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Erster Weltkrieg 4: Flers 1915

Erster Weltkrieg 4: Flers 1915

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Erster Weltkrieg 4: Flers 1915

Das Foto zeigt einige deutsche Soldaten 1915 in Flers. Das ist ein kleiner Ort nördlich der Somme, der ein Jahr später durch den ersten Einsatz von Panzern ("Tanks") auf englischer Seite bekannt wurde.
Die Frau in der Mitte und die Kinder sind französische Zivilbevölkerung, wahrscheinlich die Quartiersleute der deutschen Soldaten.
Was mag die französische Frau jetzt wohl denken, die hier mit den "Feinden" friedlich zusammensitzt, während ihre Söhne und Neffen wahrscheinlich auf der anderen Seite der Front gegen diese kämpfen?

Auf der Rückseite schreibt der Wehrmann Karl F. an die Familie Schmitt in Mannheim:
Nordfrankreich, 12.III.,15
Meine Lieben,
Die besten Grüße aus Frankreich sendet Euch Karl. Nochmals besten Dank für alles. Viele Grüße an alle. Auf Wiedersehen.

Es ist typisch für die Postkarten von der Front, dass nur sehr selten von den unmittelbaren Kriegshandlungen die Rede ist, wenngleich nicht alle sich so in allgemeinen Floskeln erschöpfen wie diese.
Man darf nicht vergessen: Die Postkarten konnte jeder lesen, sowohl die deutsche Zensurbehörde als auch die gegnerischen Spione.

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Zum hundertsten Jahrestag des Ausbruchs des ersten Weltkrieges zeige ich einen kleinen Ausschnitt meiner historischen Sammlung als Scans.
Dabei versuche ich, die Balance zu finden zwischen der teils chauvinistischen, teils kitschigen Kriegspropaganda und den Fotos und Dokumenten, die den Alltag des Krieges realistischer wiedergeben.
Viele Exponate meiner Sammlung stammen aus altem Familienbesitz.
Viele Fotos wurden von Vorfahren gemacht, die im Ersten Weltkrieg dienten.
Es war damals möglich, dass Soldaten ihre eigenen Fotos drucken lassen und als Feldpostkarten verschicken konnten (Schwarz-Weiß).
So erhielten ihre Lieben in der Heimat Ansichtskarten, auf der ihr Ehemann, Bräutigam, Bruder, Vater, Sohn oder Enkel persönlich (meistens mit seinen Kameraden) zu sehen war.

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