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wann endet es - und wie endet es

wann endet es - und wie endet es

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Insulaire


Premium (World), Ile de Ré

wann endet es - und wie endet es

ich-mach-das- ! oder ?

Mit einem schwarz gekleideten Fremden, der sich verhüllte,
stand ich in einer öden Gegend vor einem riesigen alten Grabstein,
der immer weiter wuchs, bis zu ca. 10 m Höhe oder mehr.
Der Stein war beschädigt, viele Kanten abgebrochen,
die Inschrift unleserlich und verwaschen;
ein großes Stück, weit oben, klemmte nur noch so halbwegs fest.
Ich wurde von dem Unbekannten wie ein Bergsteiger mit einem Seil gesichert, an ihn
gebunden, - und ich begann, auf seinen "Befehl" hin, den Stein mit ihm zu ersteigen.
Keinen Schritt durfte ich selbständig tun. Jeder Griff und Tritt wurde mir angegeben.
Ich wollte mich wehren, - konnte es nicht.
Das Ziel war, den Stein zu reparieren.
Das Tempo und die Gefährlichkeit des Aufstieges und das Befolgen-"Müssen" aller
Anweisungen dieser Tour waren enorm anstrengend. Wir kamen oben an, rückten
an dem lockeren Steinstück, krochen auf der anderen Seite wieder hinab.
Ich hatte das Gefühl, dies alles dauerte Stunden.
Als wir, ich total zerschunden, wieder den Boden erreichten, streifte ich die Seile
gegen den Willen der dunklen Gestalt ab. Ich sah hinauf und bemerkte mit Schrecken,
dass das große marode Stück noch lockerer als zuvor saß und wankte.

Die Gestalt entfernte sich schleppend, langsam, und ich wartete nur sehnsüchtig
darauf, dass "er" ganz verschwand, damit ich den Aufstieg noch einmal, und allein,
wagen konnte, um den Grabstein zu reparieren.

Das war mein einziger Gedanke und Wunsch.
Ich dachte, sterben zu müssen, wenn mir das nicht alleine gelingen würde.

Doch dann
erwachte ich aus diesem Traum,
zitternd und müde.

Kommentare 13

  • Georges Vermeulen 21. Januar 2013, 22:12

    Sehr gut gemacht ++
    Gr Georges
  • MsBari 21. Januar 2013, 18:21

    Bild und Text passen super zueinander
    LG Rosalie
  • Horst Avemaria 21. Januar 2013, 14:57

    ^OO^ ! ! !
    vg horst
  • skipper-owl 20. Januar 2013, 21:49

    ein düsteres Foto, aber gut gemacht.
    Grüße Roland
  • Neycken Edgar 20. Januar 2013, 20:08

    Bild und Text verkörpern Deine Mystik.
    Eine eimalige Kompsition!!!
    Lg Edgar
  • Mr.Marodes 20. Januar 2013, 12:05

    ein tolles bild zeigst du hier und einen text den ich mir drei mal durchgelesen habe....kompliment..
    lg volker
  • nagari 20. Januar 2013, 11:00

    Schwere, düstere Kost an einem sonnigen Sonntagmorgen. Gefällt.
  • Gisela Gnath 20. Januar 2013, 9:59

    Ein Traum mit schweren Gedanken. Ab und zu kommen sie auch ganz real...zumindest Dein Titel zu diesem Bild. Mag ich !!!
    lg gisela
  • Insulaire 19. Januar 2013, 22:53

    @ Martin.
    Dieses Grabmal steht auf dem Südfriedhof München
    (Pestfriedhof).
  • Martin Gebhardt 19. Januar 2013, 20:59

    Servus Insu,
    selten so ein klasse Motiv gesehen.Was du alles kennst,oder entdeckst.Aber in der "Ecke" wo du jetzt wohnst,gibt es wahrscheinlich etliches "Altes",das nur darauf wartet,fotografiert zu werden.Schönen Sonntag
    LG Martin
  • Norbert Nelles 19. Januar 2013, 20:24

    Text und Bild sehr ansprechend!
    Gefühlter geht`´s nicht...
    LG nelli
  • Hellmut Hubmann 19. Januar 2013, 20:22

    Ein düsteres Bild. Ein düsterer Traum aus der Nacht.
    Hoffentlich sind Deine Tage anders.
    LG
    Hellmut
  • Baumbewohnerin 19. Januar 2013, 19:38

    Ein zutiefst eindringliches Foto und ein Text dazu, den man nicht so schnell wieder vergisst.
    Manchmal frage ich mich, ob Tiere auch solche existenziell bedrohlichen Sachen träumen....
    aber dann schaue ich sie an und denke: Nein, wenn sie erwachen und zittern, dann allerhöchstens deshalb, weil nachts die Heizung ausfiel oder weil sie geträumt haben, ich könnte - während sie schliefen - ihren Knochen gefressen haben.
    Okay, auch das ist existenziell bedrohlich ;-)
    Und dann muss ich lächeln und freue mich unbändig, dass es Tiere gibt:-)

    LG
    Drea