Inszenierende Streetfotografen

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XYniel XYniel Beitrag 376 von 504
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Zitat: Thomas Bregulla 20.07.14, 18:32Zum zitierten BeitragZitat: XYniel 20.07.14, 18:28Zum zitierten BeitragZitat: Thomas Bregulla 20.07.14, 17:53Zum zitierten Beitrag...das Argument "wer viele Bilder ansieht, fängt an, sie zu kopieren" nicht bestätigen kann...
ich habe auch so ein argument hier nirgens gelesen.


dann habe ich mich wohl verlesen, sorry.

Zitat: Romana T. 20.07.14, 17:05Zum zitierten BeitragWenn man aber viele Bilder anderer angesehen und ein sehr gutes optisches Gedächtnis hat, kann es einem passieren, dass man, ohne es zu wollen, Plagiate schafft.

Zitat: XYniel 20.07.14, 15:11Zum zitierten Beitragdurchaus möglich. vielleicht nicht in dieser extremen ausprägung, aber man muss sich halt bewusst sein, dass mit dem dauernden bilderbetrachten alter meister sich da konditioniert und schnell man zum kopisten wird.


da gibts keinen grund zur entschuldigung... aber gelegenheit dazuzulernen indem man genauer liest...vor allem im zusammenhang.

unabhängig davon erkenne ich romanas "gefahren"hinweiss, denn vieles läuft ja da wirklich unbewusst ab... und erzeugt dadurch nur vermeintlich unkonditioniertes tun.

aber wie gesagt, erstens ist das ja nochts an sich schlechtes, zweitens von vielen legitim durchaus gewollt und drittens ja nicht in seiner absolutheit zu sehen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 377 von 504
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Zitat: Clara Hase 20.07.14, 18:37Zum zitierten BeitragEs ist aber auch die Frage Thomas Bregulla, was du unter inszenierung verstehst - wer macht sie?

Aus meiner Sicht gibt es viele Abstufungen von Inszenierungen:
Es fängt damit an, Anweisungen an die zufällig vorhandenen Menschen zu geben, damit Leute sich anders stellen, um besser ins Bild zu passen oder Gegenstände zu verschieben und geht soweit, dass man Bilder mit Schauspielern macht, die klare Anweisungen haben, ggf. sogar mit Skizze, wie das Bild auszusehen hat.

Das ist alles nicht weiter schlimm und kommt in allen Abstufungen vor. Fotografen, die mit Inszenierungen arbeiten, sind meistens beauftragte Fotografen, z.B. in der Werbung werden oft Szenen darstellt, wie sie auf der Strasse stattfinden könnten.
Andererseits gibt es eben auch Fotografen, die es völlig ablehnen, mit der Szene in Kontakt zu treten, weil sie das pure Bild haben wollen. Jede dieser Sichtweisen haben ihre Daseinsberechtigung. Manchen Bildern sieht man die Interaktion mit dem Fotografen an, z.B. in den Bildern von William Klein, in anderen Bildern - und da zählt man die Bilder von Helen Levitt hinzu - fand keine Interaktion statt, auch wenn Menschen in die Kamera schauen.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 378 von 504
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Zitat: Thomas Bregulla 20.07.14, 19:06Zum zitierten BeitragJede dieser Sichtweisen haben ihre Daseinsberechtigung.

Ich hab' hier noch ein paar Sichtweisen ohne Daseinsberechtigung auf dem Speicher gefunden. Wo muss ich diese denn beantragen? Und brauch ich für die private Nutzung meiner Sichtweisen überhaupt eine Berechtigung, oder gilt das nur für die fc?
Romana T. Romana T. Beitrag 379 von 504
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Zitat: Thomas Bregulla 20.07.14, 19:06Zum zitierten BeitragZitat: Clara Hase 20.07.14, 18:37Zum zitierten BeitragEs ist aber auch die Frage Thomas Bregulla, was du unter inszenierung verstehst - wer macht sie?

Aus meiner Sicht gibt es viele Abstufungen von Inszenierungen:
Es fängt damit an, Anweisungen an die zufällig vorhandenen Menschen zu geben, damit Leute sich anders stellen, um besser ins Bild zu passen oder Gegenstände zu verschieben und geht soweit, dass man Bilder mit Schauspielern macht, die klare Anweisungen haben, ggf. sogar mit Skizze, wie das Bild auszusehen hat.

Das ist alles nicht weiter schlimm und kommt in allen Abstufungen vor. Fotografen, die mit Inszenierungen arbeiten, sind meistens beauftragte Fotografen, z.B. in der Werbung werden oft Szenen darstellt, wie sie auf der Strasse stattfinden könnten.
Andererseits gibt es eben auch Fotografen, die es völlig ablehnen, mit der Szene in Kontakt zu treten, weil sie das pure Bild haben wollen. Jede dieser Sichtweisen haben ihre Daseinsberechtigung. Manchen Bildern sieht man die Interaktion mit dem Fotografen an, z.B. in den Bildern von William Klein, in anderen Bildern - und da zählt man die Bilder von Helen Levitt hinzu - fand keine Interaktion statt, auch wenn Menschen in die Kamera schauen.



Das Inszenieren beginnt lange, bevor man Menschen Anweisungen gibt.

Es fängt damit an, einen Ort auszuwählen, an dem man fotografiert. An diesem Ort den Bildausschnitt, den man ins Auge fasst, die Perspektive, die man wählt, den Lichtstand, das Wetter,...

Dann geht es weiter mit den Menschen, die diese Szene bevölkern und die man auswählt oder eben nicht. Wie man, wenn es mehrere Menschen sind, diese Menschen anordnet, welchen Zeitpunkt man also abwartet.
Da geschieht sehr viel Inszenierung, wenn man das will - ohne dass man auch nur einem einzigen Passanten auch nur zugezwinkert hat.
XYniel XYniel Beitrag 380 von 504
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Zitat: Romana T. 20.07.14, 20:00Zum zitierten BeitragDas Inszenieren beginnt lange, bevor man Menschen Anweisungen gibt.
!
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 381 von 504
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Zitat: Dame Eda 20.07.14, 18:00Zum zitierten BeitragZitat: XYniel 20.07.14, 17:18Zum zitierten Beitrag1. vielleicht hilft http://de.m.wikipedia.org/wiki/Analogie_(Rhetorik) zum verstehen, wie ich "kopisten"meine.
2. ich sehe darin nicht absolut schlechtes nur eben diese gefahr. auch viele künstler sehen diese gefahr und fuer mich ists hier gut auf den punkt gebracht:

»Für einen Maler gibt es nichts Schwierigeres, als eine Rose zu malen, denn dazu muss er zuerst alle Rosen vergessen, die jemals gemalt worden sind.«
Henri Matisse

[...]


Nur mal zur Begriffsklärung:

Nehmen wir an, ich verkünde der Öffentlichkeit mit stolzgeschwellter Brust die Erkenntnis: Die Wirklichkeit ist dem Menschen zumutbar.

Macht mich das dann zum Genie?
Oder zum Kopisten?
Oder vielleicht sogar zum Plagiator?


Ich möchte dir meine Frage nochmal ins Gedächtnis rufen. Oder ist keine Antwort bereits die Antwort?
XYniel XYniel Beitrag 382 von 504
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Zitat: Dame Eda 20.07.14, 18:00Zum zitierten BeitragNehmen wir an, ich verkünde der Öffentlichkeit ...
nun, wenn du eine Expertise über dein (hypothetisches) Tun möchtest, so darfst du gerne entsprechendes Angebot bei uns anfragen. wir haben einen Psychologen in unserem Team, der kann dir gerne weiterhelfen.

ansonsten interessiert es mich persönlich relativ wenig, was du machst und welche Intention in welchem Kontext dahintersteht.
28airam 28airam   Beitrag 383 von 504
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Zitat: Jochen Sachweh 01.07.14, 08:37Zum zitierten BeitragIch hatte neulich eine Diskussion über Helen-Levitt. Ich halte ihre Bilder nicht für Streetfotografie sondern für Inszenierungen:
http://www.atgetphotography.com/The-Pho ... evitt.html

Die Fotos wirken in ihren Posen zu künstlich. Mir fiel das besonders bei diesem Bild auf:
http://tinyurl.com/lty33ur


sehe ich bei vielen der verlinkten fotos wie du
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 384 von 504
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Zitat: XYniel 20.07.14, 21:23Zum zitierten BeitragZitat: Dame Eda 20.07.14, 18:00Zum zitierten BeitragNehmen wir an, ich verkünde der Öffentlichkeit ...
nun, wenn du eine Expertise über dein (hypothetisches) Tun möchtest, so darfst du gerne entsprechendes Angebot bei uns anfragen. wir haben einen Psychologen in unserem Team, der kann dir gerne weiterhelfen.

ansonsten interessiert es mich persönlich relativ wenig, was du machst und welche Intention in welchem Kontext dahintersteht.


Es geht mir nicht um mich oder meine Intentionen, sondern wie gesagt um eine Begriffsklärung. Keine Ahnung weshalb du mich deswegen so herabwürdigen musst.

Ich gehe davon aus, dass für dich als Künstler die Bedeutung von Begriffen wie "Kopist" oder "Plagiator" besser geläufig ist als mir. Da wird man doch noch nachfragen dürfen - oder ist das etwa geheim?

Wenn es dir lieber ist, kann ich dich auch ganz konkret und unmissverständlich fragen, ob das umformulieren von Marianne Bachmanns tiefsinnigem Zitat "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" zu "Die Realität ist dem Menschen zumutbar" um deine "eigenen" Werke auszuschmücken, dich nicht zum Plagiator macht?

Was war denn deine Intention für dieses vorgehen? Oder ist das auch geheim?
XYniel XYniel Beitrag 385 von 504
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da sind ne menge "denk"fehler.
ich wuerdige dich weder damit ab, dass mich deine frage nicht interessiert noch, dass ich fuer eine moegliche experdise dir etwas verrechnen wuerde und max. ein teampartner dafuer interesse zeigen wuerde.

auch hat es nichts mit dem threatthema zu tun, noch
ists eine frage, die mich interessieren wuerde, mit dir zu diskutieren. beides ist ebenso nicht herabwuerdigend.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 386 von 504
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Zitat: XYniel 20.07.14, 23:24Zum zitierten Beitragda sind ne menge "denk"fehler.
ich wuerdige dich weder damit ab, dass mich deine frage nicht interessiert noch, dass ich fuer eine moegliche experdise dir etwas verrechnen wuerde und max. ein teampartner dafuer interesse zeigen wuerde.

auch hat es nichts mit dem threatthema zu tun, noch
ists eine frage, die mich interessieren wuerde, mit dir zu diskutieren. beides ist ebenso nicht herabwuerdigend.


Dann diskutier hier nicht um den Brei herum und beantworte einfach die Frage.
Wenn du kein Interesse hast oder nicht imstande bist, dich wenigstens halbwegs sachlich und erwachsen an einer Diskussion zu beteiligen, dann verlasse doch bitte dieses Diskussionsforum.
Romana T. Romana T. Beitrag 387 von 504
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Der Junge, der sich für den Fotografen in Pose wirft, reagiert authentisch, nach seinem eigenen Kopf und in seinem eigenen charakteristischen Stil. Der Fotograf ist bei diesem Jungen mit Sicherheit weder der erste, noch der letzte, der ihn in genau dieser Pose sieht. Diesen Ausdruck kann man nicht "stellen". Man kann ihn vermuten und hervorrufen. Vielleicht war noch weniger "Regie" dabei, und der Junge hat sich von sich aus zum Spaß in Pose geworfen, als er die Kamera auf sich gerichtet sah. Manche Jungs und auch erwachsene Männer reagieren so auf Kameras (selbst wenn sie nicht auf sie gerichtet sind) und wollen sich produzieren, den Fotografen veräppeln etc.

Eine gestellte Szene ist für mich eine, wo die Akteure nicht spontan von innen heraus agieren, sondern das tun, was der Fotograf sich ausdenkt und "bestellt".
Romana T. Romana T. Beitrag 388 von 504
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Zitat: Walter Wisnewski 21.07.14, 00:47Zum zitierten BeitragZitat: Romana T. 20.07.14, 17:05Zum zitierten BeitragIch kann mir nicht vorstellen, dass man seinen Ehrgeiz darein legt, die Bilder anderer nachzubilden.


Ich schon, bzw ich habe schon etliches zu diesem Theam gesehen, und das schlimmste Genre diesbezüglich ist nicht der Sonnenaufuntergang, sondern "Street". Und gerade Winogrand ist zweifellos der am häufigsten nachgeahmt Stil, auch wenn sich die Betreffenden eher wie Cartier-Bresson vorkommen. Gerade in amerikanischen Foren findet man dies Typus sehr häufig, und meist haben sie eine Messsucherkamera.

Kopist ist denke ich ein deplatziertes Wort für das Problem, geht es doch bei Street um Nachahmung, nicht um Kopie (eher geeignet für Sonnenuntergänge) .
Was Nachahmung bzw (partielle) Ähnlichkeit angeht, so betrifft sie ja zunächst den formalen Teil. Daran sehe ich nichts Verwerfliches, wenn damit eine klare bzw auch klar erkennbare IDEE von der eigenen Fotografie einhergeht, die eine eigenständige Art von Bildern schafft. Formale Stilmittel sind alle schon mal von irgend jemand verwendet worden, und wenn dann einer sagt, hier sehe ich Anklänge an X und an Y, so what? Auch bei Maier kam das sofort, und gleich auch die Frage, ob sie sich und wenn ja an welchen Vorbildern "orientiert" habe, Nachahmung war gemeint. Als spielte das bei der Maier eine Rolle.
Sie hatte eine Idee von ihrer eigenen Fotografie (I'm a kinda spy) und das sieht man. Wem ihre Bilder ähnlich sehen, ist ein akademische Thema, mehr für die professionellen Bilderbabbler von Interesse.


Ich assoziiere Ehrgeiz mit dem Wunsch, etwas eigenes zu schaffen - aber du hast natürlich insofern recht:, als bei jeder Form von Kunst, die von Freizeitbeschäftigungsuchenden erobert wird, der Ehrgeiz darin liegt, Vorbilder bestmöglich nachzuahmen. Zeichnen wie Dürer, malen wie Vermeer,...

Bei der Streetfotografie hat der Wunsch, alte Vorbilder formal nachzuahmen, eine gar nicht so uninteressante Note. Auch wenn die Gestaltungselemente früherer Fotografen zitiert werden und die neuen Fotos sogar die sw-Patina erhalten, ist doch das Subjekt des Unterfangens, der Mensch auf der Strasse, heute ein anderer als damals. Er kleidet sich anders, er verhält sich anders, der Rahmen, das Straßenbild, ist anders. In der Retrospektive könnte die Betrachtung der Entwicklung des Straßenbildes unter formal ähnlichen Bedingungen sogar recht spannend sein, weil sich dann der Vergleich auf die tatsächlichen Inhalte konzentrieren kann und nicht vom Formalen abgelenkt wird. (aber das sind Aspekte, die heutige formal nachahmende Fotografen vielleicht nicht bei ihrem Tun beflügeln ;-) )
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 389 von 504
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>>Begrifflichkeiten haben alle ihre Deutungsräume und sind deshalb per se unscharf und nicht mal für Schubladendenker zu Sortieren geeignet. Ausschlaggebend ist das fotografische WOLLEN und das Ergebnis.<<

Das siehst du nun entschieden falsch. Angenommen, ich will in der nächsten Zeit mal etwas "Street" machen, habe aber keine grosse Ahnung davon, dann suche ich mir für den Anfang Referenzbilder. Und da ist es dann von essenzieller Bedeutung zu wissen, ob diese Bilder auch tatsächlich "Street" sind oder nicht. Man stelle sich vor, ich kopiere Garry Winogrand, und dann stellt sich heraus, dass dieser unbedacht in Schrottschussmanier enfach geknipst hat, was ihm vor die Linse lief. Eben. Sinnlos vertane Zeit. Oder ich bin Monate auf der Suche nach sowas ähnlichem wie dieses
http://www.in-public.com/RichardKalvar/image/2190
und dann stellt sich heraus, Hunde sind als Motiv gar nicht zugelassen?
Oder dann das:
http://www.in-public.com/SiegfriedHansen/image/3425
Da ist ja nicht einmal ein Hund drauf. Stell dir vor, ich sammle Jahre lang soches und ähnliches Zeug und kann es dann wegwerfen, weil die Kategorie unklar ist?
Da braucht es klare Regeln. Und in diesem Zusammenhang ist es wichtig, inszeniertes Zeug scharf ab und allenfalls auszugrenzen.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 390 von 504
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Das "fotografische WOLLEN", das ich nicht lache.

Als ob alle Fotografen dasselbe wollten oder als ob es sowas wie einen auf's fotografieren spezialisierten Willen gäbe.
Wie ein Fotograf fotografieren will, ist doch je nach Naturell und Charakter was ganz anderes z.B. ein "Lernen wollen", "Recht haben wollen", "Angeben wollen", "Gut verdienen wollen" etc.

Aber "fotografisches WOLLEN" hört sich in einem Referat natürlich toll an, so ein bisschen nach Insidersprache - da macht man gleich deutlich dass man vom Fach ist und selbstverständlich auch über den notwendigen eisernen Willen verfügt der für seriöse Fotografie eine unabdingbare Vorraussetzung ist.
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