Nicht leicht zu finden

Nicht leicht zu finden

war die Ruine der Cyriakskirche mitten im Wald in der Nähe von Camburg
Um einen unterirdischen Gang bis nach Camburg ranken sich verschiedene Sagen.

"Am Kloster. Mitternacht. Eine abgetrennte Hand mit einer Laterne taucht auf, wandelt flussabwärts,
gleitet über die Saale, schwebt den Clausfelsen hinauf und verschwindet in der Finsternis.
Nach geraumer Zeit kehrt sie auf gleichem Wege zurück. Allabendlich.
Seit jener Nacht vor vielen Jahrhunderten.
Ein Bauer aus Leislau wollte seinen einzigen Sohn
mit der Tochter des wohlhabensten Mannes im Dorfe vermählen,
denn er gierte nach dessen Reichtum.
Doch der Sohn hatte sich in eine arme Waise verliebt und
widersetzte sich dem Willen des Vaters.
Erzürnt schaffte ihn der Bauer ins Cyriakskloster,
wo er fortan als Mönch leben musste, getrennt von seiner Geliebten,
vergehend vor Sehnsucht.
Der verbannte Sohn entdeckte jedoch unter einer Falltür einen Geheimgang, und so konnte er sich heimlich mit der Waisen treffen. Jede Nacht schlich er mit einer Laterne in der Hand aus dem Kloster, lief das Saaleufer hinab, überquerte den Fluss mit einem Kahn und stieg den Clausfelsen hinauf.
Er verweilte einige Stunden bei seiner Geliebten
und begab sich auf gleichem Wege wieder zurück ins Cyriakskloster.
Doch als sich der junge Mann eines Abends wieder ins Kloster schleichen wollte,
strauchelte er - die Falltür entglitt ihm und schlug ihm die rechte Hand ab,
in der er die Laterne hielt.
Einsam verblutete er in der Finsternis,
in Gedanken noch einmal seine Geliebte umarmend.
Am nächsten Tag fahndete der Bauer zusammen mit den Mönchen
nach seinem als vermisst geltenden Sohn.
Sie suchten das Saaleufer ab, durchstreiften den Wald, hasteten durch die hereinbrechende Nacht -
die abgetrennte Hand mit der Laterne schoss jäh hervor und erschrak den Bauer zu Tode.
Die wandelnde Laterne aber setzte ihren Weg fort bis zum heutigen Tage."entnommen aus Marios Homepage