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Der erste ist bitter wie das Leben, der zweite stark wie die Liebe und der dritte süss wie der Tod

Der erste ist bitter wie das Leben, der zweite stark wie die Liebe und der dritte süss wie der Tod

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Danny J.


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Der erste ist bitter wie das Leben, der zweite stark wie die Liebe und der dritte süss wie der Tod

Die Teezeremonie ist aus dem Leben der Tuaregs nicht mehr wegzudenken. Wir waren überrascht, wie wenig "unsere" Tuaregs den Tag über tranken. Auf keinen Fall verzichteten sie auf die Teezeremonien nach dem Frühstück, nach dem Mittagessen und nach dem Nachtessen. Nachfolgend die Anleitung über den Ablauf der Teezeremonie. Anzumerken ist, dass die drei Gänge ohne weiteres eine halbe Stunde in Anspruch nehmen können. In der Wüste lernt man Geduld...

Der Tee wird bei den Tuareg nicht einfach kurz mal gekocht und getrunken, sondern in einem langwierigen Ritual zubereitet.

Zuerst gibt man eine handvoll grünen chinesischen Gunpowder-Tee und ein wenig Wasser in die kleine emaillierte Teekanne. Dieser erste Sud entzieht dem Getränk die Gerbstoffe und wird weggekippt. Nun wird das Kännchen erneut mit Wasser gefüllt. Der erste Aufguß wird mindestens eine Viertelstunde lang gekocht, und dann in hohem Bogen in eine Emailletasse gegossen, die zu einem Drittel mit Zucker gefüllt ist.
Von der Emailletasse zurück in die Kanne. Und wieder in die Tasse, hin und her, bis sich Schaum bildet. Der Schaum wird in die Teegläser, die nicht größer als ein Schnapsgläschen sind, gefüllt. Währenddessen wird der (durch das hin- und herkippen ausgekühlte) Tee noch einmal erhitzt, um dann in die Gläser mit dem mittlerweile fest gewordenen Schaum eingegossen zu werden. Während das erste Glas getrunken wird, kocht auf dem Feuer in der erneut mit Wasser gefüllten Kanne der zweite Aufguß. Dieser ist nicht so stark und belebend wie der erste, dafür aber auch nicht ganz so bitter. Im dritten Aufguß wird eine Staude frischer Pfefferminze mitgekocht (wenn vorhanden). Nach dem dritten Teeglas ist die Zeremonie beendet.
Nur wenn schwangere Frauen oder Kinder mittrinken, wird auch ein vierter Aufguß gemacht.

Ist man bei einer Tuareg-Familie zu Gast sein, und es wird ein vierter Aufguß gereicht, so ist dies der dezente Wink mit dem Zaunpfahl, daß der Besuch so langsam zu beenden ist. Beginnt der Hausherr jedoch die Tee-Zeremonie von vorn, also mit einem neuen ersten Aufguß, so bedeutet das, daß man noch lange nicht gehen sollte; frühestens nach dem Ende der zweiten Tee-Zeremonie. (Quelle: Marion Pfeiffer)

Kommentare 4

  • Sir Hoggle 20. Dezember 2008, 13:26

    cheerio danny
    habe mich schon eine zeit nicht mehr gemeldet, aber...wo sind denn die neuen pics von dir. i
    ich hoffe doch, im neuen jahr das eine oder andere highlight von dir wieder in der fc sehen zu duerfen.
    zum pic: klasse geschichte, die du fotografisch ungewoehnlich, aber treffend umsetzt. besonders der straehlende sonnenschein im teeguss gefaellt mir gut.
  • romann 8. November 2008, 14:30

    Ich bin gedanklich live mit dabei und spüre den Geschmack des süssen Tees im Mund

    LG Roger
  • Barbara Neider 7. November 2008, 10:24

    Das Bild ist super. Die Perspektive und das Licht im Teeglas - klasse
    Auch die Erklärung dazu ist sehr interessant. Dabei dacht ich, ich hätte den Spruch schon mal im Zusammenhang mit Kaffee gelesen...
    LG Barbara
  • Alendra 6. November 2008, 20:36

    ein sehr beeindruckendes Bild
    LG

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