Hannes Gensfleisch


Premium (Complete), Düsseldorf

Camii

Eine Camii, eine Moschee, ist kein Sakralbau in dem Sinne, wie ihn
beispielsweise die Wikipedia definiert: »Sakralbauten werden als
Anwesenheitsorte einer höheren Macht interpretiert und werden
daher umgangssprachlich auch als Gotteshäuser bezeichnet.«

Hier wird zwar auch gemeinsam gebetet, es wird am Freitag
gepredigt, es wird aber auch unterrichtet und diskutiert und
insgesamt sind die Verhaltensregeln weniger streng als in
unseren Kirchen. Spielende Kinder sind etwas ganz Normales,
nicht selten sieht man Schlafende in irgendeiner ruhigen Ecke,
Unterhaltungen und auch das Telefonieren mit Handys gehören
inzwischen zur Normalität, solange Betende nicht gestört werden.

Pflicht ist immer noch, vor der Moschee die Schuhe auszuziehen
und Frauen sollten sich das Haar zumindest pro forma mit
einem losen Kopftuch bedecken. In der meistbesuchten Moschee
Istanbuls, der Sultanahmet Camii, hat man aber offenbar in
diesem Punkt inzwischen vor den Touristenmassen kapituliert.

Hier ein Detail aus der wunderbaren Sehzade Mehmet Camii
im Stadtteil Fatih, die ein wenig abseits liegt und darum nicht ständig
von Besucherscharen überquillt.

Istanbul, 16. September 2012

Kommentare 10

  • Frau Luna. 28. Oktober 2012, 21:43

    Ein feines Licht- und Schattenspiel im schön geschwungenen Rahmen...mag ich sehr! Ein wenig irritiert mich jedoch der weiße Rand um das Bild (zu harter Kontrast zum dunklen Holz).
    Liebe Grüße,
    Martina
  • Lucy Trachsel 22. Oktober 2012, 11:31

    Hier ist das Licht im Mittelpunkt, wunderbar eingerahmt. Ein stilles, schönes Bild.
  • irene de navarro 22. Oktober 2012, 10:15

    sonnenfinger
  • Hannes Gensfleisch 22. Oktober 2012, 2:45

    @ va bene und Markus:
    Kein Stuhl. Sitzen ist in Moscheen kaum üblich;
    man steht, man kniet oder man hockt am Boden.
    Und wenn man dort unten dann aus dem Koran
    vorzulesen hat – aus der XXL-Ausgabe versteht sich –
    ist so ein »Kursi«, eine Art Bücherkrippe, eine
    segensreiche Sache, zumal man das heilige Buch
    nicht einfach auf den Boden legen darf.
  • Markus Peerenboom 21. Oktober 2012, 20:40

    Diese unterschiedlichen Formen und Linien, als auch der Fensterausblick, gefallen mir.
    Ist das im Vordergrund (X) eine Art Stuhl?
    Gruß
    Markus
  • va bene 21. Oktober 2012, 8:51

    man kann nie zu viel von den Anderen wissen.
    Was für ein seltsames Einrichtungsgegenstand steht im Vordergrund? Ein Stuhl? Da wüsste ich nicht von welcher Seite . . .
  • Bricla 21. Oktober 2012, 8:23

    Von streng gerade bis zu osmanisch verspielt
    ist alles vertreten und der Stein sorgt für Luft
    und Licht.
    Das von dir beschriebene Verhalten kann man
    auch in der Blauen Moschee beobachten;
    leises Unterhalten, Diskutieren und Telefonieren
    neben den Betenden ist völlig normal.
  • Andreas Boeckh 21. Oktober 2012, 7:55

    Der Kirchenschlaf ist auch hierzulande nicht unbekannt.
    Ein sehr schöner, intimer Durchblick.
    Andreas
  • Norbert Borowy 21. Oktober 2012, 7:52

    wirklich gut komponiert, diese Aufnahme
  • Wolfgang Bazer 21. Oktober 2012, 2:15

    Sehr interessant! Das erinnert mich aber auch an buddhistische Wats.
    LG Wolfgang

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