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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Die Letzte

Die letzte S 3/6, die bei der Deutschen Bundesbahn im regulären Zugbetrieb stand, ist abgestellt in Lindau Reutin und wartet auf ihr Schicksal.

Trotz des äußerlich guten Zustandes, den sie der kurz zuvor stattgefundenen Abschiedsfahrt verdankt, entging sie dem Schneidbrenner nicht.

Ihre Schilder wurden direkt nach der Abschiedsfahrt versteigert.

September 1965

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Kommentare 5

  • Maschinensetzer 23. Januar 2012, 1:55

    Sie ist und bleibt die Schönste! Ich will mich jetzt hier nicht großartig auch noch über die Leistungsfähigkeit und Vergleiche mit z.B. der BR 01 auslassen. War sie doch (bis auf die Hochhaxigen), mit dem geringeren Treibraddurchmesser mehr als Gebirgsschnellzuglokomotive anzusehen. Der neue Kessel der 18.6 weckte zusätzlich ein großes Potential, doch wurde sie wegen des nachträglichen Herabsetzens des Kesseldrucks von 16 auf 14 Atü geradezu kastriert: Durch eine geradezu lächerliche Konstruktionspanne war der Luftpumpenträger am Kessel angeschweißt und führte durch Vibrationen zur Rissbildung an dieser Stelle, was die Kesseldruckreduzierung - eigentlich nur kurzfristig geplant - notwendig machte. Der Fehler wurde leider nicht mehr behoben. Leistungsberechnungen der Fahrten mit noch 16 Atü Kesseldruck, errechnet aus Zuggewicht und Geschwindigkeit, ergaben eine Leistung von 3100 PS auf langen Steigungen. Zusätzlich war sie von den Verbrauchswerten die wirtschaftlichste Schnellzuglokomotive der DB, obwohl laut Garbe der Heißdampf die Vorteile der (deutschen südländischen) Verbundtechnik angeblich aufhob...

    Schon 1935 hat der geniale Regisseur und Kamermann Willy Zielke der bayer. S 3/6 in seinem legendären Film "Das Stahltier" ein Denkmal gesetzt, von dem heute leider nur noch die entschärfte Version greifbar ist, ausgerechnet die Szene "diese Rundungen..." ist herausgeschnitten! Der Film wurde unter dem NS-Regime nach langen Diskussionen zwischen Reichspropagandaminister Goebbels und Leni Riefenstahl, wobei sie sich nicht durchsetzen konnte, nicht freigegeben. Riefenstahl wählte Zielke dann als Kameramann für den Prolog ihrer Olympia-Filme. Da er aber nicht ihren Reizen erlag und statt der von ihr gewünschten Aktszenen nur ihre Hände zeigte, wurde er - Kraft ihres Einflusses - kurzerhand in die Irrenanstalt eingewiesen, entmündigt, zwangssterilisiert und sein Name aus dem Film gelöscht. Der Prolog, nun allein unter dem Namen Riefenstahl verblieb im Olympia-Film.

    Fünf Jahre später brauchte Leni Riefenstahl einen Kameramann für ihren Film "Tiefland" und der "unheilbare" Willy Zielke wurde aus der Anstalt entlassen...

    Ein Schild der 18 622 von der legendären Versteigerung habe ich aus dem Nachlass eines Eisenbahnfreundes erhalten:
    Intermezzo - Größenwahn!
    Intermezzo - Größenwahn!
    Maschinensetzer

    Viele Grüße
    Thomas
  • Klaus Kieslich 22. Januar 2012, 15:36

    Es is wirklich ein Jammer,das Zeitzeugen,sie is ja auch eine,so mir nichts dir nichts zu Schrott werden
    Gruß Klaus
  • Dieter Jüngling 22. Januar 2012, 12:36

    Sieht ja wirklich noch gut. Aber so war das eben. Was nicht mehr gebraucht wurde, musste gehen. Auch die Personale.
    Gruß D. J.
  • PodoFoto 22. Januar 2012, 10:51

    Was für ein Jammer diese wunderbare Maschine zu zerstören.
    Aber nützt ja nichts, da müssen die Eisenbahnfreunde eben die noch existenten Lokomotiven hegen und pflegen.
    Und auch mal einen Euro springen lassen, an Sonderfahrten teilnehmen und Museen besuchen.

    Schönen Sonntag
    Heinrich