Wenn ich das alles so lese, dann möchte ich mal zusammenfassen: "Schärfe beeinträchtigt die Bildwirkung" (so oder so). Punkt.
LG Volker
LG Volker
Große schärfe hat eine bildwirkung. Geringe schärfe hat eine bildwirkung. Ein bild wirkt, weil es so ist, wie es ist. Ein bild wirkt nicht, weil es so ist, wie es ist. Ob ein bild auf den betrachter wirkt, weil es so ist, wie es ist, entscheidet der betrachter, weil er so ist, wie er ist.
Ekus
Ekus
Jens G.R. Benthien schrieb:
Zitat:
Provoziert die dokumentation von ereignissen keine emotionen? Ich unterscheide fotografie als beweismittel, sowie als impressionistisches und expressionistisches medium. Das mit den emotionen lass ich lieber weg, ist mir für eine definition zu diffus.
Zitat:
Provoziert die dokumentation von ereignissen keine emotionen? Ich unterscheide fotografie als beweismittel, sowie als impressionistisches und expressionistisches medium. Das mit den emotionen lass ich lieber weg, ist mir für eine definition zu diffus.
stefan sagt das treffend, es gibt eine übersättigung an knackscharfen photos.
es gibt wohl einen trend, nicht erst seit digital-zeiten, durch massiven einsatz von technik aussageschwache aufnahmen zu etwas pseudo-bedeutendem "aufzublasen". heute ist viel technik durch digicams und ebv mehr menschen zugänglich.
wie aber bereits schon gesagt wurde, es gibt genres bei denen eine hohe schärfe unverzichtbar ist.
es gibt wohl einen trend, nicht erst seit digital-zeiten, durch massiven einsatz von technik aussageschwache aufnahmen zu etwas pseudo-bedeutendem "aufzublasen". heute ist viel technik durch digicams und ebv mehr menschen zugänglich.
wie aber bereits schon gesagt wurde, es gibt genres bei denen eine hohe schärfe unverzichtbar ist.
12.10.05, 09:31
Beitrag 20 von 58
Ralf Schlieper schrieb:
Zitat:
man darf nicht die verbindung aus kameratechnik und inhalt vergessen. den bilder sieht man ihre zeit an, klar wären wir verstört, wenn die bilder knackscharf wären, weil es nicht zur zeit paßt. ein großer teil empfindet oft das alte spannender als das alltägliche. ein fotohandy hat momentan keinen reiz, auch wenn in 50 jahren menschen genauso begeistert vor solchen arbeiten stehen werden, wie wir heute vor arbeiten aus der jahrhundertwende.
Zitat:
man darf nicht die verbindung aus kameratechnik und inhalt vergessen. den bilder sieht man ihre zeit an, klar wären wir verstört, wenn die bilder knackscharf wären, weil es nicht zur zeit paßt. ein großer teil empfindet oft das alte spannender als das alltägliche. ein fotohandy hat momentan keinen reiz, auch wenn in 50 jahren menschen genauso begeistert vor solchen arbeiten stehen werden, wie wir heute vor arbeiten aus der jahrhundertwende.
E Kus schrieb:
Zitat:
Damit glaubst Du, den springenden Punkt begraben zu haben.
Zitat:
Zugegeben, wenn man sich einmal alles so schön verstandesmässig zurechtgelegt hat, lässt man die Emotionen besser beiseite. Führen nur zu Komplikationen.
Ich finde Jensens Unterteilung der Fotografie in sog. Technische und Emotionale für die Diskussion, die hier geführt wird, brauchbar und nützlich.
Zitat:
Damit glaubst Du, den springenden Punkt begraben zu haben.
Zitat:
Zugegeben, wenn man sich einmal alles so schön verstandesmässig zurechtgelegt hat, lässt man die Emotionen besser beiseite. Führen nur zu Komplikationen.
Ich finde Jensens Unterteilung der Fotografie in sog. Technische und Emotionale für die Diskussion, die hier geführt wird, brauchbar und nützlich.
Mir kommt im Zusammenhang mit den vorigen Beiträgen auch noch eine Idee:
Architekturaufnahmen oder Insektenfotos (oder technische Sachaufnahmen von Autos, Porzellan, Werbeaufnahmen etc.) werden in gewisser Weise emotionsloser rezipiert als z.B. Fotos, die Menschen in dramatischen, emotionsgeladenen Situationen zeigen (Naturkatastrophen, Armut...). Hier kann die Superschärfe schon mal angebracht sein.
Vielleicht verträgt jedoch - rein bildgestalterisch gesehen - echte Emotion einfach nicht diese optische Schärfe, ja manches Mal nicht einmal FARBE.
Damit möchte ich nicht sagen, dass die emotionaleren Bilder unscharf sein sollen, aber mir geht es um die spezifische, dem menschlichen Auge ÜBERLEGENE Schärfecharakteristik und Rauschfreiheit der modernen DSLR.
Mit dieser digitalen Superschärfe z. B. Streetphotos sozialer Gegensätze zu machen, kommt mir etwa so vor, als ob man eine Bettlerin mit der Lupe betrachtet.
Hier mal ein emotionsgeladenes Bild echter Trauer, wie ich es meine (das keine Superschärfe vertragen würde):
http://www.fotogemeinschaft.de/v/koerpe ... 1.jpg.html
Nachricht bearbeitet (10:51h)
Architekturaufnahmen oder Insektenfotos (oder technische Sachaufnahmen von Autos, Porzellan, Werbeaufnahmen etc.) werden in gewisser Weise emotionsloser rezipiert als z.B. Fotos, die Menschen in dramatischen, emotionsgeladenen Situationen zeigen (Naturkatastrophen, Armut...). Hier kann die Superschärfe schon mal angebracht sein.
Vielleicht verträgt jedoch - rein bildgestalterisch gesehen - echte Emotion einfach nicht diese optische Schärfe, ja manches Mal nicht einmal FARBE.
Damit möchte ich nicht sagen, dass die emotionaleren Bilder unscharf sein sollen, aber mir geht es um die spezifische, dem menschlichen Auge ÜBERLEGENE Schärfecharakteristik und Rauschfreiheit der modernen DSLR.
Mit dieser digitalen Superschärfe z. B. Streetphotos sozialer Gegensätze zu machen, kommt mir etwa so vor, als ob man eine Bettlerin mit der Lupe betrachtet.
Hier mal ein emotionsgeladenes Bild echter Trauer, wie ich es meine (das keine Superschärfe vertragen würde):
http://www.fotogemeinschaft.de/v/koerpe ... 1.jpg.html
Nachricht bearbeitet (10:51h)
http://www.fotogemeinschaft.de/v/koerpe ... 1.jpg.html
Ein eindrückliches Beispiel, das Deine These untermauert. Man stelle sich die Aufnahme mit gleicher Schärfe auf Armband und Auge vor. Oder mit einem en vogue-mässig zombiehaft überschärften Auge.
Digitalos werden zu recht anführen, dass diese Aufnahme mit der DSLR und entsprechender Nachbearbeitung auch möglich wäre. Aber mit welchem Aufwand! Und ich bin fast sicher, dass da eine in manchen Bereichen überlegene, absichtlich heruntergebremste Technik letzendlich doch nicht die gleiche Wirkung bringen würde.
Ein eindrückliches Beispiel, das Deine These untermauert. Man stelle sich die Aufnahme mit gleicher Schärfe auf Armband und Auge vor. Oder mit einem en vogue-mässig zombiehaft überschärften Auge.
Digitalos werden zu recht anführen, dass diese Aufnahme mit der DSLR und entsprechender Nachbearbeitung auch möglich wäre. Aber mit welchem Aufwand! Und ich bin fast sicher, dass da eine in manchen Bereichen überlegene, absichtlich heruntergebremste Technik letzendlich doch nicht die gleiche Wirkung bringen würde.
Ileu Bre schrieb:
Zitat:
Das beispielbild zeigt zu viel nostalgielook in neben der schärfe schlechten technik. (Teilweise ausgefressen) Wenn man vergleichen will, sollte man bilder in derzeit üblicher technik vergleichen. Da hat doch mal der alte Feininger geschrieben, daß diffus und unscharf gut für die darstellung von schnutz und elend ist. Wenn ich dieses stilmittel anwende, ist das keine heruntergebremste technik sondern eine anwendung einer möglichen darstellungsart. Wenn du im auto auf eine gut wirkende bremse steigst, ist das auch keine heruntergebremste technik. Digital einen nostalgielook herzustellen, halte ich für sinnlos bei der darstellung für not und elend. Wo viel elend ist, sollte der fotograf das durch tricksen nicht noch vergrößern. Geringere schärfe als stilmittel ist bei digital einfach anzuwenden. Digital ist vor der bearbeitung unscharf.
Ekus
Zitat:
Das beispielbild zeigt zu viel nostalgielook in neben der schärfe schlechten technik. (Teilweise ausgefressen) Wenn man vergleichen will, sollte man bilder in derzeit üblicher technik vergleichen. Da hat doch mal der alte Feininger geschrieben, daß diffus und unscharf gut für die darstellung von schnutz und elend ist. Wenn ich dieses stilmittel anwende, ist das keine heruntergebremste technik sondern eine anwendung einer möglichen darstellungsart. Wenn du im auto auf eine gut wirkende bremse steigst, ist das auch keine heruntergebremste technik. Digital einen nostalgielook herzustellen, halte ich für sinnlos bei der darstellung für not und elend. Wo viel elend ist, sollte der fotograf das durch tricksen nicht noch vergrößern. Geringere schärfe als stilmittel ist bei digital einfach anzuwenden. Digital ist vor der bearbeitung unscharf.
Ekus
Zum einen kommt es sicher darauf an was man fotografiert. Dann was man für ein Foto machen will. Zum anderen für wen das Foto bestimmt ist, auf wen es eigentlich "wirken" soll. Denn nicht jeder empfindet gleich, was dem einen zu scharf erscheint erscheint dem anderen zu unscharf... Auch verwechseln viele absolute Schärfe mit Schärfentiefe.
Es gibt keine eindeutige Antwort. Man muss einfach selbst wissen was man will und entsprechend gestalten - und es dann den Betrachtern selbst überlassen ob es ihnen gefällt oder nicht.
Es gibt keine eindeutige Antwort. Man muss einfach selbst wissen was man will und entsprechend gestalten - und es dann den Betrachtern selbst überlassen ob es ihnen gefällt oder nicht.
E Kus schrieb:
Zitat:
Das hätte ich aber gern etwas genauer.
Zitat:
Das hätte ich aber gern etwas genauer.
Ileu Bre schrieb:
Zitat:Zitat:
Ich unterscheide fotografie als beweismittel, sowie als
impressionistisches und expressionistisches medium. Das mit den
emotionen lass ich lieber weg, ist mir für eine definition zu
diffus.<
Zugegeben, wenn man sich einmal alles so schön verstandesmässig
zurechtgelegt hat, lässt man die Emotionen besser beiseite.
Führen nur zu Komplikationen.
Ich finde Jensens Unterteilung der Fotografie in sog.
Technische und Emotionale für die Diskussion, die hier geführt
wird, brauchbar und nützlich.
Du hast mich nicht verstanden. Ich habe nirgends geschrieben, daß der fotograf emotionen beiseite lassen soll. Was ich geschrieben hatte bedeutet, daß praktisch bis auf beweisführung alles emotionell (Nicht nur) gemacht wird und daher die einteilung der fotografie in emotionell und nichtemotionell nicht stimmig ist.
Ekus
Zitat:Zitat:
Ich unterscheide fotografie als beweismittel, sowie als
impressionistisches und expressionistisches medium. Das mit den
emotionen lass ich lieber weg, ist mir für eine definition zu
diffus.<
Zugegeben, wenn man sich einmal alles so schön verstandesmässig
zurechtgelegt hat, lässt man die Emotionen besser beiseite.
Führen nur zu Komplikationen.
Ich finde Jensens Unterteilung der Fotografie in sog.
Technische und Emotionale für die Diskussion, die hier geführt
wird, brauchbar und nützlich.
Du hast mich nicht verstanden. Ich habe nirgends geschrieben, daß der fotograf emotionen beiseite lassen soll. Was ich geschrieben hatte bedeutet, daß praktisch bis auf beweisführung alles emotionell (Nicht nur) gemacht wird und daher die einteilung der fotografie in emotionell und nichtemotionell nicht stimmig ist.
Ekus
Michael Albat schrieb:
Zitat:Zitat:
und
Zitat:
Das hätte ich aber gern etwas genauer.
Dafür soll ich in alten schwarten rumkramen? Das hat der sinngemäß von sich gegeben und ich lass das lieber so diffus da stehen, wie es da steht.
Das sammeln von zitaten, um diese wie gebote anzuwenden, mag ich nicht.
Ekus
Zitat:Zitat:
und
Zitat:
Das hätte ich aber gern etwas genauer.
Dafür soll ich in alten schwarten rumkramen? Das hat der sinngemäß von sich gegeben und ich lass das lieber so diffus da stehen, wie es da steht.
Das sammeln von zitaten, um diese wie gebote anzuwenden, mag ich nicht.
Ekus
Horst Weingärtner schrieb:
Zitat:
So hab ich das gemeint, was ich mit anderen worten in dem thread bisher geschrieben habe.
Zitat:
So hab ich das gemeint, was ich mit anderen worten in dem thread bisher geschrieben habe.
E Kus schrieb:
Zitat:Zitat:Zitat:
und
Zitat:
Das hätte ich aber gern etwas genauer.
Dafür soll ich in alten schwarten rumkramen?
Ja bitte.
Zitat:
Sinngemäss, wie? Aha.
Zitat:
"Üble Nachrede" ist's, wenn man's spricht, und "Verleumdung" wenn man's schreibt?
Zitat:Zitat:Zitat:
und
Zitat:
Das hätte ich aber gern etwas genauer.
Dafür soll ich in alten schwarten rumkramen?
Ja bitte.
Zitat:
Sinngemäss, wie? Aha.
Zitat:
"Üble Nachrede" ist's, wenn man's spricht, und "Verleumdung" wenn man's schreibt?