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Amphibien

Amphibien (Salamander, Molche, Frösche und Kröten) im Zoo
Feuersalamander
Feuersalamander
Sabine Streckies 01

BITTE HIER KEINE REPTILIEN WIE KROKODILE, SCHLANGEN, GECKOS USW HOCHLADEN.

Die Amphibien oder Lurche (Amphibia) sind die stammesgeschichtlich älteste Klasse der Landwirbeltiere (Tetrapoda). Viele Arten verbringen zunächst ein Larvenstadium im Wasser und gehen nach einer Metamorphose zum Leben an Land über. Aufgrund dieser Eigenschaft haben sie den wissenschaftlichen Namen Amphibia erhalten (᾿Αμφίβια, gebildet aus dem Präfix ἀμφί, amphi = „auf beiden Seiten“ und dem griech. Substantiv βίος, bios = „Leben“ → „doppellebig“). Die erwachsenen Tiere bewohnen im Jahresverlauf oft sowohl aquatische als auch terrestrische Habitate; die überwiegende Zahl der Arten ist auf die Existenz von zumindest zeitweilig vorhandenen Süßwasseransammlungen (Gewässern) angewiesen. Viele Lurche sind nachtaktiv, um sich vor Fressfeinden zu schützen und Wasserverluste über die Haut gering zu halten.


Der europäische (Sub-)Kontinent einschließlich seiner Inseln ist ausgesprochen arm an Amphibienarten: Von den etwa 6500 Spezies weltweit kommen hier nur ca. 80 autochthon vor, davon rund 35 Schwanzlurch- und etwa 45 Froschlurcharten (inklusive mindestens drei hybridogenen Hybriden bei den „Wasserfröschen“). Dafür treten diese Arten aber nicht selten in umfangreicheren Verbreitungsgebieten und größeren Beständen auf als solche in Weltgegenden mit extrem hoher Artenvielfalt. Ein wesentlicher Grund für die geringe Diversität insbesondere in Mitteleuropa waren die verschiedenen pleistozänen Kaltzeiten 1,8 Millionen bis etwa 10.000 Jahre vor heute. Die Vergletscherungen Zentraleuropas und der Hochgebirge verdrängten neben anderen Tieren auch die Amphibien in Refugialräume auf der Iberischen Halbinsel, am Mittelmeer sowie am Schwarzen und Kaspischen Meer. (Durch die räumliche Zersplitterung von Arealen wurde allerdings auch die weitere Artbildung gefördert.) In Warmzeiten drangen einige Arten wieder nach Mitteleuropa vor, wobei sie oft orographische „Pforten“ zwischen Gebirgen passieren mussten. Als solche Ausbreitungskorridore wirkten im Südwesten Europas unter anderem die Passage zwischen den Ostpyrenäen und dem Mittelmeer und im Südosten das Donau-Tiefland. Aus diesen biogeographischen Hintergründen resultiert beispielsweise auch die Tatsache, dass die Iberische Halbinsel und Frankreich zusammen über mehr als 60 Prozent des europäischen Arteninventars der Amphibien und Reptilien verfügen.


Teichfrosch auf Froschbiss-BlätternDeutschland weist Vorkommen von 21 einheimischen Taxa – 20 Arten und eine Hybride – auf. Dabei handelt es sich im Einzelnen um sieben Schwanzlurch- und 14 Froschlurcharten oder –formen (vergleiche Tabellen). Nur fünf gelten hier zur Zeit nicht als bundesweit gefährdet (Teichmolch, Fadenmolch, Bergmolch, Erdkröte, Teichfrosch), zwei stehen auf der „Vorwarnliste“ (Feuersalamander, Grasfrosch). Alle anderen werden auf der Roten Liste geführt – das sind zwei Drittel (67 Prozent) der Arten (zu den Gründen: vergleiche „Gefährdung“). Für mehrere Arten trägt Deutschland darüber hinaus eine starke Verantwortlichkeit, da diese dort entweder einen Großteil ihres Gesamtareales und Weltbestandes haben oder aber besonders empfindliche Vorposten-Populationen existieren. In diesem Zusammenhang sind zumindest Bergmolch, Nördlicher Kammmolch, Gelbbauchunke, Kreuzkröte, Teichfrosch sowie Springfrosch zu erwähnen.[4]

Als Neozoon konnte sich in jüngster Zeit an manchen Stellen – insbesondere in Südwestdeutschland – der Nordamerikanische Ochsenfrosch mit Populationen etablieren, deren Tiere aus künstlichen Aussetzungen stammen.

Die Amphibienfaunen der Schweiz und Österreichs unterscheiden sich vom Artenspektrum her nur geringfügig von Deutschland. In der Schweiz fehlen die Rotbauchunke, wahrscheinlich der Moorfrosch und die Knoblauchkröte; die Wechselkröte gilt als ausgestorben. Dafür kommen als zusätzliche Arten der Italienische Springfrosch und der Italienische Laubfrosch im Tessin vor. Dort ist außerdem eine weitere Unterart des Teichmolches anzutreffen (Lissotriton vulgaris meridionalis). Der Alpen-Kammmolch und der Seefrosch wurden allerdings vom Menschen eingeführt.

In Österreich fehlen gegenüber Deutschland der Fadenmolch und die Geburtshelferkröte; die Kreuzkröte ist hier vom Aussterben bedroht. Als zusätzliche Art findet sich der Donau-Kammmolch im Osten des Landes; außerdem gibt es dort eine zweite Unterart des Moorfrosches, den Balkan-Moorfrosch.

Quelle: Wikipedia
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