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OHREN GESPITZT...

OHREN GESPITZT...

2.082 9

Maurice Mercier


Premium (World), Witten

OHREN GESPITZT...

Die Sandkatze (Felis margarita) oder Wüstenkatze ist eine kleine Wildkatze, die an das Leben in extrem trockenen Wüstengebieten angepasst ist. Das Epitheton margarita geht auf den französischen Naturforscher Victor Loche zurück, der die von ihm beschriebene Katze zu Ehren des Capitaine Jean-Auguste Margueritte (1823–1870) benannte, welcher um 1850 unter französischer Flagge in Algerien stationiert war.
Die Fellfarbe der Sandkatzen ist dem Wüstensand ähnlich, so dass sie dort hervorragend getarnt sind. Sie sind gelb- bis grau-braun und haben einen zwei- oder dreimal dunkelbraun bis schwarz beringten Schwanz, die schwarze Schwanzspitze setzt sich etwas deutlicher ab, Kehle und Brust sind weiß. Mit einer Körperlänge von etwa 45 bis 55 Zentimeter, einer Schwanzlänge von 30 bis 35 Zentimeter und einem Stockmaß von 25 bis 30 Zentimeter sind sie deutlich kleiner als die Falb- (Felis silvestris) oder die Hauskatze. Sie wiegen 1.500 bis 3.500 Gramm, haben einen breiten, abgeflachten Kopf und große, weit außen stehende Ohren mit langen Härchen, der Schutz vor eindringendem Sand bietet. Die nach vorn gerichteten Augen sind ebenfalls recht groß. Ein rötlich-orangefarbener Streifen verläuft von den Augen über die Wangen. An den Körperseiten verlaufen kaum sichtbare, verwaschene, senkrechte Streifen. Die Vorderbeine sind am Ansatz schwach dunkelbraun bis schwarz gebändert, die Pfoten sind mit dichten, drahtigen und verfilzten schwarzen Haarbüscheln besetzt, die den direkten Kontakt mit dem heißen Wüstensand verhindern und vor Kälte schützen. So sinken sie auch wenig ein und hinterlassen kaum Spuren. Auch ihr mittellanges Fell schützt vor heißen Tag- und kalten Nachttemperaturen. Die Krallen sind nicht sehr scharf und werden in Wüstengebieten meist wenig abgewetzt.

Sandkatzen geben verschiedene Laute von sich, sie mauzen, knurren, fauchen, spucken und schnurren. Sie haben in der Wildnis eine Lebenserwartung von etwa 8 bis 10 Jahren, in Gefangenschaft von bis zu 13 Jahren
Sandkatzen leben in etwa 15 bis 20 km² großen, sich überlappenden Revieren in vier voneinander getrennten Regionen: in der Sahara (als Unterart Felis margarita margarita), in Arabien (Felis margarita harrisoni), in Zentralasien (Felis margarita thinobia) und in Pakistan (Felis margarita scheffeli). Sie bewohnen generell Sand- und Steinwüsten, die für Falb- und Steppenkatzen zu trocken sind, vor allem solche mit Sanddünen
Sandkatzen sind nachtaktive Einzelgänger. Die heißen Tagesstunden verschlafen sie in einer selbstgegrabenen Höhle oder im Schatten von Sträuchern oder Felsen. Abends, wenn es etwas kühler ist, legen sie sich oft auf den Rücken, um sich abzukühlen. Das dichte Fell schützt vor Auskühlung bei niedrigen Temperaturen während der Nächte. Sandkatzen können nicht gut klettern oder springen, aber ausgezeichnet graben.

Sie haben gelernt, sich im Dunkeln zu ducken und ihre Augen zu schließen, wenn sie mit künstlichem Licht angeleuchtet werden. Somit kann die Sandkatze mithilfe der Reflexion ihrer Augen schwer lokalisiert werden. Zusammen mit ihrer dem Wüstensand ähnelnden Fellfarbe stellt dies eine gute Anpassung an ihre Umgebung dar. Die von der Katze im Wüstengebiet verscharrten Exkremente können zu Analysezwecken schwer aufgefunden werden, weshalb über die Zusammensetzung ihres Speisezettels wenig bekannt ist.

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