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das foto zum sonntag

das foto zum sonntag

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Günter Schneider


kostenloses Benutzerkonto, Frankenberg (Eder)

das foto zum sonntag

Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der dritte!

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zitiert aus einem bekannten gedicht eines bekannten dichters.

Kommentare 12

  • Günter Schneider 27. August 2001, 13:13

    theo: #1: :-)))
    #2: ich hab doch nur mal höflich nachgefragt ! ("ich sei .....")
  • † Ute Allendoerfer 27. August 2001, 12:40

    Danke... das habe ich lange nicht mehr gelesen.. ;-)))
  • Günter Schneider 26. August 2001, 15:43

    @ frank: jetzt fällt es mir erst auf: das gemälde ist nicht von leonardo, sondern von michelangelo (die erschaffung adams).
  • Günter Schneider 26. August 2001, 15:31

    meinst du schiller oder mich ?
  • Michelle Messmer 26. August 2001, 13:33

    Das hast Du richtig schön gesagt ;-)
  • Günter Schneider 26. August 2001, 13:01

    danke für die anmerkungen.
    meinen finger/meine hand dem gemälde anpassen: ist auch ne gute idee.
    ich wollte aber, daß der "foto"-charakter noch erhalten bleibt.
    - beides ist sicher interessant ! -

    @ gerd: vielleicht hat der "linke" ja grad die unterhose an ;-)

    zum zitat: ich "durfte" das gedicht in der schule mal auswendig lernen. ich will es euch nicht vorenthalten (wem es zu lange ist, kann sich ja auf die letzten beiden zeilen beschränken) :

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    Die Bürgschaft

    Friedrich Schiller

    Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
    Damon, den Dolch im Gewande:
    Ihn schlugen die Häscher in Bande,
    »Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!«
    Entgegnet ihm finster der Wüterich.
    »Die Stadt vom Tyrannen befreien!«
    »Das sollst du am Kreuze bereuen.«

    »Ich bin«, spricht jener, »zu sterben bereit
    Und bitte nicht um mein Leben:
    Doch willst du Gnade mir geben,
    Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
    Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
    Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
    Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.«

    Da lächelt der König mit arger List
    Und spricht nach kurzem Bedenken:
    »Drei Tage will ich dir schenken;
    Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
    Eh' du zurück mir gegeben bist,
    So muß er statt deiner erblassen,
    Doch dir ist die Strafe erlassen.«

    Und er kommt zum Freunde: »Der König gebeut,
    Daß ich am Kreuz mit dem Leben
    Bezahle das frevelnde Streben.
    Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
    Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
    So bleib du dem König zum Pfande,
    Bis ich komme zu lösen die Bande.«

    Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
    Und liefert sich aus dem Tyrannen;
    Der andere ziehet von dannen.
    Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
    Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
    Eilt heim mit sorgender Seele,
    Damit er die Frist nicht verfehle.

    Da gießt unendlicher Regen herab,
    Von den Bergen stürzen die Quellen,
    Und die Bäche, die Ströme schwellen.
    Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
    Da reißet die Brücke der Strudel herab,
    Und donnernd sprengen die Wogen
    Dem Gewölbes krachenden Bogen.

    Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
    Wie weit er auch spähet und blicket
    Und die Stimme, die rufende, schicket.
    Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
    Der ihn setze an das gewünschte Land,
    Kein Schiffer lenket die Fähre,
    Und der wilde Strom wird zum Meere.

    Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
    Die Hände zum Zeus erhoben:
    »O hemme des Stromes Toben!
    Es eilen die Stunden, im Mittag steht
    Die Sonne, und wenn sie niedergeht
    Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
    So muß der Freund mir erbleichen.«

    Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
    Und Welle auf Welle zerrinnet,
    Und Stunde an Stunde ertrinnet.
    Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
    Und wirft sich hinein in die brausende Flut
    Und teilt mit gewaltigen Armen
    Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

    Und gewinnt das Ufer und eilet fort
    Und danket dem rettenden Gotte;
    Da stürzet die raubende Rotte
    Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
    Den Pfad ihm sperrend, und schnaubert Mord
    Und hemmet des Wanderers Eile
    Mit drohend geschwungener Keule.

    »Was wollt ihr?« ruft er vor Schrecken bleich,
    »Ich habe nichts als mein Leben,
    Das muß ich dem Könige geben!«
    Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
    »Um des Freundes willen erbarmet euch!«
    Und drei mit gewaltigen Streichen
    Erlegt er, die andern entweichen.

    Und die Sonne versendet glühenden Brand,
    Und von der unendlichen Mühe
    Ermattet sinken die Kniee.
    »O hast du mich gnädig aus Räubershand,
    Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
    Und soll hier verschmachtend verderben,
    Und der Freund mir, der liebende, sterben!«

    Und horch! da sprudelt es silberhell,
    Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
    Und stille hält er, zu lauschen;
    Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
    Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
    Und freudig bückt er sich nieder
    Und erfrischet die brennenden Glieder.

    Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
    Und malt auf den glänzenden Matten
    Der Bäume gigantische Schatten;
    Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
    Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
    Da hört er die Worte sie sagen:
    »Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen.«

    Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
    Ihn jagen der Sorge Qualen;
    Da schimmern in Abendrots Strahlen
    Von ferne die Zinnen von Syrakus,
    Und entgegen kommt ihm Philostratus,
    Des Hauses redlicher Hüter,
    Der erkennet entsetzt den Gebieter:

    »Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
    So rette das eigene Leben!
    Den Tod erleidet er eben.
    Von Stunde zu Stunde gewartet' er
    Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
    Ihm konnte den mutigen Glauben
    Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.«

    »Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
    Ein Retter, willkommen erscheinen,
    So soll mich der Tod ihm vereinen.
    Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
    Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
    Er schlachte der Opfer zweie
    Und glaube an Liebe und Treue!«

    Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
    Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
    Das die Menge gaffend umstehet;
    An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
    Da zertrennt er gewaltig den dichter Chor:
    »Mich, Henker«, ruft er, »erwürget!
    Da bin ich, für den er gebürget!«

    Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
    In den Armen liegen sich beide
    Und weinen vor Schmerzen und Freude.
    Da sieht man kein Augen tränenleer,
    Und zum Könige bringt man die Wundermär';
    Der fühlt ein menschliches Rühren,
    Läßt schnell vor den Thron sie führen,

    Und blicket sie lange verwundert an.
    Drauf spricht er: »Es ist euch gelungen,
    Ihr habt das Herz mir bezwungen;
    Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
    So nehmet auch mich zum Genossen an:
    Ich sei, gewährt mir die Bitte,
    In eurem Bunde der dritte!«
    --------------------------------------------
  • Michelle Messmer 26. August 2001, 12:43

    Ich muss schon sagen an Ideen mangelt es Dir wirklich nicht ;-)
    Viele Grüsse Michelle
  • Frank Dr. med. Forquignon 26. August 2001, 11:48

    Klasse Bild (eins meiner Lieblingsbilder von Leonardo), super idee, klasse Umsetzung und vor allem: perfekte Daumenhaltung-
    Liebe Sonntagsgrüße
    Frank
  • Frank Wissen 26. August 2001, 11:33

    Hallo Günter. Diese Idee und die Umsetzung gefällt mir auch sehr gut. Der Schatten an Deinen Fingern passt hundert Pro ins Bild. Und das Zitat sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Wie die in Deinem Profil. Gruss. Ps. Das mit dem Einfärben Deiner Finger wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.
  • Gert Ristow 26. August 2001, 11:18

    die idee ist gut. ich hätte den finger etwas kleiner gemacht.
    es gibt noch ein foto mit diesem ausgangsmotiv. da reicht der rechte auf dem finger dem linken eine unterhose einer bekannten marke.
  • El Fi 26. August 2001, 11:12

    witzige idee
    der hammer wäre gewesen, wenn du die "lebenden" finger auch so eingefärbt und den gemalten angepasst hättest
    lg
    elfi
  • † Ute Allendoerfer 26. August 2001, 11:11

    Einen schönen Sonntag... wünsch ich *euch* gute Idee... im Vorschaubild sah das erst etwas eigenartig aus..
    knackscharf wie gewohnt von dir.. und mir gefällt die Idee und die Umsetzung..
    Lieben Gruss Ute ;-))