tote Bussarde an der Autobahn

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herr stocker aka louis cyphre herr stocker aka louis cyphre Beitrag 1 von 16
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Mahlzeit Gemeinde,

mir fielen heute rel. viele tote Bussarde an einem überschaubaren Autobahnstück auf (Rhein-Neckar) gezählte 6 auf 40km)


Schnee liegt nicht einmal ansatzweise, so das die Hauptbeutetiere sicht- und somit greifbar sind

hat sich nun das Beuteverhalten der Bussarde so absolut und extrem auf das Fastfood der Bussarde auf die Autobahn verlagert

oder ist dies grad nur Folge eines natürlichen Prozeßes da die Abundanz der Beutetiere grad wieder in eine rückläufigen Phase und das Beutetier reguliert das Raubtier, so das es eine Überpopulation an Bussarden gibt, und diese aus Hunger mehr Risiko an der Autobahn eingehen?

wie sind Eure Beobachtungen
Ralf S. Ralf S. Beitrag 2 von 16
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Bin der Meinung dass der Bussard ein Nahrungsopportunist ist und sich auf "leichte" Beute einstellt. Gerade in der kalten Jahreszeit ist Bewegung = Energieverbrauch. Hier spart der Vogel Kraft/Energie und kommt so besser über die ungünstige Jahreszeit. Meiner Meinung nach ein instinktives Verhalten, unabhängig vom Besatz.

Gruß
Ralf
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 16
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Hello Christo!
Ein mögliche Ursache könnte auch die Revierkämpfe mit die Raben/Krähe.

Es fällt mich ein weil ich, vor kurzem, so ein Gruppe von Krähen beobachtet habe, die ein Mausebussard regelrecht gejagd haben, im Flug.
Der Bussard hat keine Ruhe bekommen, kein Möglichkeit sich irgendwo nieder zu lassen.

Die Krähe könnten auch ein Grund sein warum Beute knapp ist.
Der Dadaist Der Dadaist Beitrag 4 von 16
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da hat wohl einer nicht aufgepasst *G
Bernhard Dreiner Bernhard Dreiner Beitrag 5 von 16
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Hallo Christo

im Winter ist die Thermik, nicht so gut, da Jagd der Bussard lieber zu Fuß. Wenn er dann, am Straßenrand, in der Vegetation, nach Kleinsäugern sucht und diese zur Straße hin flüchten, wird er sie verfolgen und selber zum Verkehrsopfer.

Bernhard
Sabine Streckies 01 Sabine Streckies 01   Beitrag 6 von 16
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Nach meinen Beobachtungen sind die Ränder von Autobahnen und Landstrassen häufig von überfahrenen Bussarden gesäumt – ganz unabhängig von der Jahreszeit.
Diese Greife können die Geschwindigkeit der Autos nicht richtig einschätzen und dann knallt es eben. Da die Leitplanken - und Strassenpfostenansitze jedoch auch Ernährungsvorteile bringen, wird es die Evolution schon richten – verschlechtert sich der allgemeine Lebensraum nicht noch mehr.

Dany, bitte lass die Rabenvögel als Begründung bei diesem Thema raus.
Dass Krähen auf Greife hassen undsoweiter ist schon seit Urzeiten so und hat noch keinen Bussard zum Verhungern gebracht.

Rheinhilde
herr stocker aka louis cyphre herr stocker aka louis cyphre Beitrag 7 von 16
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Danke für Eure Ansätze

an den Krähen-Krieg glaube ich auch nicht

eher schon das die Bussarde sich an den "gedeckten Tisch" Straße (rel. viele überfahrene Tiere) langsam gewöhnen, also weniger die Verfolgung lebender Beute auf die Straße, sondern eher Aas auf der Straße

das mit der fehlenden Thermik im Winter ist ein interessanter Gedankenansatz, aber heißt das nun das es gegenwärtig verhältnismäßig mehr Bussarde gibt als früher,
denn da war die Straße noch nicht so reichlich gedeckt, ergo sind einfach nach dem alten Grundsatz: "survival of the fittest" mehr Bussarde eingegangen, un die Straße verhilft unterm Strich zu einer höheren Bussard-Population, auch wenn sie ihren Tribut zollt
Robert Koch Robert Koch   Beitrag 8 von 16
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Ich habeschon beobachtet, je groesser die Raubvoegel desto widerwilliger entfernensie sich vom Aas auf der Strasse wenn man ankommt. Die sind es wohl nicht gewohnt Feinde zu haben oder anderen Tieren Platz zu machen und sehen in einem Auto erstmal auch nichts anderes. Raben oder andere kleinere Voegel reagieren da weniger stur wenn man ankommt. Das konnte ich tausende Kilometer lang in Australien beobachten wo alle paar Kilometer Raubvoegel auf der Strasse sitzen und am futtern sind.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 16
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Danke Reinhilde daß Du mein Irrtum korrigiert hast.
Bernhard Dreiner Bernhard Dreiner Beitrag 10 von 16
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Hallo Christo

fehlende Thermik heist nur, das der Bussard, im Winter, bei für Ihn schlechten Flugbedingungen, lieber Fußgänger ist. Wenn er aus der Luft Mäusen auf der Straße nachstellt, ist er genauso gefährdet, wie als Fußgänger.
Da die Vegetation, an Straßen, meist niedrig gehalten wird, hat er hier im Winter bessere Chancen als Fußgänger jagdlich erfolgreich zu sein, als auf dem gepflügten Acker.
Nach meinen Beobachtungen hat die Bussard Population, in den letzten Jahren nicht übermäßig zugenommen.
Er war ( in den letzten 30 Jahren) halt schon immer häufig

Bernhard
herr stocker aka louis cyphre herr stocker aka louis cyphre Beitrag 11 von 16
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@ Bernhard

dem konnte ich durchaus folgen

meine Gedanken waren nun

im Winter ist die Vegetation grundsätzlich rel. kurz,
also nicht nur am Straßenrand.

daher glaube ich nicht das die Bussarde deswegen eher an den Straßenrand kommen,

aber das Verkehrsaufkommen hat sich drastisch erhöht,
folglich werden mehr Tiere auf der Straße überfahren,
und dieses kann der Bussard von seinem erhöhten Ansitz nun, wegen der von Dir fehlenden Thermik besser greifen,
das war das "Fastfood" das ich in meinem Eingangspost erwähnte

wenn nun also mehr Nahrung auf der Straße liegt,
schaffen es auch, verhältnismäßig, mehr Bussarde über den Winter, denn so bekommen auch die noch was zu fressen, die früher von der Evolution "aussortiert" worden wären, diese müssen nun sich aber der Gefahr: "Straße" stellen und kommen gelegentlich unter die Räder,
ergo verringert sich der Regulator "Hunger", und der Regulator Straße kommt hinzu.

Interessant wäre nun ob die Straße in ähnlichem Maße aussortiert wie früher der Hunger,

also ob wir ein Nullsummen-Spiel haben, oder ob die Population sich erhöht


Bernhard Dreiner schrieb:

Zitat:Hallo Christo

fehlende Thermik heist nur, das der Bussard, im Winter, bei für
Ihn schlechten Flugbedingungen, lieber Fußgänger ist. Wenn er
aus der Luft Mäusen auf der Straße nachstellt, ist er genauso
gefährdet, wie als Fußgänger.
Da die Vegetation, an Straßen, meist niedrig gehalten wird, hat
er hier im Winter bessere Chancen als Fußgänger jagdlich
erfolgreich zu sein, als auf dem gepflügten Acker.
Nach meinen Beobachtungen hat die Bussard Population, in den
letzten Jahren nicht übermäßig zugenommen.
Er war ( in den letzten 30 Jahren) halt schon immer häufig

Bernhard




Nachricht bearbeitet (20:12h)
Tobias Möser Tobias Möser Beitrag 12 von 16
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Hallo,

sorry, wenn ich mich da mal einmische. Bussarde sind anders als Adler keine Vögel, die aus grossen Höhen und Segelflug jagen. Mäusebussarde sind grösstenteils Ansitzjäger, die irgendwo auf Bäumen, Telegrafenmasten oder gerne auch speziell aufgestellten Pfählen mit Querholm oder gar Weidezaunpfählen ansitzen und nur bei Bedarf auffliegen. Seltener und nur bei den richtigen Windverhältnissen können sie rütteln, ähnlich wie Turmfalken.
Die hohen, kreisenden Gleitflüge in der Thermik kommen v.a. im Frühjahr als Reviermarkierung und zur Balz zum Tragen.

Übrigens heisst es nicht, dass die Thermik schlecht ist, wenn es kalt ist. Oft ist das Gegenteil der Fall, bei kalter Luft reicht schon minimale Erwärmung durch die Sonne aus, um tragfähige Thermik entstehen zu lassen.

Dass Bussarde an Autobahnen umkommen, hat den schon oben genannten Grund: Es stimmt, viele Tiere lesen Roadkill auf und können dann nicht schnell genug vor herannahenden Autos flüchten.
Meist handelt es sich dabei um Tiere des letzten Sommers, die noch Defizite in der Jagd haben und keine eigenen Reviere besetzen konnten. Mittlerweile sind ja viele Gebiete quasi mit Bussarden gesättigt, d.h. alle möglichen Reviere sind besetzt, dennoch ziehen viele Bussardpaare mehr als nur einen Jungvogel im Jahr erfolgreich hoch, die fehlende Konkurrenz durch andere Greifvögel sorgt oft für gute Ernährungslagen, insbesondere in Mäusejahren wie 2007. Die Tiere werden nirgendwo geduldet, die Revierinhaber vertreiben sie, denn sie haben es im Winter auch ohne zusätzliche Konkurrenz schwer genug. Viele Jungvögel weichen im ersten Winter nach Süden, z.B. Frankreich aus, aber immer mehr bleiben hier und ziehen umher. Dazu kommen noch Inhaber von Revieren, die im Winter nicht ausreichend Nahrung bieten und die umherziehen, so dass für viele Jungvögel nur noch Roadkill als Nahrung bleibt. Wenn selbst der Konkurrenzdruck an der Strasse hoch ist, steigt das Risiko, das jeder Vogel eingeht mit dem Hunger. Für einige ist dann das Risiko zu hoch.

Hier übernimmt das Unfallrisiko die Funktion eines Auslesefaktors, den früher Bodenraubtiere und grössere Greife hatten: die schwächsten Tiere des letzten Jahrganges werden aussortiert. So ist es auch hier: wer schlecht jagt und sich selbst an der Strasse nicht durchsetzen kann, muss höhere Risiken eingehen und landet früher oder später unterm Auto. Das ist nicht schön, aber hilft, die Population auf die Dauer gesund zu halten.

schöne Grüsse

Tobias
Frank Johnen Frank Johnen Beitrag 13 von 16
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Das Problem ist, dass Greifvögel sich gerne auf Leitpfosten niederlassen. Der Luftzug vorbeifahrender LKWs stößt sie dann runter. Oft fallen sie dabei auf die Fahrbahn und werden überrollt. :(
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 16
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Die Wanderung ist mit zu berücksichtigen. Jetzt sind bei uns viele nordische Bussarde, die das enorme Verkehrsaufkommen nicht kennen und schneller als unsere helimischen Greifvögel unter die Räder geraten!
Auch eine starke Beschleunigung können Vögel nicht einschätzen. (So meine Erfahrung)
Der Sog, wie Frank es beschreibt spielt auch eine große Rolle, wie eben auch bei Zügen beobachtet wurde.

LG Chris
Franz Xaver Zwick Franz Xaver Zwick Beitrag 15 von 16
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Aus eigener Erfahrung:

Der Bussrad muss noch nicht mal auf der Fahrbahn gesessen haben, es reicht wenn er die Fahrbahn überquert und nicht hoch genug fliegt. Hätte mal beinahe selbst einen erwischt.

Warum der Bussard an Autobahnen lauert: Meines erachtens gar nicht so sehr direkt wegen der Abfälle, sondern: Wegen der ABfälle und den vor Wind schützenden Hecken gibt es mehr tierische Beute wie Mäuse. (Also indirekt mehr Futter)
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