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Nach getaner Arbeit...

Nach getaner Arbeit...

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Sven Jünger


kostenloses Benutzerkonto, Arsch der Welt, links, 5km, biste da...

Nach getaner Arbeit...

...steht 50 3501, die Werkslokomotive des Meininger Dampflokwerkes, neben ihrem heimatlichen Lokschuppen. In Weimar, zu Bw Fest und Zwiebelmarkt ist sie gewesen, wie üblich ohne Probleme.

Nun wartet sie noch auf die abendliche Pflege seitens der Lokmänner. Entfeuern, entschlacken, Lösche ziehen und danach mit dem letzten bißchen Druck im Kessel auf die Drehscheibe und anschließend in den Lokschuppen rollen. Noch surrt die Lichtmaschine vor sich hin, die Luftpumpe rattert gelegentlich. Etwa eine Stunde später wird Ruhe einkehren und auch "die Schwarzen" werden ihre Arbeit getan haben, sich nach einem Tag mit schwerer schmutziger Arbeit bei nasskaltem Wetter zuerst eine heiße Dusche, hinterher eine Soljanka, ein paar belegte Brötchen und ihr Feierabendbier gönnen.

Man möge dieses Bild als Hommage an "die Schwarzen" verstehen, für die die Arbeit auch dann noch weitergeht, wenn die Fahrgäste längst wieder zu Hause sind.

Unser Ralf Göhl wird von all diesen Tätigkeiten sicher abendfüllende Geschichten erzählen können. Ich sitze bei den Dampfloktagen und nach den Sonderfahrten gerne bei den schwarzen Männern und höre mir ihre Geschichten an. Selbiges gilt für Ralfs umfangreiche Texte zu den Bildern, die ich mir jeden Freitag wieder sehr gründliche durchlese, denn auch aus ihnen spricht sehr viel Lebenserfahrung rund um die gute alte Eisenbahn. Für mich stecken da Kindheitserinnerungen drin, denn ich habe schon als kleiner Junge den öligen Geruch eines Lokschuppens kennengelernt und bin im Bw Vacha herumgesprungen. So etwas prägt für das ganze Leben.

Daten zum Bild (nachgetragen):

Canon Powershot S70 | @ 6 mm | ISO 50, 15s, F 5.0

50 3501 bei Tag:

Illusorisch....
Illusorisch....
Sven Jünger

Kommentare 7

  • Markus Peter 3. November 2006, 16:24

    Schönes, stimmungsvolles Bild

    VG Markus
  • Thomas Reitzel 2. November 2006, 8:09

    Deine hommage spricht für sich, und Dein Text dazu ist für jeden, der die Dampflokzeit wirklich erlebt und den sie geprägt hat eine Wohltat!
    LG Tom
  • Michaela Heckers 1. November 2006, 19:04

    Junge Junge, das Bild wirkt ja schon fast mystisch-verklärend! - Mir gefällt´s!
    LG, Michaela
  • Ralf Göhl 1. November 2006, 18:29

    Lieber Sven, nun mach es mal halblang.
    Auch ich bin nur einer der von den alten Lokmännern noch übrig geblieben ist.
    Bedauerlich nur das unsere Gattung oder Baureihe, in meinen Fall 1945, so langsam abgerufen wird in den besagten Dampflokhimmel.
    So bekomme ich jedes mal beim Treffen der alten Garde ein ungutes Gefühl ob wieder einer von uns gegangen ist. Da stehen wir immer öfters auf zu einer Gedenkminute für den Kollegen.

    Kopf hoch wir leben noch, so kann ich wenn ihr wollt noch eine Weile die alten Geschichten hier im "FC" preisgeben.

    Erst mal im allgemeinen sind Beschreibung zum Foto sind immer ein feine Sache.
    Ohne Dir jetzt Brei ums Maul zu schmieren, der geschilderte Ablauf "Nach getaner Arbeit...."
    hätte aus meinen Munde nicht viel anders ausgesehen.
    Es lief bestimmt so oder so ähnlich ab, siehe Foto ?
    http://img247.imageshack.us/img247/610/feierabend01ck7.jpg
    Du ich war so richtig bei den Schwarzen dabei wie auf den Bild.

    Gruß Ralf
  • Sven Jünger 1. November 2006, 16:18

    Danke für die bisherigen Anmerkungen! Belichtungsdaten hatte ich leider vergessen anzugeben. War meine kleine Powershot S70 am Werk, da mir bei der 350D ein Weitwinkel-Objektiv fehlt und ich auch den Kabelauslöser vergessen hatte.

    ISO 50, 15 Sekunden, Blende 5.0

    Gruß Sven
  • Michael Calcada 1. November 2006, 15:49

    Klasse Bild und guter Text, gefällt mir. Muß ich mir noch einiges abgucken.

    Gruß Michael

  • Thom@s Jüngling 1. November 2006, 15:04

    Hui, das gefällt mir ausgesprochen gut! Ein Traum aus Licht, Dampf und Stahl!

    Wie sind denn die Aufnahmedaten gewesen? - Ich stell's mir recht schwierig vor, eine solche Aufnahme sauber hinzubekommen.

    Gruß, Thomas