Made in Germany (1)

Kennt ihr noch die Pocketkameras von Agfa?

"Ritsch-Ratsch-Klick" lautete der Werbeslogan der Firma Agfa für die handlichen Pocketkameras. Gemeint war damit das Geräusch, das beim Filmtransport und beim Auslösen der Kamera zu hören war. Die Preisspanne der Pockets reichte von 20,-- DM bis zu 300,-- DM für die Spitzenmodelle.

1972 hatte Konkurent Kodak den Kassettenfilm Typ 110 im Negativformat 13x17 mm auf den Markt gebracht. Agfa nutzte diesen Filmtyp ebenfalls und bot eine Reihe von handlichen und flachen Kameras im Hosentaschenformat an. Weitere Hersteller folgten dem Trend zur Minikamera. So bot Pentax z.B. mit der auto110 sogar eine winzige Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven für Pocketfilm an.

Das Spitzenmodell von Agfa unter den Pocketkameras war die Agfamatic 6008 makro pocket. Sie zeichnete sich aus durch ein solides Metallgehäuse, ein lichtstarkes Objektiv 2,7/26mm, Programmautomatik, manuelle Entfernungseinstellung mit Makrofunktion und Belichtungszeiten von 4 bis 1/1000sec. Der Preis lag Ende der 70er-Jahre bei ca. 300,-- DM.

In den 80er-Jahren verschwand die Pocketkamera allmählich vom Markt. Der Grund dafür war, dass es inzwischen auch sehr kompakte Kleinbildkameras gab, die aufgrund des größeren Negativformats eine deutlich bessere Bildqualität boten. Der Kassettenfilm 110 wird aber nach wie vor noch hergestellt. Scheinbar hat die Pocketkamera auch heute noch ihre Fans.

Made in Germany (2)
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Jürgen Hanke

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Made in Germany (6)
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Kommentare 23

  • Frank Ebert 24. August 2020, 20:55

    Wer kennt sie nicht, fast jeder hatte eine "Ritsch-Ratsch-Klick" 
    Vor allem war die Kamera immer dabei, heute sind das unsere Smartphones nur leider machen diese nicht so ein charakteristisches Auslösegeräusch.
    LG Frank
  • Achim Weitzel 25. Juli 2020, 13:05

    Die kenne ich auch noch. Meine Oma hatte eine von Agfa. Es ging aber noch kleiner. Ein Kumpel hatte so ein kleines silbernes Ding von Minox. VG Achim
  • Pictures Delight 8. Juli 2020, 11:27

    Klar kenne ich die... Ich hatte damals die Agfamatic Pocket 3000 mit dem Natarix-Vorsatz für Nahaufnahmen ;-) Damit fing bei mir das Foto-Dilemma an :-) muss so 1974 gewesen sein. 110er Pocketformat gibt es heute immer noch zu kaufen. Leider war bei meiner irgendwann der Transport verschlissen :-(

    Schöne Erinnerung.

    VG PD
  • birgitthiel 23. Mai 2020, 22:45

    Damit fing bei mir alles an mit der Knippserei. Das ist ein paar Tage her. :)
  • Hans-Peter Bigler 1. März 2020, 6:11

    Ich habe auch kurze Zeit mit einer solchen Kamera fotografiert gehabt... die Resultate waren qualitativ eher dürftig...
    Schöne Präsentation
    Gefällt mir,LG Hans-Peter
  • Michael Jo. 26. Januar 2020, 17:18

    Hallo Jürgen;
      Du würdigst diese Ritsche-Ratsche zumindest
    gebührend; während ich sie (als Erbstück) milde
    belächelnd im Schuhkarton weiter schmoren liess
    samt mindestens noch 2  originalverpackten Pocket-
    Filmen und ein paar Streifen belichteter und entwickelter.
    Einzig diese ' edel ' scheinende Handschlaufenkette
    der  Pocket habe ich dezent zwischen diversen
    kleinteiligen Fotoutensilien mit in meiner neuen Vitrine
    drapiert ...
    Fotos mit der Pocket hat meine Frau gemacht: die ersten noch
    von ihrem  Töchterchen.

    Ich sollte die Agfapocket also doch nochmal aus ihrem
    Schlaf erwecken .. und ihr ein bischen Filmfutter gönnen ! ?
    Doch die meinige - da bin ich mir sicher - besteht
    äusserlich nur aus Plastik (auch das damals als ein
    Kriterium für mich, sie zu ignorieren !).
    Fast gleichzeitig kam meine spätere  L'sgefährtin auf die
    glorreiche Idee, mich zu meinem GT  mit einem weiteren
    Plastikgehäuse zu ' beglücken ' (damals noch in Unkenntnis
    meiner schlummernden Leidenschaft für solide Feinmechanik .. );
     das allerdings war eine Yashica T-AF ( *) aus dem Stall von  Kyocera:
     immerhin mit einem in's Gehäuse eingelassenen C.Z.-Tessar
    3,4 /35er T* bestückt und für ausgewachsene KB-Filmpatronen
    -  *):  vom Aussenmass etwa nur knapp doppelt so gross wie die
    Agfa-Pocket !
    Mit der Yashika  immerhin vielleicht 10 Filme durchgezogen (inclusive Dias),
    auch als Zweitkamera auf Reisen dabei neben meiner damaligen
    Retina 1b ' Jackentaschenkamera '.

    LG., Michael
  • Kerstin Püttmann 22. Januar 2020, 17:54

    Ja, ich erinnere mic daran. Auf Festen wurde sie sehr gern bei uns gerückt, damit man gleich was zu lachen hatte! Schön hast du sie mir in Erinnerung gerufen! Kerstin
  • Margot D. 22. Januar 2020, 17:21

    Klasse Foto und danke für die Info.
    LGM
  • Bernd Junge 22. Januar 2020, 13:30

    Wir hatten Anfang der Achtziger Jahre auch noch eine, allerdings einfacher mit Fixfokus-Objektiv. Aber auch die hatte ein (silbernes) Metallgehäuse und war eine sehr solide Konstruktion. Die Abzüge waren durchaus brauchbar, aber eben nicht mit Kleinbild zu vergleichen. Deine Aufnahme gefällt mir sehr gut, vor allem, dass du sie "schweben" lassen hast. Das sieht wie ein professionelles Werbefoto aus.
    VG Bernd
  • Ilonka 02 22. Januar 2020, 9:52

    Ich kann mich daran erinnern, aber so eine Pocketkamera hatte ich nie.
    Du hast sie hier bestens präsentiert.
    Im feinen Licht und schwebend kommt sie hervorragend daher!
    Klasse!
    LG Ilona
  • GuenterHoe 22. Januar 2020, 8:46

    Hatte eine ähnliche von Rollei, die übliche Kamera der Spione, ich glaube, die gab es schon vor den anderen, die Fotos waren allerdings für Vergrößerungen nicht so geeignet, aber sie war  halt immer dabei. Hatte später die Rollei 35 für Kleinbildfilme,
    da war die Bildqualität wesentlich besser und sie passte auch ganz gut in die Jackentasche.
    Gruß Günter
  • Peter-W 21. Januar 2020, 22:43

    Die letzte Pocket für die man noch ein wenig Geld bekommen kann. Ich hatte auch schon ein zwei Sets aber sind alle wieder weg. Zu der Pentax bliebe zu bemerken dass sie bei weitem nicht die einzige 110SLR ist. Minolta baute gleich zwei verschiedene Modelle wobei diese auf Wechseloptik verzichteten und dafür mit Zoomobjektiv daherkamen.  In meinem Hobby Fotokatalog von 1982/83 ist die 110 SLR Mark II fast doppelt so teuer wie die Pentax 110. Leider scheine ich das einzige Bild der Mark I wieder gelöscht zu haben, ich hatte auch mal einen begrenzten Account.

    Was mich an dem ansonsten gutem Bild ein wenig stört ist das du es in SW konvertiert hast. Der Rote Sensorauslöser ist ein wichtiges Merkmal dieser Agfa Generationen und gehört Rot.
  • magic-colors 19. Januar 2020, 23:33

    So ein Ding hatte ich nie, aber ich kann man mich erinnern, dass es die mal gab.
    Ich habe jedenfalls wieder etwas gelernt bei deiner guten Beschreibung.
    Ganz liebe Grüße, aNette
  • Sabine Junge 19. Januar 2020, 17:37

    GroßARTig fotografiert... als käme die Aufnahme direkt aus einem Hochglanzprospekt.
    Eine ganz ähnliche "Ritsch-Ratsch-Klick-Kamera" von Agfa hatte ich mal besessen, meine erst eigene, wenn ich mich richtig erinnere.
    Damals hatte ich sie noch in der Drogerie gekauft, tja, wie sich die Zeiten ändern.
    Ich danke dir für Rückbesinnung und exzellent gezeigtes Motiv!
    Habe noch einen richtig schönen Sonntag... und einen guten Start in die neue Woche wünsch' ich dir auch!
    LG Sabine
  • Klaus Ruehl 19. Januar 2020, 16:18

    Hallo Jürgen, Du hast es geschafft!
    Ich gehe mit Deinem Bild und den Erläuterungen dazu auf Zeitreise!
    Echt krass und Klasse, was so ein "einfaches" Bild auslöst.
    "Das waren noch Zeiten..." hör ich so manche Stimme.
    Die technische Entwicklung der letzten Jahrzehnte  ist gigantisch finde ich.
    An das Handy war damals nicht zu denken.
    Astronomisch weit....

    Was mir wichtig und wertvoll geworden ist: sich bewusst zu machen und im wahrsten Sinne des Wortes zu ER-LEBEN, was wir für gute Möglichkeiten haben die unser Leben bereichern, erleichtern und wertvoll machen und im Gegenzug auch zu erfahren, dass wir auf sehr hohem Niveau oft genug meckern und unzufrieden sind,weil pille-palle Problemchen und Luxusprobleme auftauchen. 

    Mich immer wieder zu justieren bleibt ein lebenslange Herausforderung und Aufgabe.
    "Und was hat das jetzt mit Fotografie zu tun .. hier in der fc ?" hör ich manchen sagen, der diese Zeilen vielleicht liest (tut er aber nicht Jürgen, denn wir sind ja unter uns)
     :-))
    Fotografie ist für mich die große Begeisterung, die große Chance mit der Welt und Ihrer Vielfalt in Kontakt in Berührung, in Beziehung zu treten.
    Welten gezeigt zu bekommen und zu erschließen, die mir sonst verschlossen blieben.
    UND
    Fotografie lässt mich hinter die Dinge blicken, lässt mich tiefer sehen und verstehen und ER-LEBEN. Das ist für mich immer wieder ein sehr großes Geschenk.

    Lieber Jürgen, da hast Du ganz schön was los getreten bei mir mit deiner Agfamatic.
    Ich freu mich, dass Du du wieder in der fc bist!

    Herzlichen Gruß Klaus
    • Jürgen Hanke 19. Januar 2020, 17:24

      Vielen Dank, Klaus.
      Ich glaube, dass du auch meine Gedanken erraten hast. Dieses Foto ist das erste aus einer kleinen Serie, die ich in loser Reihenfolge hier zeigen werde. Ich will damit an die Zeit erinnern, in der wir das Fotografieren erlernten. Und es war nicht so leicht wie heute. Aber die Begeisterung für dieses Medium war damals wie heute ungebrochen.
    • Sabine Junge 19. Januar 2020, 17:50

      Ich lobe kaum Kommentare, aber diese Worte sind so wahr, klar und richtig... ich kann nur hoffen, dass sie von vielen Menschen gelesen werden.
      Gerade in der Fotografie gibt es Quantensprünge und Entwicklungen über deren Für und Wider man trefflich diskutieren kann. Viele Verbesserungen stellen alteingesessene Fotografen vor neue Herausforderungen, aber die echten unter ihnen, die Hingucker, so drücke ich es mal aus, sind es ja gewohnt, lebenslang zu lernen.
      Gleichzeitig fotografieren immer mehr Leute nur noch mit den Handys, ohne darüber nachzudenken, WO sie das eigentlich tun. Denn selbst die "Telekameras" unter ihnen kommen nicht über 50mm hinaus... für Landschaftsaufnahmen geht das sicher, aber bestimmt nicht für Fotos in den Zoos. Es sei denn, man hat eine Vorliebe für Gitterstäbe.
      Und noch etwas. Das Alte bewahren und sich dem Neuen nicht verschließen, sich öffnen, aber dennoch nicht alles mitmachen, was der Kommerz oder der Modetrend einem so um die Ohren haut. Das ist es doch, was es heißt, klug zu differenzieren und abzuwägen... etwas, was vielen Menschen immer mehr abhanden kommt.
      LG Sabine
    • Jürgen Hanke 19. Januar 2020, 18:08

      Sehr wahre Worte, Sabine.
      Auch dir vielen Dank dafür.