Heiko Schulz ²


Premium (World), Hannover

Gib deiner Kindheit ein Gesicht

Die Kindheit nicht mit ins Erwachsenenleben mitnehmen, bedeutet, abgeschnitten von sich selbst.
Manchmal ein scheinbares Muss,
weil Kindheit unfrei,
befangen, gefangen.
Erinnerungen?
Lieber nicht.
Und dennoch ...
gib deinem Kind ein Gesicht.
Auch wenn es vielleicht weint oder gar wütend ist.
Wütend auf diese Kindheit, wütend auf dich,
weil du es dann auch noch
in dir verstoßen hast.
Nicht zu ihm gestanden hast.
Gib deinem Kind ein Gesicht.
Denn einst war es Kind.
Kindheit hin, Kindheit her.
Es hatte Träume.
Lass es weinen, lass es wüten.
Nimm es liebevoll in den Arm.
Gib deinem Kind sein Gesicht.
Und es wird gut.

(© Heiko Schulz)

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Kommentare 10

  • Hansiwalther 5. Januar 2022, 16:07

    Man sollte sich immer gern an seine Kindheit erinnern. Deine Gedanken dazu sind interessant.
    Gruß Hansi
  • André Heidner 21. November 2020, 18:25

    ... ein starkes Statement und eine klasse Idee ... meine Kindheit hat ein lachendes Gesicht ... VG André
  • Egbert14 22. September 2020, 17:27

    ...feines Bild und auch ein tolle Gedanken dazu!
    Ich bin heilfroh, dass wir in unserer Kindheit von dem ganzen Internet- und Handyhype verschont geblieben sind... :-)SG, Robert
  • Angelika H. 6. Juni 2020, 9:38

    Mein Gesicht der Kindheit trage ich im Herzen.
    Es ist zweigeteilt, das lachende überwiegt.
    Herzlichste Grüsse von der Angelika
  • Weltenspieglerin 3. Juni 2020, 16:42

    Viele Momente daraus sind noch so hellwach, nah und klar, als wären sie gerade eben erst geschehen. Ich kann noch sehr gut das Staunen fühlen, die Faszination von scheinbar Belanglosem, und so manchen fast unerträglichen Schmerz.
    Heute gelingt es mir meistens, dieses Kind aus seiner Hilflosigkeit und Abhängigkeit zu führen. 
    Und was noch viel schöner ist, ich erlaube es mir noch immer mit den wachen Augen dieses Kindes zu sehen. 
    Und spannend, ich hab vor ein paar Tagen ein Kinderfoto von mir gesehen und dachte:
    Erstaunlich, es sind noch immer meine Augen, mein Blick. 
    Wunderbare kreative, symbolische und stimmige Umsetzung von Bild und Gedanken! 
    Liebsten G. Doro
  • Mira Culix 3. Juni 2020, 11:38

    Jede Kindheit hat viele  Gesichter, lachende und weinende und  wütende und enttäuschte.
    Ich kann mich auch nicht  beschweren, meine eigenen waren oft fröhlich und oft genug nicht fröhlich, um mich nicht völlig unvorbetreitet in die Welt der Erwachsenen zu werfen.
  • Hansiwalther 3. Juni 2020, 11:03

    Ich hatte eine gute Kindheit, auf dem Lande mit 4 Geschwistern.
    Ich kann mich nicht beschweren, und brauche auch kein Gesicht.
    Ich nehme meins. Ein gutes Foto, aber für die Anderen.
    Gruß Hansi
  • Alfons Fries 3. Juni 2020, 9:10

    Deine Bildidee gefällt mir sehr gut!
    Und Schaufensterfotografie hat ja sowieso was! :-)

    Gruß
    Alfons
  • fotovoltaik-sw 3. Juni 2020, 8:21

    Um der eigenen Kindheit ein Gesicht zu geben muss man die Augen öffnen wollen, um seine eigenen Erinnerungen zu korrigieren und neu zu bewerten. Ein schwerer aber lohnenswerter Prozess. Dei Foto ist genial zu diesem Thema.
    LG Markus
  • Dreiauge 3. Juni 2020, 7:09

    Sehr symbolträchtige Aufnahme! Die Symbolik dazu hast du passend beschrieben. Durch die glatte, weiße Fläche des Kopfes wird das Diffuse des Gesichtes noch verstärkt!
    LG
    Gerhard