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Der Baumstumpf der "Wacholder-Fichte" ...

Der Baumstumpf der "Wacholder-Fichte" ...

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Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

Der Baumstumpf der "Wacholder-Fichte" ...

... ist seit einem starken Gewittersturm im Juli des Jahres 1997 nur ein Relikt eines ehemaligen Naturdenkmals, einer rund 250 Jahre alten so genannten "Wacholder-Fichte". Der Baum stand in der Waldabteilung "Kessel" im Gemeindewald von Humprechtshausen (Gem. Riedbach), 100 Meter neben der B 303 (im Hintergrund).
Das ehemaligen Naturdenkmal war seit 1937 in der Naturdenkmalliste des Landkreises Haßberge eingetragen.
Eine " Wacholder-Fichte" ist keine seltene Fichtensorte, sondern so bezeichnet der Forstmann eine einzel stehende und frei ohne Lichtbehinderung aufgewachsene Fichte. Deren Zweige sind dann von unten bis oben am Baumstamm noch grün und erhalten, weil kein dicht daneben stehender "Konkurrenzbaum" mit seinem Schatten das notwendige Licht zum wachsen und entwickeln wegnahm. Die Wuchsform sieht ähnlich aus, wie die eines Wacholderstrauches, daher auch die Bezeichnung "Wacholder-Fichte"!
Vom Stamm der Wacholder-Fichte konnten seinerzeit die örtlichen Gemeindeholzrechtler zwei Baumscheiben im Durchmesser von rund 1,20 Meter mit den gut sichtbaren Jahresringen in Sicherheit bringen. Diese werden als Anschauungsmaterial (Jahresringe) für Schule oder Kindergarten hergerichtet. Eine Baumscheibe soll dann im Gemeindehaus als Wanddekoration aufgehängt werden.
Wie in der jüngsten Sitzung des Riedbacher Gemeinderates bekannt wurde, beteiligt sich die Gemeinde Riedbach am derzeit laufenden bayrischen Vertragsnaturschutzprogramm für Biotop-Altbäume. Auf einer Fläche von einem Hektar Wald müssen dabei mindestens sechs ausgesuchte ältere Bäume (z.B. Eichen) mit einem Mindestdurchmesser in Brusthöhe gemessen von 50 Zentimeter für einen Zeitraum von fünf Jahren gelistet werden und sind darüber hinaus unter besonderen Bestandsschutz gestellt.
Wie der zuständige Revierförster Roland Hempfling (Königsberg) mitteilte, könne so die Gemeinde mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro aus dem Vertragsnaturschutzprogramm für ihre in Frage kommenden Waldflächen rechnen. (UK)

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