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Hier müssen bei jedem Hausarzt die Alarmglocken klingeln!

Hier müssen bei jedem Hausarzt die Alarmglocken klingeln!

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Hier müssen bei jedem Hausarzt die Alarmglocken klingeln!

Ein Bild des Jammers! Diese Fliege findet aus dem düsteren Blätterwald des Lebens nicht mehr heraus!
Man achte auf die Körpersprache:
Hängende Flügel, gebeugte Haltung, traurige Gesichtszüge um den Mund, deutliche Veraguth'sche Falte der Oberlider, langsame Bewegungen mit schleppendem Gang und völliges Desinteresse am Fotografen . . .
HIER DROHT EINE DEPRESSION !!!
Wenn man genau hinsieht, ist es nicht mal mehr eine "larvierte", eine versteckteDepression. Sie ist ganz offensichtlich und darf nicht übersehen werden. - Man kann sie heutzutage gut behandeln.
Und die Patienten müssen bei der Stange gehalten werden, damit sie nicht meinen, sie seien gesund, wenn sie sich etwas besser fühlen. "Geht schon, Herr Doktor!" ist der typische Satz dieser armen Leidenden. Auch diese Fliege ist - unbehandelt - einfach davongeflogen! Wie jesacht . . .
Im Rheinland wird mit einem klaren "Et muß!" auf die Frage geantwortet, wie es geht. Das hat sich aber verselbständigt als Floskel der Begrüßung und muß sehr wohl von einer drohenden Depression unterschieden werden. Die lustigste Begrüßung hier ist die verstümmelte Frage ". . . un (ohne "d"!) sonst?", ehe überhaupt einer was gefragt hat. Früher kam sie an zweiter Stelle als "Antwort " auf die Frage "Wie isset?".
So ändern sich die Gewohnheiten und die Umgangssprache.
Die allerlustigste Art der Begrüßung ist es aber mittlerweile, den Getroffenen mit ". . . un selbst?" anzusprechen, ehe der fragen kann, wie es einem geht (was ja die allerwenigsten wirklich interessiert).
In Amerika und England heißt es "How do you do?", was nicht heißt "Wie machst du?" und damit eine zumindest in unserem Kulturkreis verpönte Frage nach dem Stuhlgang aufwirft, sondern es entspricht dem rheinischen "Was machst du eigentlich so?", wobei die letzten beiden Worte deutlich zeigen, daß es einem eigentlich (!) egal ist.
Also: immer aufpassen !!!

DIESEN SPRACHLICHEN EXKURS WIDME ICH DEM VON MIR SEHR VEREHRTEN KONRAD BEIKIRCHER, DER (ALS SÜDTIROLER!) DIE RHEINISCHEN DIALEKTE MIT IHREN FEINHEITEN GENIAL BEHERRSCHT - und sie auch noch erklären kann! Es gibt etliche sehr lustige und geistreiche CDs von ihm.

Wollte nur damit sagen, daß ich den Namen der Fliege nicht kenne, aber das habt Ihr ja inzwischen bemerkt (-: .

Foto am 15.7.2012, Düsseldorf-Garten

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Informationen

Sektion
Ordner Fliegen, Mücken
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Veröffentlicht
Sprache
Lizenz

Exif

Kamera Canon PowerShot A630
Objektiv Unknown 7-29mm
Blende 8
Belichtungszeit 1/60
Brennweite 7.3 mm
ISO 75