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Das Martyrium der Heiligen Apollonia von Alexandria

Das Martyrium der Heiligen Apollonia von Alexandria

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Das Martyrium der Heiligen Apollonia von Alexandria

Bei 35 °C unterwegs mit gelbhaarduisburg entlang des Niederrhein, der Ruhr, der Emscher und der Lippe.

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Diese kuriose Szene fällt am Seitenaltar der Heiligen Helena von Konstantinopel im Dom zu Xanten auf.
Helena (das ist die Frau mit Stab und Zepter) ist u.a. die Schutzheilige der Nagelschmiede.
Dies deshalb, weil sie über 300 Jahre nach dem Tode Jesu sein Kreuz samt Nägeln auf Golgata ausgraben ließ.

Solch ein Nagel wird hier der Heiligen Apollonia in den Mund gerammt, um ihre Zähne herauszubrechen.
Sie verleugnete dennoch nicht ihren Glauben während der Christenverfolgung in Rom unter Kaiser Decius.
In der katholischen Kirche gilt sie als Schutzheilige der Zahnärzte und wird bei Zahnweh angerufen.

Der Schöpfer des frühbarocken Altars ist unbekannt.

Kommentare 16

  • Vitória Castelo Santos 18. August 2020, 20:17

    Eine sehr schöne Fotocollage!
    Alles Gute wünscht Vitoria
  • Zwecke 18. August 2020, 7:40

    Es ist eine gruselige Geschichte, sehr gut in der Collage umgesetzt.
    LG Horst
  • sabiri 17. August 2020, 14:51

    Das scheinen zwei starke Frauen gewesen zu sein.
    Finde es wirklich interessant. Irgendwie lenken solche Aberglaubengeschichten von der Kernaussage der Religion und des Glaubens ab finde ich. Wobei das Zähneausschlagen durchaus schrecklich real sein könnte.
    Gute Collage!
    LG Gerhard
    • smokeonthewater 17. August 2020, 16:20

      Mit dem Aberglauben und den Schutzheiligen sind die Katholiken immer noch finsterstes Mittelalter. Auf Augenhöhe sind sie auch mit sogenannten primitiven Religionen, in denen Götzenbilder angebetet werden – seien es hier Abbilder der Apostel, Märtyrer und Missionare. Hierin einzuordnen ist auch die Verehrung von Reliquien und Gnadenbildern bzw. Ikonen, die man sogar an bestimmten Stellen küssen soll.

      Dabei verstoßen sie mit der Heiligenverehrung und selbst der Anrufung der Gottesmutter Maria gegen das 1. Gebot "Du sollst neben mir keine anderen Götter haben", indem sie ihnen und nicht Gott das Vertrauen schenken.
    • sabiri 18. August 2020, 18:22

      Genau das meine ich. Wenn man das neue Testament liest bekommt man eine Ahnung von der Mission Jesus. Wie kann die Kirche das nur so kaputt machen. Unsere Kinder sind beide ausgetreten und ich kann es ihnen nicht übelnehmen.
    • smokeonthewater 18. August 2020, 19:43

      Zumindest die starre römisch-katholische Kirche. Das wäre auch nichts für mich.

      Bei den Lutheranern gibt's das nicht. Marien-, Märtyrer-, Heiligen- und Reliquienverehrung wurden abgeschafft, lediglich reformierte Gotteshäuser haben ihre katholisch geweihten Namen behalten dürfen. Und nicht der abstrakte Gott, sondern sein Sohn, Jesus Christus, Mensch gewordener Gott also, ist alleiniger, greifbarer "Ansprechpartner".

      Ich bin nicht gläubig, aber aus familiärer Tradition wie auch aus Dankbarkeit für die Rolle der evangelischen Kirche bei der friedlichen Revolution 1989 nach wie vor zahlendes Mitglied.
    • gelbhaarduisburg 17. August 2020, 10:57

      Würde ich nicht sagen. Man hat im Glauben eben einen Anker für jede Lebenssituation und personifiziert das entsprechende Bedürfnis mit solchen Märtyrern, mag es sie gegeben haben oder nicht. Das haben Menschen vieler Religionen auf die eine oder andere Weise schon immer so gemacht, mit zweckgebundenen Gottheiten z.B. wie bei den alten Griechen oder bei den Hindus. In diesem Fall ist es sicher praktischer, zu beten als umständlich Kostenübernahme bei der Krankenkasse zu beantragen, die dann doch nicht gewährt wird.
    • anne47 17. August 2020, 12:17

      Manchmal hilft das Beten wie eine Art Self-fulfilling-prophecy -
      das ist auf jeden Fall billiger
    • Dorothee 9 18. August 2020, 17:38

      hmm
  • anne47 17. August 2020, 10:04

    Sie ist wahrscheinlich ziemlich unfreiwillig zur Schutzheiligen der Nagelschmiede geworden. Immerhin war sie sehr standhaft und musste ein ziemliches Martyrium aushalten. Ich war zwar schon in Xanten, kann mich aber leider nicht mehr an diese Figur erinnern. Eine eindrucksvolle Szene
    LG Anne
  • gelbhaarduisburg 17. August 2020, 5:54

    Die haben aber auch für alles irgendwelche Heiligen. Ist mir unterm Strich aber sympathischer als für jeden noch so doofen Job einen Tag auszurufen wie in der DDR oder heutzutage - was ja richtig dämlich ist - einen für jede noch so blödsinnige menschliche Regung oder Macke wie den Tag des Lachens.

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Exif

Kamera ILCE-6000
Objektiv 20mm F2.8
Blende 2.8
Belichtungszeit 1/30
Brennweite 16.0 mm
ISO 3200

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