Mittigmotiv

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Juergen Block Juergen Block Beitrag 1 von 22
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Eine Anfängerfrage:
Ich lese oft Kritiken, ein "Bild sei zentral" - was spricht dagegen? Müssen einmal aufgestellte und akzeptierte Gesetze immer eingehalten werden?
Ich empfinde z.B. ein ruhiges Foto im sog. "Godenenschnitt" stärker in Spannung.
Herzliche Grüße, Juergen
Markus Hack Markus Hack Beitrag 2 von 22
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Zitat: Juergen Block 31.05.15, 03:49Zum zitierten BeitragMüssen einmal aufgestellte und akzeptierte Gesetze immer eingehalten werden?
Für die Bildgestaltung gibt es keine Gesetze!

Es gibt nur das diffuse Gefühl ein Bild sei mehr oder weniger gelungen. Über viele Bilder hinweg lassen sich daraus Regeln formulieren die helfen können bei einer Mehrheit das Bildempfinden in Richtung angenehm tendieren zu lassen. (Das Ganze wurde hier schon oft und unschön diskutiert)

Die "Regeln" sind auch ein Hilfsmittel, um die subjektive Wahrnehmung einer Bildgestaltung zu beschreiben.

Es stört nicht, wenn man die Regeln kennt unsich damit auseinander setzt. Manchmal dient das auch dazu bewußt und mit gutem Ergebnis die Regeln zu Brechen.
Borys S. Borys S.   Beitrag 3 von 22
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Es gibt nun mal gewisse Regeln die eine bildliche Darstellung (Foto / Gemälde / etc.) für den Betrachter angenehmer zu betrachten und interessanter machen. Dazu gehört unter anderem der goldene Schnitt.

Aber wie der Piratenkodex, sind das viel mehr Richtlinien den Regeln ;-)
Diese also zu brechen macht ein Bild nicht schlechter, genau wie die Einhaltung ein Bild nicht unbedingt
besser macht. Jahrhunderte der Erfahrung zeien aber, das die Einhaltung (z.B. goldener Schnitt), die Chance
dramatisch erhöht das ein Bild als "gut" wahrgenommen wird.

Ich schmeiß hier trotzdem mal was mittiges in die Runde ;-)

Ieekkkssss!!! Ieekkkssss!!! Borys S. 10.02.15 5
Matthias von Schramm Matthias von Schramm   Beitrag 4 von 22
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mittiges motivwesen ist stilmittel, welches für einen direkten flow sorgt für elemente, denen der fotograf präsenz verleihen will. es gibt tolle leute, die mit mittigkeit großartiges erschaffen. gerhard schröder gehörte nicht dazu.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 22
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Zitat: Juergen Block 31.05.15, 03:49Zum zitierten BeitragIch lese oft Kritiken, ein "Bild sei zentral" - was spricht dagegen?

Dagegen spricht nichts. Eine Kritik ist die subjektive Einschätzung des jeweiligen Betrachters. Ob man ein Hauptmotiv mittig ins Bild setzt oder in den Goldenen Schnitt, kann so pauschal nicht vorgegeben werden; mal ist das Eine von Vorteil, mal das Andere.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 6 von 22
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...letztendlich hängt es auch davon ab, wie und wo du das Bild präsentieren wirst. Wenn du 2 Monitore nebeneinander an deinem Computer hast, macht es meist schon einen Unterschied, ob du das Foto auf dem rechten oder auf dem linken zeigst.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 22
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Zitat: der Borys 31.05.15, 09:12Zum zitierten BeitragEs gibt nun mal gewisse Regeln die eine bildliche Darstellung (Foto / Gemälde / etc.) für den Betrachter angenehmer zu betrachten und interessanter machen. Dazu gehört unter anderem der goldene Schnitt.

Aber wie der Piratenkodex, sind das viel mehr Richtlinien den Regeln ;-)
Diese also zu brechen macht ein Bild nicht schlechter, genau wie die Einhaltung ein Bild nicht unbedingt
besser macht. Jahrhunderte der Erfahrung zeien aber, das die Einhaltung (z.B. goldener Schnitt), die Chance
dramatisch erhöht das ein Bild als "gut" wahrgenommen wird.

Ich schmeiß hier trotzdem mal was mittiges in die Runde ;-)

Ieekkkssss!!! Ieekkkssss!!! Borys S. 10.02.15 5


Du hast grundsätzlich Recht. Diese allgemeinen Regeln sind Hilfsmittel, die eben "helfen", dass ein Bild subjektiv als "gut" wahrgenommen wird. Regeln brechen sollte man tatsähclich erst, wenn man Regeln beherrscht.

Dein Bild übrigens ist ganz und gar nicht mittig, sondern hat eine optisch angenehme Drittelteilung (nah am goldenen Schnitt).

daraus ergibt sich die Erkenntnis ( Mitte und Drittel definieren sich nicht und über die Horizontale)

;)
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 8 von 22
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ich finde, daß mittiges die unsymmetrie gerade ganz stark und unübersehbar ausspeit:

grad und das fast. und kein feuer. grad und das fast… N. Nescio 10.10.14 5
0x FF 0x FF   Beitrag 9 von 22
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Hm. Für mich gibt es kaum was Langweiligeres als ein Einzelmotiv im Goldenen Schnitt. Da lieber mittig.
effendiklaus effendiklaus   Beitrag 10 von 22
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Fingerheb!
Außer gar nicht fotografieren, fällt mir dazu keine Bildgestaltungsregel ein.
Minimalisiert Minimalisiert effendiklaus 20.04.12 23

Unten in den Kritiken wurde auch über goldenen Schnitt und Drittelteilung geschrieben.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 11 von 22
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In so ziemlich jedem Bild findet man einen goldenen Schnitt.

Das ist ja das tolle am goldenen Schnitt. Jedes Großartige Fotos hat einen oder siebzehn davon. (Es gibt ja reichlich). Und dann wird er oft als Schlüssel zur Ästhetik des Bildes herangezogen.
Nur hat so ziemlich jedes schrottige Bild auch einen oder siebzehn davon. Aber niemand laßt sich dazu herab, zu erkären, weshalb es trotzdem schrottig sein konnte.
Juergen Block Juergen Block Beitrag 12 von 22
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Vielen Dank für die Kommentare! Ich bin zwar nicht viel schlauer, aber doch beruhigter. Es sollte so sein, wie es meine Kenntnis und mein Gefühl sagt - es muss nicht immer nach Regeln gearbeitet werden. Meine Grüße an Euch, Juergen
PauI-Franziskus DCLXVI. PauI-Franziskus DCLXVI. Beitrag 13 von 22
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Wenn es feste Regeln gäbe, könnte man ja auch nicht einfach so sagen "das Bild ist Mist" sondern müsste es beweisen können. Wie langweilig.


[fc-foto:36119094]
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 22
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Hallo Juergen,

Weil ich mich selber gerade mit der Bildgestaltung auseinandersetze, kann ich zu den ganzen "Regeln" auch etwas sagen. Wenn man sich mit einschlägiger Literatur dazu befasst, kommt man irgendwann zu dem Punkt, an dem man frustriert zugibt, das man sich das alles nicht merken kann. Geholfen hat es mir, die "Regeln" nicht als solche zu sehen, sondern mehr als Werkzeug zu betrachten, oder, wie schon von anderen erwähnt, als Hilfsmittel. Mach Dir bewusst, warum Du gerade das Motiv ausgewählt hast, welches Du gerade fotografieren willst. Dieser Grund bildet im Prinzip die Bildaussage des Fotos hinterher. Wenn Du an dieser Stelle weißt, mit welchen Mitteln (Werkzeugen) Du diese Bildaussage unterstreichen kannst, reicht es im Prinzip und wenn ein mittig angeordnetes Motiv diese Aussage unterstreicht, dann hast Du auch alles richtig gemacht.
Wie interessant das Foto hinterher für den Betrachter ist, hängt vom Bild und vom Betrachter selbst ab.
Niemand wird Dich allerdings zwingen "Regeln" anzuwenden.

Ich möchte dazu mal ein Beispiel anfügen, das dem einen oder anderen bekannt vorkommen wird, wenn er meinen Profiltext gelesen hat.
Einen Samstagmorgen befand ich mich in der Fußgängerzone, weil ich etwas einkaufen wollte. Ich war schon nach kurzer Zeit von den anderen Menschen um mich herum genervt, ihrem geschiebe, geschupse, hektischen rauchen und ununterbrochenen telefonieren. Die Fußgängerzone lag zum größten Teil im Schatten doch hier und da schien die Sonne hindurch. In einem dieser Sonnenstrahlen saß ganz in Ruhe ein älterer Herr auf einer Bank und genoss es die Tauben um ihn herum mit Brotkrumen zu füttern. Ohne groß zu überlegen machte ich ein Foto von diesem Herrn, denn dieser bildete ja genau die gegenteilige Situation, in der ich mich befand. Leider war von diesem Kontrast später auf dem Foto nicht mehr viel zu erkennen, denn die Belichtungszeit war sehr hoch, jede Bewegung ist eingefroren worden und jedes Element wurde scharf abgebildet.
Um den Kontrast besser dazustellen, hätte es gereicht, die Schärfentiefe geringer ausfallen zulassen, eine längere Belichtungszeit zu wählen und den WB auf die Sonnenstrahlen auszurichten, dadurch wäre eine gewisse Kühle durch den Schattenverlauf eingetreten, unterstützt von der Bewegungsunschärfe der Menschen drumherum. Den älteren Herrn hätte man mittig, oder im goldenen Schnitt anordnen können.

Soviel zu den "Regeln"


MfG aus Dortmund
Martin
Kai_R Kai_R Beitrag 15 von 22
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Wie hier schon geschrieben wurde, sehe ich die "Gestaltungsregeln" ebenfalls eher als Merksätze an. Der Goldene Schnitt oder einfacher die Drittelregel ist i.d.R. das erste womit man konfrontiert wird, wenn man etwas über Bildgestaltung liest. Darum ist besonders dieser "Kompositionsvorschlag" bei vielen "Neufotografen" geradezu ins Hirn einzementiert. Sehen sie ein Bild in dem etwas Mittig abgebildet ist, klingelt gleich die Drittelregelglocke. Gleich danach kommt der "schräge und mittige Horizont" ;-).
Ich denke aber, je tiefer man in das Thema Bildgestaltung einsteigt, desto mehr relativiert sich das.

Es gibt noch viel mehr was ein Bild ausmacht. Sichtbare und unsichtbare Linien zum Beispiel oder die Wirkung von Punkten. Die Kenntnis darüber, wie man einem Bild Tiefe verleiht, wie man Ruhe oder Dynamik symbolisiert. Alles ist mehr oder weniger in "Regeln" gefasst. Sogar die Wirkung von Quer- oder Hochformat oder der quadratische Schnitt.

Eine "Regel" für sich betrachtet, macht in meinen Augen jedoch wenig Sinn. Es ist das Zusammenspiel von mehreren Gestaltungsmöglichkeiten welche die Wirkung eines Bildes ausmachen. Die "Kunst" ist es, die Gestaltungsmöglichkeiten und deren Wirkung zu kennen, zu kombinieren und in Einklang zu bringen. Dabei ist die "Mitte" sicher auch ein relevantes Gestaltungsmittel, sogar ein schräger Horizont könnte mal passend sein :-)
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