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Peter Geschwill


Premium (Basic), Schwetzingen

Ein Auto

"Gehe hin und fotografiere unser Auto" sprach eines Tages mein Arbeitgeber, "damit wir ein Lichtbild im Internet ausstellen können." Weil er mein Arbeitgeber ist und mich Ende jeden Monats mit einer Gehaltszahlung überrascht, tat ich wie geheißen. Nein, ich bin kein Fahrlehrer, ich bediene lediglich das Büro.
Meine Erfahrung im fotografischen Umgang mit Autos beschränkte sich bisher auf den ein oder anderen Schnapschuß für anspruchsvolle Galerien wie Autoscout oder Mobile.de. Aber man soll ja angeblich alles mal probiert haben.

Das "Making-of" gestaltete sich so:
Die Fahrschule liegt in Hockenheim, das zum Glück über eine Formel-1-Rennstrecke samt imposantem Tribünenbau verfügt. Die Location war also schnell gewählt. Zunächst habe ich den Wagen durch die Waschanlage gefahren und dann gefällig vor Ort positioniert. Ich habe ihn bestimmt fünf bis zehn mal umgeparkt, bis ich mit der Perspektive zufrieden war. Als Objektiv habe ich ein leichtes Weitwinkel benutzt. Was bei Portraits zu großen Nasen führt, bringt den Wagen etwas dynamischer heraus, war die Überlegung. Die Kamera auf dem Stativ befand sich in etwa auf Augenhöhe beim Knien. Der Muskelkater in den folgenden Tagen erinnerte mich wieder daran.

Mit einem Polfilter konnte ich die Reflexe auf Lack und Fenstern reduzieren. Als Lichtquellen kamen zwei Kompaktblitze zum Einsatz, rechts und links vom Auto platziert. Auf dem Boden kann man den Lichteinfall gut erkennen.
Schlußendlich habe ich dann noch etwas gewartet, bis das Tageslicht dem Ende zuging. Die ganze Aktion hat mich drei bis vier Stunden beschäftigt. Dafür war die Nachbearbeitung erfreulich kurz: neben der Einstellung von Farbtemperatur und Gradation mußten noch ein paar kleine Spiegelungen im Lack weichen, und ein bißchen Vignette kam dazu.

Zehn Meter hinter meinem Rücken verlief die A6, auf der gerade ein Stau veranstaltet wurde. Interessiert verfolgten die Autofahrer die ganze Zeit mein Herumgehampel, und das sporadisch auftretende Blitzlicht bescherte mir mehr als ausreichende Beachtung.

So war mein erstes und einziges Auto-Shooting. Chef zufrieden, Internetseite fertig: http://www.fahrschule-wolter.com/

Kommentare 4

  • Peter Geschwill 8. Februar 2011, 3:33

    Ganz ohne EBV wars nicht, aber - wie oben geschroben - war nichts dramatisches dabei.
    Die Version auf der HP ist tatsächlich leicht anders. Keine optische Täuschung, sondern gut beobachtet. Mein Chef wollte, daß das Gras grüner ist ;-)
    Die Hauptursache für den unterschiedlichen Bildeindruck liegt aber - glaube ich - in den verschiedenen Hintergrundfarben.
  • Mindsw33per 7. Februar 2011, 19:28

    Wow, auf der Website wirket es schon ganz anders als hier (optische Täuschung(?), aber das Auto sticht auf der Website mehr hervor?)
    Sehr toll geworden- kaum zu glauben, dass sowas ohne EBV -SO- möglich ist!
  • Katrin Gems 6. Februar 2011, 19:37

    Das Bild ist klasse.
  • Karloland 6. Februar 2011, 18:34

    Tolles Ergebnis und es ist auch für mich nachvollziehbar!
    Deine Geschichte verdient noch ein Sonderlob.
    Da kann der Herr Wolter wirklich zufrieden sein, da möchte man am liebsten noch einen Führerschein machen! Zwei wäre doch OK!