Sich beim Photographieren "über die Schulter" schauen lassen

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Gregor Killing Gregor Killing Beitrag 1 von 47
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Muss mal hier eine etwas unkreative Frage stellen...

Habe mich breitschlagen lassen, für einen Bekannten Food-Fotos zu machen. [Nein, keine Angst ich frage jetzt nicht welches Objektiv ich nehmen soll und ob das mit einer Ninon D5000D geht. ;-)] Die Grafikerin, die meine Bilder weiterverarbeitet (Web und Printanzeigen) war beim Shooting dabei. Da sie so unsicher war, habe ich mir vor dem eigentlichen Shooting (ein 5-Gänge Menü) die entsprechenden leeren Teller geholt und den Aufbau und die Deko einmal trocken mit ihr durchgearbeitet und aufgeschrieben. Für das eigentliche Shooting habe ich sie dann gebeten mich allein zu lassen; ich hätte sonst nicht in meinen Rhythmus gefunden (hab' ihr das sogar noch mit dem Vergleich begründet, daß sie es bestimmt auch nicht schätzt, wenn sie am Computer entwickelt und jemand schaut ihr über die Schulter und redet mit). Das hat sie mir furchtbar übel genommen und gesagt, daß "echte Profis" das nicht machen. Na ja, dann hätte sie auch darauf bestehen müssen, einen echten Profi zu verpflichten.

Kurz gefragt, stelle ich mich an, wenn ich beim Photographieren meine Ruhe möchte, oder ist das im Rahmen des Üblichen, daß man dann nicht angesprochen werden will?

So, und dann ist die Frage doch wieder ein wenig kreativ, wieviel Ruhe braucht man beim Photographieren?
Kai Reinhardt Kai Reinhardt Beitrag 2 von 47
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das du beim photografieren deine ruhe haben möchtest, zeichnet dich eher als echten profi aus. ich bin auch grafiker, ich hasse es auch, wenn man mir über die schulter schaut. so entsteht kein arbeitsflow. wie soll das auch gehen, wenn dir ständig jemand reinschnackelt, dich von der seite anlabert, oder eventuell doch ne andere komposition haben möchte. nene. is schon in ordnung so. das die grafikerin angepisst ist, versteh ich nicht. ist doch gut, wenn man den profi arbeiten lässt, und dann weiterverarbeitet was man bekommt. aber evtl fehlt ihr einfach das vertrauen.
Christian Köller Christian Köller Beitrag 3 von 47
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Hallo Gregor,

ich bin zwar selber nur Hobbyfotograf aber arbeite in einer großen und bekannten deutschen
Modelagentur als booker. Und dadurch bin ich natürlich auch täglich in Kontakt mit vielen Unterschiedlichen Fotografen und Kunden.

Meine Meinung:
Wenn der Kunde unbedingt beim shooting dabei sein will, muss (sollte) man so klug sein und es akzeptieren. Aber ich finde solange die Grafikerin nicht direkt vom Kunden beauftragt worden ist, das ganze Projekt zu begleiten, ist es dein gutes Recht sie zu bitten während deiner Arbeit zu gehen.

Und sie hat es dir wohl eher persönlich übel genommen und nur beruflich argumentiert... denke ich.

lieben Gruß
Chris
nightcatcher nightcatcher Beitrag 4 von 47
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hmm ...

Also ich bin nun auch kein profi. Aber egal wer kreativ ist, läßt sich doch von seiner Umgebung leiten/beeinflussen.

Nehmen wir mal das Beispiel beim malen:
Es gibt Maler, die brauchen die Aufmerksamkeit und am besten brauchen sie viele Leute in deren Umgebung um ihrer kreativität freien Lauf zu lassen.
Andere Maler sitzen lieber allein in ihrer Gallerie mit Musik etc, und lassen sich so inspirieren.

Beim Fotografieren, vorallem wenn man Zeitdruck hat, brauch man einen Rhytmus. Wenn man den nicht hat, macht man Fehler und wird auch hektisch. (eigene Erfahrung) Ich sehe da kein Problem zu sagen, Ruhe für eigene kreativität für sehr gute Ergebnisse als Resultat.

Allerdings, sofern es nicht anders geht, muss man damit auch klar kommen und sich selbst vertrauen. Aber sagen kann man das schon. Eher schade von ihr, dass sie dir das für übel nimmt. Das zeichnet Dich eher aus, dass Du weißt was du tust und das Du weißt, wie Du am besten arbeiten kannt.!! Unsportlich von ihr.

Viele Grüße, Phil
Martin John Martin John Beitrag 5 von 47
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Ist absolut üblich, dass bei so einem Shooting jemand aus der Grafik dabei ist. Ich hätte an ihrer Stelle den Fotografen gewechselt.

Nicht persönlich oder böse gemeint.
Gregor Killing Gregor Killing Beitrag 6 von 47
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Hmmm... also wenn ich jetzt noch einmal darüber nachdenke, dann muß ich ehrlich bekennen, daß ich unter Stress es überhaupt nicht leiden kann, wenn jemand permanent durch meine Kamera schauen will. Das hat sie nämlich bei dem "trockenen" Vorlauf gemacht. Hmmm... vielleicht bin ich da unsouverän, aber diese Unsicherheit und das fehlende Vertrauen in meine Fähigkeiten stecken mich dann an.
Üblicherweise habe ich kein Problem damit, meine Kamera aus den Händen zu geben und andere Fotografieren zu lassen. Wenn es "um die Wurst" geht werde ich (glaub' ich) etwas komisch.

Und... da war mal gar nicht so viel Platz. Die Lampenstative sind nämlich ein wenig wackelig, wenn ich die großen SoBos aufsetze (eine Lampe hat dann auch einmal wortlos einen Spagat hingelegt). Außerdem bin ich bei meinem persönlichen Distanz-Nähe-Empfinden eher norddeutsch und brauche etwas mehr Platz um mich herum.



Nachricht bearbeitet (12:42h)
Gregor Killing Gregor Killing Beitrag 7 von 47
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Martin John schrieb:

Zitat:Ist absolut üblich, dass bei so einem Shooting jemand aus der
Grafik dabei ist. Ich hätte an ihrer Stelle den Fotografen
gewechselt.

Nicht persönlich oder böse gemeint.


Danke für Deine Meinung. Ich weiß, daß es nicht persönlich oder böse gemeint war und außerdem hatte ich ja gefragt...
Stefan Be Stefan Be Beitrag 8 von 47
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Gregor Killing schrieb:

Zitat:Hmmm... also wenn ich jetzt noch einmal darüber nachdenke, dann
muß ich ehrlich bekennen, daß ich unter Stress es überhaupt
nicht leiden kann, wenn jemand permanent durch meine Kamera
schauen will. Das hat sie nämlich bei dem "trockenen" Vorlauf
gemacht. Hmmm... vielleicht bin ich da unsouverän, aber diese


Dabei sein und mitreden wollen ist die eine Sache, aber du musst dann auch klar Grenzen ziehen. Bei uns sieht der Kunde das Set und die Bilder auf dem Monitor, an die Kamera und Licht geht aber nur der Fotograf oder Assistent.

Und es ist absolut üblich, dass der Kunde oder gar ein Grafiker dabei ist, wenn das gewünscht ist. Die wollen auch mal raus aus der Agentur ...


Zitat:Und... da war mal gar nicht so viel Platz. Die Lampenstative
sind nämlich ein wenig wackelig, wenn ich die großen SoBos
aufsetze (eine Lampe hat dann auch einmal wortlos einen Spagat
hingelegt).


Immer ein Bein des Stativs nach vorn nehmen, erhöht die Stabilität. Nach hinten kippen sie selten ;-)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 47
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Zitat:es überhaupt nicht leiden kann, wenn jemand permanent durch
meine Kamera schauen will. Das hat sie nämlich bei dem
"trockenen" Vorlauf gemacht.


heiliger Strohsack... das hätte mich nu aber auch genervt.

Ist das auch Usus bei professionellen shootings (frage ich die anwesenden Profis)?!



Nachricht bearbeitet (17:50h)
Gregor Killing Gregor Killing Beitrag 10 von 47
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Stefan Be schrieb:

Zitat:[...]
Immer ein Bein des Stativs nach vorn nehmen, erhöht die
Stabilität. Nach hinten kippen sie selten ;-)


Danke für den Tipp! Hatte ich aber schon so hingestellt, das Problem war, daß ich in einem Nebenraum der Küche fotografieren mußte und nur die billigen Alu-Stative mitgenommen hatte [waren auch schon gefühlte 15 bis 20 Kg Zeug - jeder Fotograf ist bekanntlich im Nebenberuf ein Lastenmaultier ;-) - der Monitor durfte auch nicht mitkommen ].
Meine einzige Bedingung für das Shooting war, daß ich nur Speisen fotografiere, die man nachher noch essen kann - wollte da nicht mit irgendwelchen künstlichen Tricks arbeiten (das lehne ich nämlich eigentlich ab). Bei dieser Arbeitsweise muß man extrem schnell sein, da nach spätestens 2-3 Minuten das Essen optisch nicht mehr einwandfrei ist.



Nachricht bearbeitet (13:12h)
Stefan Be Stefan Be Beitrag 11 von 47
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Gregor Killing schrieb:


Zitat:da nicht mit irgendwelchen künstlichen Tricks arbeiten (das
lehne ich nämlich eigentlich ab). Bei dieser Arbeitsweise muß
man extrem schnell sein, da nach spätestens 2-3 Minuten das
Essen optisch nicht mehr einwandfrei ist.



einstelllicht ausmachen, dann ist's nicht so warm.
das mit künstlich oder nicht ist geschmacksfrage. maggi lässt wohl grundsätzlich nur nicht künstliches zeug fotografieren. wir machen's teils/teils. der großteil ist echt.
xxx xxx xxx xxx Beitrag 12 von 47
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ich habe in der regel kein problem, wenn leute beim shooting oder generell bei aufträgen dabei sind.
das darf einer sein, das dürfen auch zehn oder hundert sein.

einzige voraussetzung: sie dürfen nicht stören, am besten gar nicht auffallen.
das heißt: man darf auch eine frage stellen oder einen hinweis geben, aber es darf nicht stören. wenn die schwelle erreicht ist, dass es stört, dann sage ich das auch ganz offen, egal ob es die begleitung des models ist oder der kunde.

und gerade letztere sind ja am bestmöglichen ergebnis interessiert und möchten daher auch kein gutes ergebnis behindern.

bei grafikern oder agenturen ist es allerdings nicht immer ganz einfach, verständlich zu machen, dass man seine arbeit ebenso wie sie ihre arbeit besser machen kann, wenn man sich darauf konzentrieren kann und nicht von anderen köchen abgelenkt wird, die noch gerne mitkochen möchten. ;-)

und "über die schulter sehen" mag ich ehrlich gesagt nicht mal am schreibtisch. im rücken möchte ich gerne entweder möglichst viel platz haben oder aber eine wand. ;-)
Michael Aschenbrenner Michael Aschenbrenner   Beitrag 13 von 47
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hi,
leicht erheitendes posting :-)
ich verstehe den einwand mit dem anhang beim shooting nicht. wenn man ein profi sein möchte, muß man den stress abkönnen, ansonsten ist man einfach nur ein amateur mit guten bildern.

kleines beispiel:
shooting mit managern (raum, zeit, inhalt vorher geklärt). termin wird nach hinten verschoben (pressekonferenz geht vor), der reservierte raum ist nun belegt, als kurzfristiger ersatz ein raum mit schlechter beleuchtung, aufgrund der verschiebungen haben 2 der teilnehmer einen folgetermin, das shooting muß von 30 min auf 15 min gekürzt werden. während des shooting meint die tussi von der com (auftraggeber), sie braucht die bilder noch am gleichen tag, weil sie noch für ein anderes thema passen. daheim angekommen gibt's noch eine kartonierung von der besseren hälfte "wo warst du so lange!!"

lg



Nachricht bearbeitet (16:07h)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 47
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Martin John schrieb:

Zitat:Ist absolut üblich, dass bei so einem Shooting jemand aus der
Grafik dabei ist. Ich hätte an ihrer Stelle den Fotografen
gewechselt.

Nicht persönlich oder böse gemeint.


manche kunden wechseln auch den grafiker, wenn er am set, die arbeit des fotografen stört...
auch nicht persönlich oder böse gemeint...:-)))
Gregor Killing Gregor Killing Beitrag 15 von 47
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Stefan Be schrieb:

Zitat:[...]
einstelllicht ausmachen, dann ist's nicht so warm.
das mit künstlich oder nicht ist geschmacksfrage. maggi lässt
wohl grundsätzlich nur nicht künstliches zeug fotografieren.
wir machen's teils/teils. der großteil ist echt.


Ist ja richtig lebhaft hier geworden. Das freut mich. Bei den Bildern ging es eben um Speisen, die dieser aufgehende Stern am Junggastronomenhimmel von seinen Kreationen haben wollte (es sollte also authentisch sein - keine Agentur- oder Stockfotografie). Daher hat er mich auch angesprochen. das ich mein Zeug in die Nähe seiner Küche geschleppt habe, war ein Entgegenkommen von mir (gut, ich hab auch alles gegessen, was ich fotografiert habe - eben nur kalt). Und wenn es eben authentisch sein sollte, dann eben richtig authentisch und das Essen sollte nachher noch geniessbar sein.

Michael Aschenbrenner schrieb:

Zitat:[...]
wenn man ein profi sein möchte, muß man den stress abkönnen,
ansonsten ist man einfach nur ein amateur mit guten bildern.



Ich habe nie behauptet etwas anderes als ein Amateur zu sein. Allerdings war wohl von den lokalen Profis niemand bereit on location zu arbeiten. Die hätten ihn mit Speisen im Studio antreten lassen.

Michael Aschenbrenner schrieb:

Zitat:daheim angekommen gibt's noch eine kartonierung von der
besseren hälfte "wo warst du so lange!!"


Kenne ich... ist wohl auch immer das gleiche... ;-)

@Hein ;-)))

Ich denke, es ist eine Art des Auftretens und Kommunizierens. Ich habe mehrere Projekte mit anderen Fotografen durchgezogen, da war es intuitiv klar, wann man reden durfte und wann man den anderen einfach lässt. Ich bin (glaub' ich) deshalb so verwirrt, weil ich zum ersten Mal die Erfahrung gemacht habe, daß mich jemand beim "nur Auslöser drücken" gestört hat.



Nachricht bearbeitet (17:17h)
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