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Es gibt nur eine Unmoral: die Trägheit des Herzens

Es gibt nur eine Unmoral: die Trägheit des Herzens

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Jörg Wildenburg


kostenloses Benutzerkonto, Wolfhagen

Es gibt nur eine Unmoral: die Trägheit des Herzens

Das Schloss Nordkirchen befindet sich in der Gemeinde Nordkirchen.

Es handelt sich um eine barocke Wasserschlossanlage, die von 1703 bis 1734 anstelle eines Wasserschlosses des 16. Jahrhunderts durch Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg-Lenhausen und Wilhelm Ferdinand Graf von Plettenberg errichtet wurde.

Das Schloss wird auch als "Westfälische Versailles" bezeichnet.

Die Architekten waren Gottfried Laurenz Pictorius, ab 1706 Peter Pictorius der Jüngere und ab 1724 Johann Conrad Schlaun.



Das Schloß Nordkirchen

Ich träum als Kind mich zurücke,
Und schüttle mein greises Haupt;
Wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder,
Die lang ich vergessen geglaubt?
5 Hoch ragt aus schatt'gen Gehegen
Ein schimmerndes Schloß hervor,
Ich kenne die Türme, die Zinnen,
Die steinerne Brücke, das Tor.
Es schauen vom Wappenschilde
10 Die Löwen so traulich mich an,
Ich grüße die alten Bekannten,
Und eile den Burghof hinan.
Dort liegt die Sphinx am Brunnen,
Dort grünt der Feigenbaum,
15 Dort, hinter diesen Fenstern,
Verträumt ich den ersten Traum.
Ich tret in die Burgkapelle
Und suche des Ahnherrn Grab,
Dort ist's, dort hängt vom Pfeiler
20 Das alte Gewaffen herab.
Noch lesen umflort die Augen
Die Züge der Inschrift nicht,
Wie hell durch die bunten Scheiben
Das Licht darüber auch bricht.
25 So stehst du, o Schloß meiner Väter,
Mir treu und fest in dem Sinn,
Und bist von der Erde verschwunden,
Der Pflug geht über dich hin.
Sei fruchtbar, o teurer Boden,
30 Ich segne dich mild und gerührt,
Und segn' ihn zwiefach, wer immer
Den Pflug nun über dich führt.
Ich aber will auf mich raffen,
Mein Saitenspiel in der Hand,
35 Die Weiten der Erde durchschweifen,
Und singen von Land zu Land.

Kommentare 2

  • Jörg Wildenburg 25. April 2006, 19:46

    Die Sphinx

    Die Sphinx in einer Zimmerecke wacht,
    schon länger, als ich denken kann,
    die schöne Sphinx und schweigt mich an
    im Wechselspiel von Tag und Nacht.

    Mein träger Liebling, komm heran,
    und leg den Kopf mir in den Schoß,
    damit ich dir den Nacken kos'
    und deinen Samtleib streicheln kann.

    Oscar Wilde 1854 - 1900
    eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills

    irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
  • Klaudia Und Stanislaw Winiarski 25. April 2006, 19:22

    Bin Tief berührt vom Bild, dem wundervollen Titel dazu und dem Gedicht ... habe vor einer Zeit eine Serie gemacht, die ein Verwandtes Motiv darzustellen bemüht war ...
    LG aus Polen
    Klaudia