Bildbemalung - Akzeptanz durch Wissenschaft?

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der amateur GFH der amateur GFH Beitrag 1 von 38
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Ich bin noch nicht lange hier. Daher Frage: gibt es eine wissenschaftliche (Bild- oder Maltheorie) Akzeptanz für digital bemalte bzw. veränderte Fotos als Kunstform ? Mir fällt auf, dass sich im Mikrokosmos fc - offenbar unter dem Einfluss des Angebotes auf dem Markt für Fotobild-Veränderungen - eine Sonderspezies entwickelt, die sich von der tradierten Fotografie deutlich entfernt. Hier ist m.E. - abseits aller materiellen Interessen - eine Klärung durch berufene Wissenschaft angezeigt. Georg Franz der amateur GFH
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 38
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"Maltheorie" musste ich jetzt erst "mal" ;-) guuglen.

Könntest du den wisssenschaftlichen Klärungsbedarf abseits aller materiellen Interessen spezifizieren?
Harald Walter Pöschel Harald Walter Pöschel Beitrag 3 von 38
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hier gucken:

http://www.bazonbrock.de/werke/detail/?id=54&sectid=381

ist zwar von 1977 aber immer noch sehr unterhaltsam!
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 4 von 38
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Spannend , besonders wo die "Verfälschung" ins Spiel kommt, die ja hier wohl gefragt ist. Da würde ich gern weiter eintauchen.

Von Haus aus Literaturwissenschaftler frage ich mich ja des öfteren, warum in der Fotografie nie die Kriterien "fiktiv"/ "nonfiktiv" eingeführt wurden. "Inszenierend" und "objektivierend" erscheint aus dieser Sicht, als würde man um den heißen Brei herumschleichen.
der amateur GFH der amateur GFH Beitrag 5 von 38
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Danke Harald Walter Pöschel für den Quellenhinweis auf die Darstellung von Bazon Brock von 1977. Mich hat dessen profunde, analytische Untersuchung von Fotografie als Transportmittel für absichtsvolle Tendenzinfiltration schlichtweg umgehauen. Meine Frage im Forum über 'kreative Fotografie' zielt auf einen - für mich bisher neuen - beobachteten Spezialaspekt. Dergestalt, dass sich offenbar eine neue Form von Kunst"erschaffung" verbreitet hat, indem zumeist tristen, unbeachtlichen Aufnahmen durch "Bearbeitung" unterschiedlicher Intensität zu einer neuen, möglichst künstlerisch anmutenden Existenz verholfen wird. Gewissermassen als Kunst sui generis.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich eine interessante Diskussion von Freunden und Nichtfreunden dieser Erscheinung ergibt.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 6 von 38
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Magst Du mal Beispiele verlinken, aus denen hervor geht, was Du genau meinst?

So, wie Du es beschreibst, passt es von Malen-Nach-Zahlen über Colorierungen und übertriebene HDR-Techniken bis hin zu Digiart inklusive komplexier Montagen oder gar digital generierter Werke.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 7 von 38
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Zitat: Harald Walter Pöschel 31.08.14, 08:17Zum zitierten Beitraghier gucken:

http://www.bazonbrock.de/werke/detail/?id=54&sectid=381

ist zwar von 1977 aber immer noch sehr unterhaltsam!


Das ist tatsächlich recht unterhaltsam. Mit Wissenschaft haben diese Betrachtungen aber überhaupt nichts zu tun.
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 8 von 38
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ist einfach kunst, wenn der künstler gut ist :-)

https://www.google.at/search?q=arnulf+r ... d=0CAUQ_AU
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 38
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Jo....äh...nett.

LG, Alfred
der amateur GFH der amateur GFH Beitrag 10 von 38
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.....N. Nescio, eigentlich total logisch nach dem alten Spruch: 'Kunst kommt von Können'. Jedoch die ebenfalls alte Frage: 'was ist Kunst' bleibt offen. Der thread wurde begonnen - eigentlich weil ich mich fragte, gibt es eine kompetente Institution, die kraft Expertise beurteilen kann, ob die häufig anzutreffende Bearbeitung von Fotos mittels externer Bearbeitungs-apps eine Kunstgattung eigener Art erschafft. Die Antwort auf diese Frage wird wohl erst feststehen, wenn das museum of modern art wie die anderen Museen der Welt die digital bearbeiteten Fotos als eigenständige Kunstgattung in ihren heiligen Hallen aufgenommen hat. Das wird man also abwarten müssen.
Harald Walter Pöschel Harald Walter Pöschel Beitrag 11 von 38
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Zitat: der amateur GFH 01.09.14, 15:55Zum zitierten Beitraggibt es eine kompetente Institution, die kraft Expertise beurteilen kann, ob die häufig anzutreffende Bearbeitung von Fotos mittels externer Bearbeitungs-apps eine Kunstgattung eigener Art erschafft

christiane paul, siggraph, eurographics, herr langer ...
garudawalk garudawalk Beitrag 12 von 38
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Zitat: der amateur GFH 01.09.14, 15:55Zum zitierten Beitrag Die Antwort auf diese Frage wird wohl erst feststehen, wenn das museum of modern art wie die anderen Museen der Welt die digital bearbeiteten Fotos als eigenständige Kunstgattung in ihren heiligen Hallen aufgenommen hat.
Das Aufgenommenwerden in entsprechend deklarierte Räume ist ja, wie S.Sontag zu Recht schrieb, tatsächlich seit gut 100Jahren die allgemein gängige reale, "objektive" Definition von Kunst im bildenden Bereich.

Interessantes Thema, das vielleicht durch Bildbeispiele ein wenig anschaulicher würde.

Danke auch dem ehemaligen Klosterzögling Pöschel für seinen Hinweis auf B.Brock, dessen "Ästhetik als Vermittlung" mittlerweile schon jahrzehntelang bei mir verstaubt und den ich mir gerne wieder mal mit diesem link reinziehen werde, wenn ich Zeit habe.

Interessantes Thema, bei dem u.U. rasch erkenntlich wird, dass Kunst allgemein eigentlich alle Normen verloren hat außer denen der Vermarktbarkeit einerseits und ihrer psychohygienischen Funktion im Privatbereich andererseits.
Interessierte Grüße g.
garudawalk garudawalk Beitrag 13 von 38
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Zitat: AndyZeim 31.08.14, 15:20Zum zitierten BeitragVon Haus aus Literaturwissenschaftler frage ich mich ja des öfteren, warum in der Fotografie nie die Kriterien "fiktiv"/ "nonfiktiv" eingeführt wurden.
Vielleicht hat das ja damit zu tun: dass Fotos - seien sie inszenierend oder "objektivierend" (was ein nicht so glücklicher Ausdruck ist) immer schon fiktiv sind, - müsste aber darüber nachdenken.
Nachdenkliche Grüße g.
der amateur GFH der amateur GFH Beitrag 14 von 38
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@ garudawalk: die Bildbeispiele versage ich mir, weil a)jeder interessierte Beobachter der täglich hochgeladenen Bilder wissen kann, was gemeint ist und b) die infragestehende Sachfrage nicht personalisiert werden soll/muss.

Zu Deiner Anmerkung 'inszenierend - objektivierend': die brandheisse Gegenwart - aber auch schon vorher, eigentlich immer, zeigt m.E. überdeutlich, wie Bild- aber auch Text- und Wortbeiträge sedierend oder provozierend, in jedem Fall aber manipulierend eingesetzt werden (können). Von wem? Ich möchte neutral sagen, von interessierter Seite. Da muss man nicht bis auf Hugenberg zurückgehen. So verstehe ich die Ausführungen von Bazon Brock.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 15 von 38
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Zitat: garudawalk 03.09.14, 10:24Zum zitierten BeitragVielleicht hat das ja damit zu tun: dass Fotos - seien sie inszenierend oder "objektivierend" (was ein nicht so glücklicher Ausdruck ist) immer schon fiktiv sind, - müsste aber darüber nachdenken.
Nachdenkliche Grüße g.


touché!

Wenn man von der Absicht des Fotografen ausgeht, könnte man es aber wieder unterteilen: Ich will es so darstellen, wie es ausgesehen hat (non-fiktiv) oder: Ich nehme etwas, was da war, und gestalte es nach meinen Vorgaben um, bis man vielleicht nicht mehr erkennt, was da war. (fiktiv).
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