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† Ingeborg K


Premium (World), Neuss

La-Roque-Gageac

Dies ist der Ort den ich vom Schloss Marqueyssac am Ufer der Dordogne sehen konnte. Wir haben diese Ansicht nun vom Schiff auf der Dordogne aus genießen können.

Die klimatisch bevorzugte Lage wurde bereits in der Prähistorie entdeckt und dementsprechend besiedelt. Davon zeugen zahlreiche Artefakte aus dem Neolithikum, die man im Boden von Gärten und Feldern gefunden hat. Der gallo-römische Zeitraum und jener der „Pax Romana“ (ebenfalls „Pax Augusta“ genannt) wies eine umfangreiche Besiedlung der sanften Hügel im Osten des Dorfes auf, durch die auch eine Römerstraße führte.

Um die Mitte des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung mussten sich die Bewohner des Périgords vor den kriegerischen Einfällen der Normannen (= Wikinger), Sarazenen und anderen marodierenden Horden schützen. Was lag da näher, als die einige Etagen über dem Talgrund eingeschnittenen Aushöhlungen und Abris (Felsüberhänge) in den steilen Felswänden der Flusstäler der Vézère, Dordogne und deren Zuflüsse zu nutzen und diese auszubauen. So ist für das 8. Jahrhundert die Entstehung der troglodytischen Besiedlungen der Steilfelsen von La Madeleine nachgewiesen, oder auch der Steilwand von La Roque Saint-Christophe, beide im Tal der Vézère. Durch ihre Höhenlage ließen sich ihre oft umständlichen Zugänge verhältnismäßig leicht verteidigen. Es ist anzunehmen, dass derartige Behausungen schon in weitaus früheren Zeiten genutzt wurden.

Die Klippen von La Roque-Gageac waren wegen ihrer Orientierung in südliche Himmelsrichtungen besonders begehrt, und weisen daher eine Menge solcher Höhlenunterkünfte auf, die oftmals mit in den Fels getriebenen Gängen untereinander verbunden sind.
La Roque-Gageac, aufwärts zum Fort troglodytique

Im Jahr 850 begannen für La Roque-Gageac die Jahre der Unsicherheit, insbesondere ausgelöst durch die Einfälle der Normannen mit ihren seetüchtigen Drakkars. Diese Umstände forderten von der Bevölkerung, sich zu schützen und die Siedlung zwischen Steilküste und Ufer zu befestigen.

Im Mittelalter des 12. Jahrhunderts wurde aus ehemaligen Behausungen in größerer Höhe, nach entsprechenden Erweiterungen und Verstärkungen, ein Fort troglodytique, eine Höhlenfestung. Die kleine Dorfkirche stammt aus der Spätromanik gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Ihre Fassade wurde im 17. Jahrhundert erneuert.

Im Hundertjährigen Krieg (1339–1453), gefolgt von den Religionskriegen (1562–1598), war La Roque Gageac ein stark befestigter Ort von hoher Bedeutung mit immerhin 1.500 Bewohnern, drei mal so viel wie heute. Aus dieser Zeit stammt der größte Teil der derzeitigen Struktur des Dorfes, inklusive seiner befestigten Felsbehausungen und seiner Höhlenfestung. Noch im 17. Jahrhundert hat man Letztere nochmals verstärkt, bevor sie im 18. Jahrhundert geschleift worden ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/La_Roque-Gageac

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