscheint.
Im Ort gibt es weder fließendes Wasser (muss vom Brunnen geholt werden), Elektrizität noch Gas.
Auch Holz als Heizmaterial sucht man vergebens.
Der Karakulsee (Schwarzer See) ist ein Brackwassersee. In ihm leben also keine Fische, von denen die Menschen im Dorf profitieren könnten.

Ein kleiner Laden versorgt die Menschen kaum mit dem Notwendigsten.
Ich hatte den Eindruck, dass unsere Wirtsleute für sich, wie auch für uns als Gäste, selbst verantwortlich waren,
was das Herbeischaffen von Essen und den Dingen des täglichen Bedarfs anbetraf.
Der nächste Ort mit Einkaufsmöglichkeit ist Murghab, etwa 130km südlich.
Getrennt sind beide Orte durch den 4655m hohen Ak Baital Pass.
Khorog als nächstgelegene Stadt ist ca. 450km entfernt.
Die Fahrt nach Kirgisien entfällt aufgrund der Kosten für die geltenden Reiseformalitäten.

PS: Die hölzernen Strommasten ist noch Relikte aus Sowjetzeiten. Alle Leitungen sind gekappt. Strom gibt es bei
"besser betuchten" sporadisch dank Notstromdiesel bzw. Sonnenpaneelen auf dem Dach.

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Teilansicht von Karakul am gleichnamigen See, Zentralpamir, Tajik

Kommentare 5

  • Bernhard Eichenberger 1. April 2015, 21:47

    Lieber Peter
    Finde ich eine sehr schöne Aufnahme, die einem in Gedanken in die Ferne fliegen lässt.
    Beste Grüsse
    Bernhard
  • Stephan.Mertens 11. November 2014, 17:56

    Hej Peter,
    sieht interessant aus mit den vielen Masten, die eine Art "Skyline" des Ortes bilden. Irre Landschaft im Hintergrund!

    Gruß,
    Stephan
  • Creaziun muntogna 10. November 2014, 9:29

    Klasse Doku! Mir hat der Ort trotz seiner Einsamkeit und Trostlosigkeit sehr gut gefallen. Der Karakul ist ein so schöner See, für mich einer der schönsten der Welt.
    lg Patrick
  • Annette He 9. November 2014, 20:05

    Irre, was Du da berichtest. Wovon leben die Leute denn? Es muß sehr entbehrungsreich sein. Kann man sich hier gar nicht vorstellen. Danke für Deine spannenden Einsichten in eine so andere Welt.

    Gruß,
    Annette
  • Anke Gehlhaar 9. November 2014, 17:36

    Das Land wirkt fast wie Wüste hier, deine Beschreibung wirkt noch trostloser, als der fast freundliche Anblick dieses Ortes, und gekappte Strommasten? Der Mensch ist nicht sehr sozial.
    Ein ausdrucksvolles Bild zu diesem Thema.
    Darf ich? Also die ganz dunklen Wolken wirken ein wenig zu dominant und haben ziemlich harte Kanten.

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