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088 Brückendurchblick (bearbeitet)

088 Brückendurchblick (bearbeitet)

12.751 14

homwico


Premium (Complete), Coburg

088 Brückendurchblick (bearbeitet)

In dieser Bearbeitung muss ich, um an mein Ziel zu gelangen, beim Workflow anders vorgehen:

A.: Ich wähle zunächst die beiden in Frage kommenden Bilder in der Adobe Bridge aus, indem ich sie markiere. Vorab habe ich noch in Lightroom dafür gesorgt, dass der Weißabgleich, der bei den vier Bildern in den Originalen leicht unterschiedlich ausfällt, abgeglichen ist. Dafür habe ich die Bilder mit der niedrigeren Farbtemperatur auf das Bild mit der höchsten Farbtemperatur von 6000 und einem Tonwert von -7 angeglichen. Ebenso habe ich gleich in Lightroom die Profilkorrekturen bei allen Bildern aktiviert. Nun sende ich die Bilder ohne weitere Bearbeitung von der Bridge nach Photoshop.

B.: Es sind nun beide Bilder in Photoshop geöffnet. Ich wähle das Bild mit dem scharfen Vordergrundbereich aus, und maskiere diesen scharfen Bereich mit dem Auswahlrechteckwerkzeug. Die obere Trennlinie des Rechtecks liegt dabei knapp über dem Ende der grünen Pflanzen, die vom linken Bildrand ins Wasser ragen. Ich speichere diesen Bereich als eigene Ebene ab, und kopiere sie
per „Copy-and-paste“ (Strg und C für Kopieren und Strg und V für Einfügen) in das zweite Bild mit dem schärferen Hintergrund. Beide Ebenen aktiviere ich. Über den Reiter „Bearbeiten“ im Punkt „Frei transformieren“ richte ich nun den einkopierten Bereich möglichst deckend über den Bereich des zweiten Bildes. An manchen Stellen sieht man an den Grenzen noch die Verlaufslinien der Abgrenzungen beider Ebenen. Ich dupliziere deshalb beide Ebenen und reduziere sie auf eine. Diese neue Ebene (Kopie 2) lässt sich nun bearbeiten, und ich retuschiere mit dem Bereichsreparaturpinsel die noch vorhandenen Ansätze. Dann konvertiere ich das Bild für den Smartfilter und richte es über die Hilfslinien (2x vertikal am Brückendurchbruch links und rechts und 2x horizontal an der Oberkante des Durchbruchs und dem darüber liegenden Sturz) gerade aus. Über Versatz Y schiebe ich das Bild mit dem Wert -6,5 etwas nach unten. Der Betonsturz mit der Jahreszahl 2016 neigt sich nun noch etwas nach links. Ich dupliziere deshalb die Ebene 2 zur Ebene Kopie 3, wo ich zunächst den Sturz maskiere, und dann über „Bearbeiten“ – „Perspektivische Verformung“ ein Rechteck über den Sturzbereich lege, dass ich dem Neigungswinkel der Vertikalen der Jahreszahl und dem im Beton befindlichen vertikalen Linien anpasse. Ich klicke in der Arbeitsleiste links oben auf Verformen und wähle die drei senkrechten vertikalen Striche an. Damit richtet sich der obere Sturz vertikal aus und ich bekomme eine weitere Ebene (Kopie 4). Nun markiere ich alle vorhandenen Ebenen, dupliziere sie und reduziere sie wieder auf eine Ebene. Damit kreiere ich die Ebene Kopie 8. Ich sehe, dass die eingravierte Tafel mit der Jahreszahl noch etwas schief ausschaut. Deshalb wiederhole ich das Prozedere mit der Perspektivischen Verformung für diesen Bereich, (der Verzerrungswinkel beträgt hier 0,62°) und richte die Jahreszahl neu aus.
Anschließend konvertiere ich das Bild wieder für den Smartfilter und öffne den Kamera Raw Konverter, wo ich jetzt das Bild mit seinen Grundeinstellungen bearbeite.
Zuerst stelle ich die Farbtemperatur auf +1 und den Farbton auf +6 für ein wärmeres Gesamtbild und freundlichere, gelblichere Grüntöne. Dann setze ich den Wert für den Kontrast setze ich auf +30 – Lichter auf -35 – Tiefen auf +30 – Weiß auf -55 – Schwarz auf +70 – Struktur auf +30 – Klarheit auf +20 – und Dunst entfernen auf +20. Die Dynamik reduziere ich auf -20. Die Schärfe reguliere ich auf +80, die Rauschreduzierung stelle ich auf +30 und die Rauschreduzierung Farbe auf +70 ein.
Ein letztes Mal dupliziere ich die Ebene (auf Ebene Kopie9) schneide das Bild auf ein Format von 16:9,8 und retuschiere dann die noch übriggebliebenen Überlappungen in den Ecken rechts oben und rechts unten mit dem Bereichsreparaturpinsel.
In der Tonwertkorrektur korrigiere ich den Tonwertumfang auf 5-250, die Schattentonwertspreizung auf 2, die Lichtertonwertspreizung auf 240 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,86.

C.: In Lightroom wähle ich unter „Entwickeln“ das Preset „Farbe Natürlich“, wo ich letztlich folgende Werte einstelle:
Kontrast auf +10 – die Lichter auf -25 – die Tiefen auf +15. Der Wert für Weiß justiere ich auf -10, und für Schwarz auf -20. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf +3 und für die Tonung auf +4.

Das Bild ist fertig, ich sehe aber, dass der Bereich mit dem Grün links im Bild noch relativ unscharf ist. Dies hätte ich mit Einbezug eines dritten Bildes verhindern können. Zur Dokumentation und Veranschaulichung der Arbeitsprozesse ist es nach meiner Meinung jedoch ausreichend. Ich habe auch versucht, die vorhandenen vier Bilder über HDR-Programme zusammenzurechnen, um die Schärfe durchgängig hinzubekommen. Das hat aber nicht funktioniert. Hier muss ich selbst noch etwas tüfteln. Das Bild, es ähnelt zwar einer HDR-Bearbeitung, ist keiner HDR-Bearbeitung unterworfen worden.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete? Sieht man, dass der Himmel ausgetauscht wurde?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben am Triefstein nahe dem Gerastollen auf dem Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

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