Sterne richtig fotografieren?

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 10
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Hallo,

ich hätte da mal eine Frage zur Astrofotografie,
Erstmal zu meiner Ausrüstung die ich verwenden möchte:
Canon EOS 450 d, Standard-Objektiv 18-55mm und ein Stativ.
Ich habe jetzt schon oft gelesen, dass man Sterne am besten in mehreren Bildern Schritten fotografiert. Ist das denn so richtig?
Ich habe keine Nachführungsvorrichtung (leider).
Welches Vorgehen würdet Ihr mir denn empfehlen um möglichst gute Bilder zu erhalten?
Vielleicht noch zur Ergänzung: Ich nutze zur Bildbearbeitung Photoshop.
Ich hoffe ich bekomme viele Antworten und Tips, bitte schreibt euch die Finger wund.

Liebe Grüße,
Alex
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 10
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Ohne Astromontierung kannst du nur strichspuraufnahmen machen, also einfach die Kamera auf ein Stativ stellen, die Blende etwas verkleinern und dann längere Zeit belichten.

Für Astrophotographie benötigt man eine parallaktische Montierung die sich an den Computer anschließen lässt. Über eine Parallelbefestigung werden dann zwei Optiken montiert.

1) Ein Leitrohr mit einer empfindlichen Webcam, und 2) ein Teleskop oder nur ein Teleobjektiv mit einer CCD Kamera oder einer Digitalen Spiegelreflex kamera.

Gute parallaktische Montierungen unterstützen die ascom Plattform.

http://ascom-standards.org/

Da gibt es dann Teiber, mit denen Programme wie skycharts

http://www.ap-i.net/skychart/start

Und vor allem phd Guiding

http://www.stark-labs.com/phdguiding.html

die Montierung ansprechen können.

PHD Guiding nimmt das Bild der Webcam und nutzt es um die Nachführung der Montierung zu korrigieren. Dazu muss die Montierung allerdings Pulse guiding fähig sein.


Auf diese weise werden die Sterne in den Rohbildern der Hauptoptik Punktförmig.

In der Regel nimmt man z.B. 20 Aufnahmen a 15 Minuten mit der Hauptoptik auf.

Dann macht man noch rund 20 Dunkelbilder bei gleicher Temperatur, gleicher Belichtungszeit und empfindlichkeit mit zugedeckter Hauptoptik.

Auch 20 flats kommen noch. Das sind Aufnahmen mit der Hauptoptik bei gleicher Kamera- und Fokusposition auf eine gleichmäßige graue oder weisse Fläche in wenigen Zentimetern Abstand.

Danach schiebt man diese Bilder dann in das Programm deep sky stacker

http://deepskystacker.free.fr/german/index.html

und bearbeitet sie danach weiter in fitswork:

http://www.fitswork.de/software/

zum subtrahieren des Leuchtens eines Stadthimmels ist auch Astroworks hier gut:

http://www.watchgear.de/AstroWorks/astroworks.htm


Empfehlenswerte Montierungen:

Ich selber nutze eine H-EQ5. Die trägt auch noch einen 200/1000mm Newton mit Leitrohr.

Die Brennweite sollte für die meisten Galaxien schon so 2000mm sein, was man mit einem Konverter an dem 200/1000 Newton erreichen kann. Manche Objekte sind aber doch größer und so ist der Newton flexibel.

Mehr Brennweite als 2000mm bringt in Deutschland wegen der Luftunruhe eher nicht soviel, weil das zittern dann phd guiding verwirrt. Das Öffnungsverhältniss der Hauptoptik sollte bei höchster genutzter Brennweite auf keinen Fall schlechter als 10 sein. Eher besser.

Kleinere Brennweiten als 2000mm bedingen meistens, dass man merkt, dass nur wenige Objekte sinnvoll abgebildet werden, und man dann ein größeres Gerät möchte.

Viele Leute machen den Fehler, sich zuerst eine zu schwache Montierung zu kaufen, und die kaufen dann schrittweise immer größere Geräte, bis sie beim 8 Zoll Newton angelangt sind.

Kompakter als 8 Zoll Newtons sind auch 8 Zoll Schmidt Cassegrains. Aber da muss man aufpassen, dass sich der bewegliche Hauptspiegel festklemmen lässt, sonst verrutscht er während der Aufnahme minimal und verwackelt das Bild.

Statt einem Leitrohr kann man zur Nachführung auch Off Axis guider verwenden. Deren Bild ist aber für Webcams zu lichtschwach und man muss eine teuere CCD Kamera zum guiden benutzen.

Das Leitrohr, wenn man denn eines nutzt, sollte mindestens die selbe Brennweite haben wie die Hauptoptik.

Der Anfang ist wie gesagt die Montierung und das Leitrohr.

Über die Hauptoptik sollte man sich am Anfang keine so grossen Gedanken machen.

Denn es gibt auch Objekte, die für normale Teleobjektive ausreichend gross sind.

Die Montierung sollte eben wie gesagt pulse guiding fähig sein und später ein 8 Zoll Gerät vertragen können.



Nachricht bearbeitet (21:37)
Lothar Hasenpusch Lothar Hasenpusch Beitrag 3 von 10
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Sternbilder kann man auch ohne Astromontierung und Nachführung aufnehmen. Hier einmal ein Beispielbild:

Das Sternenbild: Orion Das Sternenbild:… Lothar Hasenpusch 19.01.09 5

mfG
Lothar
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 4 von 10
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Alex Kr. schrieb:

Zitat:Hallo,

ich hätte da mal eine Frage zur Astrofotografie,
Erstmal zu meiner Ausrüstung die ich verwenden möchte:
Canon EOS 450 d, Standard-Objektiv 18-55mm und ein Stativ.
Ich habe jetzt schon oft gelesen, dass man Sterne am besten in
mehreren Bildern Schritten fotografiert. Ist das denn so
richtig?


Wo hast du das gelesen? (Da sollte dann auch stehen, warum und wie, oder?)

Zitat:Ich habe keine Nachführungsvorrichtung (leider).
Welches Vorgehen würdet Ihr mir denn empfehlen um möglichst
gute Bilder zu erhalten?


Ganz einfach: rausgehen und ausprobieren

Programm M, Blende auf, Zeit per Fernauslöser mehrere Sekunden bis mehrere Minuten, ISO nicht zu hoch (sonst rauscht's), Brennweite eher 55mm

Danach die Bildergebnisse in der warmen Stube am PC auswerten und die erforderlichen Korrekturen an den Einstellwerten treffen ... und dann noch mal probieren.

Oder anders: Man kann aus dem, was Andere hier oder woanders schreiben, theoretisch sicher viel lernen, aber wenn man sich so ein Thema selbst vornimmt und in der Praxis ausprobiert, ist der Lerneffekt am größten.

Und: Zeig bei Gelegenheit mal deine Ergebnisse.



Nachricht bearbeitet (14:58)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 10
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[fc-foto:10052558]


Dieses Bild hatte ich mit einem Weitwinkel und 30s Belichtungszeit aufgenommen. Ich glaube mit ISO 800. Da war aber viel Rauschen bei der alten 20d drauf und einige Sterne dürften garnicht exsistieren.
Je größer die Brennweite ist, um so schneller erkennt man Striche statt Punkte, und wenn du die Möglichkeit hast, dann geht auf einen Berg mit wenig Umgebungslicht von Siedlungen. In den Bergen Taschikistans ist das natürlich leichter als hier. Nutze kalte Nächte ohne Mond und nimm möglichst einen Himmelsbereich senkrecht über dir (nahe dem Zenit). Wenn du an einen Getriebneiger kommst und geschickt bist und ein kleines, ruhig billiges Fernrohr zusammen mit der Kamera montieren kannst, lässt sich auch halbwegs nachführen, solange die Brennweite nicht groß ist.

Mach alles um keinen Spaß an der Sache zu bekommen, denn dann wird es teuer ;-)
El Ge El Ge   Beitrag 6 von 10
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Wenn es dich interessiert dann schau mal bei dem User Peter Knappert, auch auf seine Homepage, rein da wirst du fündig.
Tiefenrausch. Tiefenrausch. Beitrag 7 von 10
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Na ja wenn man nicht gar zu hohe Anspürche stellt geht das auch mit dem Zeitauslöser und ohne Stativ und mit einem billigen Standardobjektiv - Kamera einfach auf den Rücken am Boden gelegt bei stockfinsterer Nacht.
Das Licht im Baum kam von einem ca. 15km entfernten Dorf mit seiner Straßenbeleuchtung.
Empfindlichkeit auf ISO6400 Blende 2,8 30 Sekunden.


Milchstr. 12 Milchstr. 12 Tiefenrausch. 19.09.10 3
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 10
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Kann mir zufällig sagen ob es für Apple-Computer ein Programm für Deep-Sky-Stacking gibt?
Claus-Dieter Jahn Claus-Dieter Jahn   Beitrag 9 von 10
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was mir als einziges einfällt ist Regim.
http://www.andreasroerig.de/regim/regim.htm

Das Programm läuft in einer Java Umgebung müßte beimMac doch auch funktionieren.

VG Cl.-D.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 10
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Hier mal ein Bild das ich kürzlich gemacht habe.
[fc-foto:23850917]
Was haltet ihr denn davon? Irgendwelche Tipps wie ich das Rauschen weg bekomme und die Sterne noch klarer rauskommen?
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