Hannes Gensfleisch


Premium (Complete), Düsseldorf

Fundstücke 011

Stippvisite in der Hölle

Manche Christen stellen sich die Frage, wie und wo denn ihr
Jesus die Zeit zwischen seinem Tod und der Auferstehung
verbracht hat. Das Begräbnis des Leibes durch Joseph von
Arimathja, Nikodemus und die Hilfe von Maria Magdalena
haben Lukas, Markus und Johannes recht genau beschrieben.
Über die Kurzreise seiner Seele in den Limbus, die Vorhölle,
sind sich die Kirchenväter hingegen nicht ganz einig. Es war
aber nicht nur Sightseeing, sondern Christus hatte die Aufgabe
die dort quasi zwischengelagerten Unschuldigen, zuvörderst
Eva und Adam, hinauf zu holen in die ewige Seligkeit.

In der Ikonographie der Ostkirche stellt dieser Abstieg eines
der ganz zentralen Motive dar, während er sich bei uns als
Einzeldarstellung nur selten findet. Im Auftrag von Conrad
Meiting und dessen Ehefrau, einer Schwester Jakob Fuggers,
schuf Jörg Breu d.Ä. (*um 1475 †1537) wenige Jahre vor seinem
Tod um 1534 das als Meitingsches Epitaph bezeichnete Altarbild
»Christus in der Vorhölle«, es hängt in der Kirche Sankt Anna
in Augsburg. Dabei ist nicht uninteressant, dass Jörg Breu im
Gegensatz zu seinem Auftraggeber dem Luther-Glauben anhing.

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Exif

Kamera NIKON D5000
Objektiv AF-S DX VR Zoom-Nikkor 18-200mm f/3.5-5.6G IF-ED or AF-S DX VR Zoom-Nikkor 18-200mm f/3.5-5.6G IF-ED [II]
Blende 4
Belichtungszeit 1/60
Brennweite 29.0 mm
ISO 200

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