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Reit im Winkl Winter 2006/2007

Fuji FinePix S3Pro
Aufnahmedatum 02.01.2007 um 17:56 Uhr
Belichtungszeit 1/6 Sekunde
ISO 1600
Blende 3,5
Freihand von der Hocke

Mit diesem unkonventionalem Bild möchte ich mich, schweren Herzens, vorerst von allen die bei mir bisher reingeschaut haben und vielleicht noch reinschauen werden, verabschieden. Ich habe in meinem Profil die wichtigsten Gründe für diese Entscheidung erläutert. Ich würde mich freuen wenn die hier geknöpfte Kontakte nicht einfach abreißen. Alle die weiter Kontakt mit mir halten möchten können mir eine private Nachricht über mein Profil schreiben. Meine Antwort erhält dann meine direkte Mailadresse.

N A C H T R A G (12.02.2007)

Ich schreib unter d. Bild:
„Aufnahmedatum 02.01.2007 um 17:56 Uhr
Belichtungszeit 1/6 Sekunde
ISO 1600
Blende 3,5
Freihand von der Hocke“
Nun um diese Zeit herrschte wirklich schon die Dunkelheit. Ich war mit den Hunden spazieren gewesen und als wir zurückkamen, sah ich das Bild. Ich musste es einfach machen. Ich benutzte nicht d. Stativ, da ich mich und die Kamera gleichzeitig testen wollte. Bei diesen Lichtverhältnissen werden die meisten Kameras mit einem Objektiv wie der meiner (f 3,5 ist die größte Öffnung), wahrscheinlich kapitulieren. Ich drehte die ISO maximal hoch (bei der S3Pro = 1600) schaute in d. Sucher und bekam Gänsehaut. Bei dieser Belichtungszeit von 1/6 Sekunde kann eigentlich keine Aufnahme von Hand gelingen. Was soll’s, dachte ich mir, wenn es nicht klappt, kannst du immer noch d. Stativ holen. Ich habe eine Position gefunden von der ich die Stimmung, natürlich nach meinem ermessen, am besten festhalten konnte. Dann versuchte ich auch noch die richtige Perspektive zu finden und so landete ich in der Hocke. Luft einhalten, „die Kamera muss unbedingt ruhig bleiben“, nichts anderes ging mir durch d. Kopf. Das ist ja gar nicht so einfach und schon gar nicht, wenn man dabei noch aufgeregt ist, weil man es eben schaffen will. Nochmals durchgeatmet, versucht den Herzschlag zu kontrollieren, Luft eingehalten, das Herz machte „bum“, jetzt den Auslöser gedrückt, das Herz machte weiter „bum“, „bum“,...
Die Gedanken rannten mir durch d. Kopf, „wie ist es geworden?“, ich traute mich gar nicht zuerst nachzuschauen. Ich ging noch ein wenig rum versuchte meine Aufregung und d. Atem im Griff zu behalten, streichelte meine Hunde. „Dir bleibt nicht anderes übrig, du muss es nachsehen“, sprach mein Gehirn mit mir. „Na gut, dann soll es so sein“, antwortete ich. Ich machte das Display an und ich staunte, „das iss es“.

Fakt ist, bei einer Blende von 3,5 ist eigentlich keine Tiefenschärfe möglich. Fakt ist, bei ISO 1600 ist bei d. meisten Kameras ein Rauschen so schlimm, dass man mühe hat das Motiv zu erkennen. Fakt ist, dass bei 1/6 Sekunde eine Aufnahme Freihand und aus der Hocke nur verwackelt werden kann. Ich stellte das Bild völlig unbearbeitet, außer der eingearbeiteten Schrift und der Verkleinerung, rein. Ich bin und bleibe stolz auf das Bild, nicht weil es Fotografisch unter d. in der FC geltenden Kriterien perfekt ist. Nein, ich bin stolz darauf, weil ich mir bewiesen hatte, dass die Kamera von der ich träumte und meine Hand zusammenpassen. Ich habe es reingestellt, weil ich mir sicher bin, dass die meisten Kontras so ein Bild unter diesen Bedienungen nicht schaffen werden. Ich stellte das Bild rein und gab einige Hinweise, wie z. B. „unkonventionelles Bild“, dazu. Ich habe in das Bild den Hinweis „nobody is perfect“ eingearbeitet und noch im Profil weitere Hinweise hinterlassen. Ich habe es hier gezeigt, weil ich noch das letzte mal sehen wollte, ob die Kritiker zuerst mal überlegen wie schwer so ein Bild zu machen ist und dieses auch in die Kritik einfließen lassen.

Das Bild sollte ein Protest gegen die in der FC zumeist einseitig, voreilig, unvollständig und fast ausnahmslos subjektiv verteilten Bemerkungen die weit von einer Kritik entfernt sind. Benjamin Franklin sagte „Kritiker sind gute Freunde, die uns auf Fehler hinweisen“. Um Fehler zu erkennen, sollte man sich bemühen zu verstehen was beabsichtigt wurde, um so das gewollt erreichte nicht mit Fehlern zu verwechseln. Es ist ein Unding alle in der FC präsentierten Bilder durch einen Kamm zu scheren. Wer so was macht, der irrt und verletzt. Ich denke hier an viele preisgekrönte Fotos bei denen sich niemand daran störte, dass die grobkörnig oder auch unscharf erschienen. Diese Grobkornstruktur war durch das benutze Filmmaterial unumgänglich. Die Bilder die ich hier meine sind nicht diese, die mit Absicht so gestaltet wurden, nein ich meine hiermit z. B. preisgekrönte Bilder aus d. Sport und Weltgeschehen. Diese Bilder hätten nicht existiert, wenn man weniger empfindliches Material benutzt hätte. Hoche Empfindlichkeit bedeutete damals Korn, heute Rauschen im Bild.

Das Bild sollte eine Hoffnung und Bestätigung für alle sein, die bereits eine Behandlung w. o. beschrieben, erfahren haben.

Das Bild sollte durch dass Zugeständnis „nobody is perfect“ zum Denken anregen. Das Bild sollte durch diese Bemerkung zu Akzeptanz provozieren.

Das Bild sollte zeigen was mit einer guten Kamera heute möglich ist.