18.08.14, 09:11
Beitrag 16 von 36
Lies mal bei Martin Parr nach, wie er die Leute anspricht. In einem Gespräch hat er mal erzählt, dass er die Leute oft anspricht und ihnen zb. sagt, sie hätten einen tollen Hut, ob er den fotografieren dürfe. So angesprochen fühlen sich die Leute wahrgenommen und ihre Reaktion ist eher positiv. Man muss natürlich auch mit negativen Reaktionen umgehen können, das gehört dazu und macht es spannend.
Wenn du die Bilder veröffentlichen möchtest, wirds in Deutschland meines wissens etwas aufwändiger, da das Model ein Entgelt erhalten sollte. Da musst du dich genau informieren, damit du keine Probleme bekommst.
Wenn du die Bilder veröffentlichen möchtest, wirds in Deutschland meines wissens etwas aufwändiger, da das Model ein Entgelt erhalten sollte. Da musst du dich genau informieren, damit du keine Probleme bekommst.
18.08.14, 11:00
Beitrag 17 von 36
Zitat: babygei 18.08.14, 09:11Zum zitierten Beitrag
Bist Du sicher, daß der gute Martin da nicht einen kleinen Scherz gemacht hatte?
Also bei DEN Fotos, für die er berühmt(und berüchtigt) ist, ging er SO mit Sicherheit NICHT vor. ;-)
Bist Du sicher, daß der gute Martin da nicht einen kleinen Scherz gemacht hatte?
Also bei DEN Fotos, für die er berühmt(und berüchtigt) ist, ging er SO mit Sicherheit NICHT vor. ;-)
18.08.14, 11:18
Beitrag 18 von 36
Ich bin mir nie SICHER, schon gar nicht bei Herrn Parr ;-)
... aber auch der Herr Parr muss auf die Menschen zugehen und so verschmitzt wie ich ihn erlebt habe kann ich mir das gut vorstellen. Er ist eben ein Brite. ;-)
... aber auch der Herr Parr muss auf die Menschen zugehen und so verschmitzt wie ich ihn erlebt habe kann ich mir das gut vorstellen. Er ist eben ein Brite. ;-)
18.08.14, 15:01
Beitrag 19 von 36
Hier was ganz nützliches:http://www.amazon.de/Walimex-16456-Spiegel-Objektivvorsatz-52-mm/dp/B002WV4VCS
Zitat: Daniel Von Matterhorn 05.08.14, 16:00Zum zitierten Beitrag
Die Menschen heute sind hinsichltlich "fotografiert werden" schon sensibilisierter als früher. Das Thema "Datenschutz" bzw "Recht am eigenen Bild/niss".
Früher (Ende 80er bis Mitte 90er Jahre) machte ich mir kaum noch Gedanken darüber, erhielt auch kaum Reaktionen von fotografierten Menschen. Heute sieht das anders aus.
Wenn fremde Menschen wesentlicher Bestandteil des Motiv's sind, weiche ich ihnen bei Fragen/Anliegen nicht aus (was ich früher wohl auch nicht getan hätte), sondern warte immer bewusst an Ort und Stelle. um Gelegenheit zu geben. Und manchmal spreche ich (im Nachhinhein) die betreffende Person auch selber an. Zudem schaue ich ihnen auch in die Augen und tu nicht so "als wär' nichts" - also auch vor dem eigentlichem Fotografieren. Je nach Situation (manchmal halt das Auge schon am Sucher).
Sofern ich das als "Street" bezeichne - dies fotografiere ich analog. Ausschliesslich, trotz DSLR. Manchmal sind das eher unauffällige Kameras (zB Olympus 35SP), manchmal auffälligere Kameras (zB Rolleiflex oder noch auffälliger). Dabei wähle ich die Kamera weniger nach diesem Kriterium aus, sondern danach, wie ich fotografieren möchte. Das kann auch mal eine Nikon F2 mit lautem Motor sein.
Ein positiver Aspekt mancher Kameras : einige Leute mögen es auf Anhieb zwar nicht besonders dass sie fotografiert werden zeigen aber durchaus auch mal Begeisterung für "alte Technik" und dass man "noch analog fotografiert".
Noch wichtiger als das eigentliche fotografieren, ist natürlich das veröffentlichen.
Ich finde, man sollte mindestens so viel Respekt zu haben, dass man nicht einfach wahllos alles und auf "allen Kanälen" veröffentlicht. Schon gar nicht dann, wenn Personen eindeutig identifizierbar sind.
Wird man kritisch angesprochen, kann man dies auch mal kurz thematisieren. Ich machte die Beobachtung, dass sich Menschen bereiter erklären, wenn sie erkennen, dass dahinter ein bewusstes Konzept steht, dass der Fotografierende seine Skrupel hat, eine gewisse Ethik verfolgt.
Dieser Respekt beginnt schon beim fotografieren. Merkt man, dass sich jemand von der Kamera bewusst abwendet, so sollte man die Kamera wieder vom Auge herunternehmen.
Die Menschen heute sind hinsichltlich "fotografiert werden" schon sensibilisierter als früher. Das Thema "Datenschutz" bzw "Recht am eigenen Bild/niss".
Früher (Ende 80er bis Mitte 90er Jahre) machte ich mir kaum noch Gedanken darüber, erhielt auch kaum Reaktionen von fotografierten Menschen. Heute sieht das anders aus.
Wenn fremde Menschen wesentlicher Bestandteil des Motiv's sind, weiche ich ihnen bei Fragen/Anliegen nicht aus (was ich früher wohl auch nicht getan hätte), sondern warte immer bewusst an Ort und Stelle. um Gelegenheit zu geben. Und manchmal spreche ich (im Nachhinhein) die betreffende Person auch selber an. Zudem schaue ich ihnen auch in die Augen und tu nicht so "als wär' nichts" - also auch vor dem eigentlichem Fotografieren. Je nach Situation (manchmal halt das Auge schon am Sucher).
Sofern ich das als "Street" bezeichne - dies fotografiere ich analog. Ausschliesslich, trotz DSLR. Manchmal sind das eher unauffällige Kameras (zB Olympus 35SP), manchmal auffälligere Kameras (zB Rolleiflex oder noch auffälliger). Dabei wähle ich die Kamera weniger nach diesem Kriterium aus, sondern danach, wie ich fotografieren möchte. Das kann auch mal eine Nikon F2 mit lautem Motor sein.
Ein positiver Aspekt mancher Kameras : einige Leute mögen es auf Anhieb zwar nicht besonders dass sie fotografiert werden zeigen aber durchaus auch mal Begeisterung für "alte Technik" und dass man "noch analog fotografiert".
Noch wichtiger als das eigentliche fotografieren, ist natürlich das veröffentlichen.
Ich finde, man sollte mindestens so viel Respekt zu haben, dass man nicht einfach wahllos alles und auf "allen Kanälen" veröffentlicht. Schon gar nicht dann, wenn Personen eindeutig identifizierbar sind.
Wird man kritisch angesprochen, kann man dies auch mal kurz thematisieren. Ich machte die Beobachtung, dass sich Menschen bereiter erklären, wenn sie erkennen, dass dahinter ein bewusstes Konzept steht, dass der Fotografierende seine Skrupel hat, eine gewisse Ethik verfolgt.
Dieser Respekt beginnt schon beim fotografieren. Merkt man, dass sich jemand von der Kamera bewusst abwendet, so sollte man die Kamera wieder vom Auge herunternehmen.
18.08.14, 18:44
Beitrag 21 von 36
Zitat: MatthiasausK 16.08.14, 21:17Zum zitierten Beitrag
Ja schon, aber mir erzählt das Bild keine Geschichte, weil es einfach nicht so gestaltet ist, als dass es das tun könnte.
lg
Reinhard
Ja schon, aber mir erzählt das Bild keine Geschichte, weil es einfach nicht so gestaltet ist, als dass es das tun könnte.
lg
Reinhard
Zitat: Reinhard89 18.08.14, 18:44Zum zitierten BeitragZitat: MatthiasausK 16.08.14, 21:17Zum zitierten Beitrag
Ja schon, aber mir erzählt das Bild keine Geschichte, weil es einfach nicht so gestaltet ist, als dass es das tun könnte.
lg
Reinhard
Na denn ....
Ja schon, aber mir erzählt das Bild keine Geschichte, weil es einfach nicht so gestaltet ist, als dass es das tun könnte.
lg
Reinhard
Na denn ....
Zitat: babygei 18.08.14, 09:11Zum zitierten Beitrag
Die Textstelle im Gesetz würd mich interessieren.
Die Textstelle im Gesetz würd mich interessieren.
19.08.14, 08:52
Beitrag 24 von 36
Sorry, mit dem Gesetzestext kann ich nicht dienen. Ich hatte während der Studienzeit einen Vortrag von einem Medienjuristen hören dürfen (das war anno 1998 schätze ich ;-). Er hat gemeint grundsätzlich würde irgendeine Gegenleistung genügen, also eine Eis oder ein Café würden sogar als "Honorar" gelten.
Bitte nagel mich nicht fest aber vielleicht gibts hier ja jemand der sich besser auskennt mit Gesetzestexten und uns erhellt.
Bitte nagel mich nicht fest aber vielleicht gibts hier ja jemand der sich besser auskennt mit Gesetzestexten und uns erhellt.
eine einfaches ja reicht schon, für den fall der fälle gibt's vordrucke in den man sich das ja auch schriftlich geben lassen kann.
Ich möchte die Mitglieder von fotocommunity auf Vivian Maier (1926-2009) aufmerksam machen. www.vivianmaier.com. Sie machte in ihrem Leben mindestens 100000 Photos, veröffentlichte davon aber kein einziges. John Maloof ersteigerte die Negative und auch Filme, die noch nicht entwickelt worden sind. Jetzt werden einige Photos auf Ausstellungen und durch Bücher veröffentlicht. Da fragt keiner, ist das eigentlich erlaubt. Mich interessiert mehr die künstlerische Qualität der Photos. Ich ärgere mich vor allem, dass man in einem Buch mit 130 Seiten (einige Seiten sind "aus künstlerischen Gründen" freigelassen worden) nur 110 oder 120 Photos zeigt. Wenn man pro Seite vier Photos zeigen würde, könnte man ungefähr 500 zeigen.
19.08.14, 11:54
Beitrag 27 von 36
Fantastische Arbeit, danke für den tollen Hinweis!
19.08.14, 14:46
Beitrag 28 von 36
Zitat: babygei 19.08.14, 11:54Zum zitierten Beitrag
Hier den gab es erst vor kurzem:
Ich kann euch wärmstens den Dokumentarfilm "Finding Vivian Maier" ans Herz legen.
Er geht auf Spurensuche nach der bis vor einigen Jahren noch völlig unbekannten Street-Fotografin Vivian Maier und zeichnet eine mysteriöse und spannende Lebensgeschichte eines Kindermädchens, die gut fotografierte, aber die Fotos zu Lebzeiten nie selber veröffentlichte.
Schaut euch die Doku an, wenn ihr sie irgendwo findet!
http://www.spiegel.de/kultur/kino/findi ... 76919.html
Hier den gab es erst vor kurzem:
Ich kann euch wärmstens den Dokumentarfilm "Finding Vivian Maier" ans Herz legen.
Er geht auf Spurensuche nach der bis vor einigen Jahren noch völlig unbekannten Street-Fotografin Vivian Maier und zeichnet eine mysteriöse und spannende Lebensgeschichte eines Kindermädchens, die gut fotografierte, aber die Fotos zu Lebzeiten nie selber veröffentlichte.
Schaut euch die Doku an, wenn ihr sie irgendwo findet!
http://www.spiegel.de/kultur/kino/findi ... 76919.html
Zitat: asterix5 19.08.14, 11:36Zum zitierten Beitrag
Vivien Maier hat nun in den USA Street Fotografie betrieben und da sind die Gesetze bezüglich Recht am Bild
meines Wissens nach, lockerer als bei uns.
Aber da kann ich mich auch irren, ich besitze nur Grundkenntnisse im deutschen Wirtschaftsrecht.
Außerdem sind die Fotos ja auch schon recht alt. Die abgebildeten Personen werden z.T. gar nicht mehr leben.
Und die die noch leben und sich wiederfinden, werden stolz darauf sein, jetzt durch Buchpublikation etc. praktisch ausnahmslos positiv gewürdigt zu werden.
Was vielleicht nicht ausschließt, das irgendein Abgebildeter plötzlich Honorar für die Veröffentlichung fordert.
Amerikanische Rechtsanwälte scheinen da ja wohl auch recht findig im Aufspüren von Gesetzeslücken zu sein.
Gruß
Reiner
Vivien Maier hat nun in den USA Street Fotografie betrieben und da sind die Gesetze bezüglich Recht am Bild
meines Wissens nach, lockerer als bei uns.
Aber da kann ich mich auch irren, ich besitze nur Grundkenntnisse im deutschen Wirtschaftsrecht.
Außerdem sind die Fotos ja auch schon recht alt. Die abgebildeten Personen werden z.T. gar nicht mehr leben.
Und die die noch leben und sich wiederfinden, werden stolz darauf sein, jetzt durch Buchpublikation etc. praktisch ausnahmslos positiv gewürdigt zu werden.
Was vielleicht nicht ausschließt, das irgendein Abgebildeter plötzlich Honorar für die Veröffentlichung fordert.
Amerikanische Rechtsanwälte scheinen da ja wohl auch recht findig im Aufspüren von Gesetzeslücken zu sein.
Gruß
Reiner
Zitat: babygei 18.08.14, 09:11Zum zitierten Beitrag
Nein, aber du benötigst für eine legale Veröffentlichung eine Einwilligung der abgebildeten Person.
Andersherum wird evtl. ein Schuh draus: Wenn die Person ein Entgelt dafür genommen hat, dann kann das im Streitfall ggf. als implizite Einwilligung gedeutet werden. Aber ob du dann noch nachweisen kannst, dass du der entsprechenden Person ein Eis als "Bezahlung" für das Veröffentlichen ausgebeben hast?
Zitat: jck966 16.08.14, 17:19Zum zitierten Beitrag
Das ist so auch nicht ganz richtig. Wichtig bei der Beurteilung ist die eindeutige Erkennbarkeit einer Person und nicht, was von ihr auf dem Bild zu sehen ist. Wenn jemand auch von hinten eindeutig erkennbar ist, dann verletzt auch die ungenehmigte Veröffentlichung vom Bild ohne Gesicht dessen Persönlichkeitsrechte. Sowas kann z.B. durch Schmuckstücke, Tätowierungen oder andere eindeutige Merkmale der Fall sein.
Im Zweifelsfall hilft wirklich nur fragen und Zustimmung einholen. Am besten schriftlich. Ansonsten halt das Bild nur zu Hause genießen und nicht veröffentlichen. Oder mit dem Restrisiko leben, dass es evtl. teuer werden kann, wenn's jemand bemerkt und sich dran stört. Dann aber bitte nicht jammern ;-)
Das alles ist in Deutschland so und kann nebenan schon wieder ganz anders aussehen...
Nein, aber du benötigst für eine legale Veröffentlichung eine Einwilligung der abgebildeten Person.
Andersherum wird evtl. ein Schuh draus: Wenn die Person ein Entgelt dafür genommen hat, dann kann das im Streitfall ggf. als implizite Einwilligung gedeutet werden. Aber ob du dann noch nachweisen kannst, dass du der entsprechenden Person ein Eis als "Bezahlung" für das Veröffentlichen ausgebeben hast?
Zitat: jck966 16.08.14, 17:19Zum zitierten Beitrag
Das ist so auch nicht ganz richtig. Wichtig bei der Beurteilung ist die eindeutige Erkennbarkeit einer Person und nicht, was von ihr auf dem Bild zu sehen ist. Wenn jemand auch von hinten eindeutig erkennbar ist, dann verletzt auch die ungenehmigte Veröffentlichung vom Bild ohne Gesicht dessen Persönlichkeitsrechte. Sowas kann z.B. durch Schmuckstücke, Tätowierungen oder andere eindeutige Merkmale der Fall sein.
Im Zweifelsfall hilft wirklich nur fragen und Zustimmung einholen. Am besten schriftlich. Ansonsten halt das Bild nur zu Hause genießen und nicht veröffentlichen. Oder mit dem Restrisiko leben, dass es evtl. teuer werden kann, wenn's jemand bemerkt und sich dran stört. Dann aber bitte nicht jammern ;-)
Das alles ist in Deutschland so und kann nebenan schon wieder ganz anders aussehen...