Wettbewerbe: Wie bewertet die Jury die Bilder?

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N. Nescio N. Nescio   Beitrag 76 von 84
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ist aber so. zumindest bei beachtenswerter kunst.
schau mal, ob etwas, das nach gefallsmaximum hin optimiert ist, dich ebenso anregt wie kunst, dir was anderes gibt als "schön gemacht".

lg gusti
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 77 von 84
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Mal ganz davon abgesehen, dass mir der Gedanke voellig fremd ist, meine Fotos in einem Wettbewerb mit anderen Fotos anderer sehen zu wollen:
Ich finde es viel spannender, z.b. das Moment einer Begegnung in einem Bild beiläufig zu entdecken, ohne dass der Bildautor es unbedingt daraufhin konzipiert haette.
Der umgekehrte Fall der Bildwirkung ergibt sich ja hier aus dem gezeigten.
Matthias von Schramm Matthias von Schramm   Beitrag 78 von 84
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Zitat: Andreas Henschel 08.03.15, 22:59Zum zitierten BeitragVor allem fällt man nicht als Gelehrter vom Himmel.

man muss nicht immer gleich von sich auf andere schließen.
XYniel XYniel Beitrag 79 von 84
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Zitat: Andreas Henschel 08.03.15, 21:12Zum zitierten BeitragTante Wiki meint: "Ein Standard ist eine vergleichsweise einheitliche oder vereinheitlichte, weithin anerkannte und meist angewandte (oder zumindest angestrebte) Art und Weise, etwas herzustellen oder durchzuführen. ..." Eine Aufnahme vom Stativ auf Bodenhöhe
hier fehlt der semantische Kontext. erstens sprachen wir von der Überlagerung mehrere bilder und zweitens davon, das dies Standard im sinne von einfach und nichts besonderes ist. sei bitte präziser. mir fällt generell auf, dass du oft "springst"
Zitat: Andreas Henschel 08.03.15, 21:12Zum zitierten BeitragEine Analyse ist in meinen Augen die Voraussetzung für ein Urteil, sonst läuft man Gefahr, voreilig zu urteilen. Darum hätte ich dringend empfohlen, die Analyse sorgfältig zu machen, was du gemacht hast. Wenn das Urteil vorher da ist, dann bietet die Analyse die Gelegenheit, das möglicherweise voreilige Urteil zu revidieren.
ja, bei vielen dingen ist dies so... vor allem bei gericht. bei manchendingen jedoch nicht. ein Philosoph schrieb mal in etwa "wo die Analyse erst zum urteil führt, ist keine liebe im spiel, oder anders gesagt, wenn erst die Analyse des gegenübers zur liebe führt, nennt man es Kalkül, und das ist weit weg von echter liebe"
also bei mir ists ebenso beim betrachten von Bildern. bilder können durchaus durch die Analyse interessant werden, was für mich ein intelektueller, weniger emotioneller vorgang ist, aber niemals hat es mir deswegen mehr oder weniger gefallen, was ein emotionales Statement ist. interessante bilder schau ich mir ab und an an... studiere sie, hänge sie mir aber nicht an die wand. da kommen nur bilder, die ich liebe...

Zitat: Andreas Henschel 08.03.15, 21:12Zum zitierten BeitragDas nehme ich dir so nicht ab. Tut mir Leid.
es ist deine eigene Meinung, die muss dir doch nicht leid tun.
Zitat: Andreas Henschel 08.03.15, 21:12Zum zitierten BeitragIndem du Werke für eine Ausstellung zusammenstellst, richtest du die Werke auf die Ausstellung und damit auf die Besucher aus.
das ist eindeutig falsch. erstens dadurch, das du wild zwischen fotografieren und Ausstellung befüllen springst und zweitens, weil du von deiner art der Ausstellung auf die Gesamtheit schliesst.
meine Ausstellungen, und die konnte man nun doch schon weltweit in Museen bis hin zu botschaften sehen, wurden absolut nie mit opportunistischen schielenden auge auf den Besucher ausgerichtet. wenn der potentielle betrachter dabei eine rolle einnahm, dann max. als teil der Installation, also wurde selbst zum Bestandteil der arbeit. und keine einzige Foto/Video/Installation/performance wurde mit diesem opportunistischen Hintergedanken gemacht...
da dies für dich jedoch so unglaubwürdig ist, zeigt nur auf, wie stark du schon von dieser art der fotografie abhängig bist, dass du dir das anderes gar nicht mehr vorstellen kannst. warum gibst du jedoch diese so wunderbare Freiheit auf? warum unterwirfst du dich dem betrachter in dieser form? wobei es natürlich vollkommen legitim und ok ist... aber eben ganz was anderes, als was ich tue. mich würden also deine diesbezüglichen beweggründe interessieren, wenn gleich ich es nie selbst machen würde (wider unterscheid Interesse und wand hängen)
Zitat: N. Nescio 08.03.15, 22:12Zum zitierten Beitragnun, das ist der unterschied zwischen einem hobbyisten, der sein schaffen nach applaus-chancen ausrichtet und einem künstler, der applaus dafür kriegt, weil der das, was er will, so gut macht, daß es einem publikum gefällt.das ist der unterschied zwischen "seiner liebe und können ausdruck geben" und "für anerkennung feilschen und sich für anerkennung zu korrumpieren". zweiteres macht man, wenn man seine bilder nach dem geschmack des publikums gestaltet und nicht gemäß seiner eigenen überzeugung.lg gusti
große worte gelassen gesprochen ;-)
wobei ich da noch anmerken möchte, dass vor allem der hoppyist viel einfacher frei aus sich heraus arbeiten könnte, da er ja noch dazu nicht von seiner art des fotografien leben muss. meine Beobachtung ist jedoch, das diese noch viel eher sich opportunistisch verhalten... was ich als total verpasste Chance sehe...
Andreas Henschel Andreas Henschel   Beitrag 80 von 84
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Zitat: XYniel 09.03.15, 08:55Zum zitierten Beitragja, bei vielen dingen ist dies so... vor allem bei gericht. bei manchen dingen jedoch nicht. ein Philosoph schrieb mal in etwa "wo die Analyse erst zum urteil führt, ist keine liebe im spiel, oder anders gesagt, wenn erst die Analyse des gegenübers zur liebe führt, nennt man es Kalkül, und das ist weit weg von echter liebe"
also bei mir ists ebenso beim betrachten von Bildern. bilder können durchaus durch die Analyse interessant werden, was für mich ein intelektueller, weniger emotioneller vorgang ist, aber niemals hat es mir deswegen mehr oder weniger gefallen, was ein emotionales Statement ist. interessante bilder schau ich mir ab und an an... studiere sie, hänge sie mir aber nicht an die wand. da kommen nur bilder, die ich liebe...

Das mit dem Bildern, die du liebst, verstehe ich sehr gut. Könntest du dir ein Bild vorstellen, das du liebst und das dich intellektuell anspricht? Wären dann - neben der Liebe - die durch Analyse gewonnenen Erkenntnisse ein Mehrwert für das Bild?
Noch eine Frage: wenn du dich in ein Bild verliebst - ist zuerst die Liebe und dann die Betrachtung da oder ist zuerst die Betrachtung da und dann die Liebe?

Zitat: XYniel 09.03.15, 08:55Zum zitierten Beitrag1* da dies für dich jedoch so unglaubwürdig ist, zeigt nur auf, wie stark du schon von dieser art der fotografie abhängig bist, dass du dir das anderes gar nicht mehr vorstellen kannst.
2* warum gibst du jedoch diese so wunderbare Freiheit auf? warum unterwirfst du dich dem betrachter in dieser form? wobei es natürlich vollkommen legitim und ok ist...

1* Zeigt es nicht. Die bisherigen Vorwürfe des Opportunismus' eines Abhängigen, der Arbeit eines Getriebenen machen es sehr schwer, mich weiter zu öffnen und zu erklären, weil diese Vorwürfe eher falsch und obendrein verletzend sind.
Die Unterstellung von Opportunismus sollte nicht inflationär vorgenommen werden. Opportunismus ist, wenn jemand keine Grundwerte mehr kennt, wenn er nur zu seinem Vorteil Prinzipien über Board wirft und sich ganz zum eigenen Vorteil unterwirft und vollständig danach handelt. Ich würde sojemanden als völlig ungeniessbaren Zeitgenossen bezeichnen. Ist es das, was du wirklich in mir siehst?
Ich glaube, du siehst meine Äusserungen zu absolut. Wenn ein Thema vorgegeben ist, dann besteht die Wahl, ob ich mich dem Thema stelle oder nicht. Ich sehe das als Herausforderung. Nehme ich sie an, plempere ich nicht durch die Welt und setze auf das Prinzip Hoffnung, dass mir ein passendes Motiv vor die Linse hüpft, das ich dann mit einer möglichst kruden Einstellung der Kamera aufnehme oder das ich aufwändig in der Bildbearbeitung foltere, nur damit es etwas besonderes ist. Das wäre dann ganz sicher auch nicht mein Bild des Jahres.
Ich glaube, dass es die Idee, die Aussage, die Wahl der Mittel und Köpfchen das Mittel der Wahl ist, welches ein erfolgreiches Bild hervorbringt. Ein gutes Bild ist in vielen Fällen das Resultat solider Arbeit. Dabei muss ich keine Prinzipien über Board werfen oder mich irgendwo einschleimen oder unterwerfen. Mit sich Gedanken über die Wirkung zu machen hat das doch wirklich nichts zu tun!
2* Ich sehe das eindeutig nicht als Aufgabe einer Freiheit, wobei Freiheit für mich ein extrem grosses Wort ist, das ich nicht in ein paar Sätzen abhandeln kann. Ich kann alles tun, was mir gefällt. Nur stelle ich mir die Frage, wie das wohl von aussen aussieht, wie ich das von aussen sehe und was ich aussagen möchte. Ich stelle mir öfters die Frage: kann man mich verstehen, bin ich nach meinen Massstäben konsistent?
Ich glaube nicht daran, dass ich zur Sorte 'Amadeus Mozart' unter den Fotografen gehöre. Ich gehe meinem Hobby nach, versuche mit offenen Augen die Welt zu sehen, mache meine Bilder, konstruiere manchmal etwas (aber nicht immer), stelle mir Aufgaben, die ich löse und als Nebenprodukt freue mich, wenn jemandem meine Bilder gefallen. Im konkreten Fall habe ich das Bild vor allem für mich gemacht, weil ich Freude an der Umsetzung des Themas hatte. Jedenfalls hatte ich mir Mühe gegeben ein gutes Bild an die Ausstellung zu geben.
Wenn jemandem meine Bilder nicht gefallen, dann kann ich damit sehr gut leben. Ich freue mich dann, wenn man es schafft, mir das auf eine gute Art zu kommunizieren. Weniger schätze ich solche Kollegen, die dann mit negativen Superlativen auf meiner Arbeit herumtrampeln und sie künstlich entwerten. Schlechter Juror, der aus seiner Rolle fällt oder dieser nicht gewachsen ist, würde ich da sagen.

In diesem Thead habe ich mich geöffnet und ich hatte mir am Anfang die Frage gestellt, ob ich das tun soll. Ich hatte die Aussagen eines Fotofreundes im Ohr, dessen Argumentation Bildbewertung betreffend mich überzeugte. Ich versuchte, verschiedene Aspekte und verschiedene Sichtweisen einzubringen. Ich versuchte, das schwierige Thema mit Beispielen zu untermauern. Nun, ich sehe das Resultat des Versuchs sehr gemischt und aufgrund des zuweilen hohen Schwarzanteils zu 50% grau.
Was ich weniger schätzte ist der Umstand, dass einige meiner Worte die Gewichtung auf der Goldwaage nicht bestanden und dass es Leute gibt, die mich absichtlich falsch verstehen wollen. Statt nachzufragen oder einmal wohlwollend auf Fehlüberlegungen hinzuweisen, sehe ich, dass es in Teilen wichtiger war, mir Dreck ans Bein zu schmieren.
Ich möchte besonders die konstruktive Begegnung mit mir bisher weitgehend unbekannten fc'lern erwähnen, welche mich sehr erfreut hat, die mir nicht einfach ein Loblied gesungen haben, sondern die mit soliden Argumenten auf mich zugegangen sind und trotzdem mir ehrlich, aber mit einer guten Art mitteilten, was sie von meiner Arbeit halten. Das nenne ich menschliche Kompetenz. Danke.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 81 von 84
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„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will.“

Jean-Jacques Rousseau
Matthias von Schramm Matthias von Schramm   Beitrag 82 von 84
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Zitat: Andreas Henschel 12.03.15, 00:30Zum zitierten BeitragIch glaube nicht daran, dass ich zur Sorte 'Amadeus Mozart' unter den Fotografen gehöre.

vielleicht ja doch. meines wissen konnte mozart nicht fotografieren.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 83 von 84
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Andreas Henschel:

Weshalb nimmst Du die Kritik an deinem Bild so persönlich?

Es geht nicht um dich als Person, es geht einfach nur um ein Foto, zu dem ich mir erlaubt habe eine subjektive, nichtsdestoweniger finde ich mit nachvollziehbaren Argumenten untermauerte Meinung zu haben.
Martin C. Kiefer Martin C. Kiefer Beitrag 84 von 84
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@Andreas:

Ich habe XYniel und andere so verstanden, dass Du Dir selbst im Weg stehst. Darin sehe ich weniger einen moralischen Vorwurf sondern eher eine Anregung, die Herangehensweise zu überdenken. Du hast das von Dir verlinkte Foto mit der "Anmoderation" eingeführt, dass Dir die zunächst entstandenen Ideen "zu naheliegend" erschienen. Das kann man auch so verstehen, dass Du erwartet hast, mit dieser Herangehensweise in der Analyse als nicht kreativ genug zu gelten. In der Folge, so kommt es bei mir an, hast Du auf intellektueller Ebene nach alternativen Ideen gesucht, die sich in Deiner Vorstellung zum Thema hin subsummieren lassen.
Damit aber hast Du Dich de facto eben doch an der (vermuteten) Erwartungshaltung Deiner Betrachter orientiert, denen Du meintest ein näherliegendes Motiv "nicht zumuten" zu können. Das lässt aber außer Acht, das (a) künstlerische Fotografie auch die Emotion ansprechen möchte und (b) Deine Intention für den Betrachter nachvollziehbar sein muss. Ein näherliegendes Motiv kreativ inszeniert wäre womöglich die bessere Option gewesen. Nicht umsonst weiß der Volksmund, dass die erste Idee meistens die richtige ist.

Meine eigene spontane Reaktion auf Dein verlinktes Bild war: "Okay, da hat er zur 'krampfhaften' Vermeidung naheliegender Motive dreimal um die Ecke konstruiert." Das war für mich zu durchschaubar kopflastig.

Wenn Du mit dieser Herangehensweise zufrieden bist, ist ja alles in Ordnung. Aber dann solltest Du vielleicht anderen nicht Unehrlichkeit unterstellen ("Das nehme ich Dir nicht ab..."), nur weil sie eine andere Herangehensweise haben.

Gruß | Martin
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