Nikon F2 + Neopan Acros 100 selber entwickeln

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Reiner J. Reiner J.   Beitrag 31 von 43
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Zitat: Mischa B. 25.01.15, 20:19Zum zitierten Beitragsodele


Ich hatte meine liebe Mühe beim Arbeiten "im Sack"
Beim Film auf die Spirale rollen habe ich fast überbissen. Kanister öffnen ging locker vom Hocker, dann habe ich das Ende abgerissen, weil ich's nicht auf die Reihe brachte, das mit der Schere blind und gerade zu schneiden.
Beim "Einfädeln" ging's dann richtig los.. erst die Spirale falsch rum, dann wollte der Film nicht "einhaken" trotz der Kugellager-Mechanik..
Bis das dann endlich geklappt hatte, waren meine Finger schweissnass und ich dachte mir schon, dass der Film damit wohl hinüber wäre..


Danach den Fixierer, 10 Minuten fixieren (kann mir nicht vorstellen, dass man das zu lange machen kann?) und weg.
Gründlich spülen mit Wasser, (3 mal füllen, schwenken, ausgiessen) und fertig.

Es heisst in einer Anleitung: Wasser abstreifen.
Kann man das mit einem MF-Tuch machen, oder wie sollte das geschehen?


Gibt's zu meinem Vorgehen irgendwelche Anregungen?


Anregungen aus eigener Erfahrung:

Das Einspulen in die Spirale habe ich erst mal im Hellen geübt.
Dann im Hellen mit geschlossenen Augen, dann im Dunkeln.
Dazu habe ich einen "Billigfilm" geopfert.
Anfangs habe ich die Patrone vorher im Dunkeln geöffnet weil ich irgendwo gelesen hatte, dass winzige Staubkörner durch das Patronenmaul auf den Film kommen könnten und dort beim Rausspulen Kratzer auf der Filmoberfläche verrusachen würden.
Das habe ich schnell drangegeben, denn der Film hat natürlich einen Mordsdrall, wenn er mal von der Spule runter ist und das verursacht dann auch ein allerdings nur kleines Problem.
Inzwischen habe ich hunderte KB-Filme ohne Öffnung der Filmpatrone aufgespult, ohne irgendwelche Kratzer auf den Film zu bekommen.
Das Ende des Films muss nicht unbedingt gerade abgeschnitten werden da genügend unbelichteter Rest auch am Ende des Films ist.
Gerade abschneiden kann man nach Beendigung des Prozesses im Hellen vornehmen.

Ob das Einspulen gut oder weniger gut vonstatten geht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Z.B.:
- Spulenmarke ( Jobo, AP, Paterson)
- Filmsorte

Wichtig ist auch, eine ruhige Hand zu bewahren und nicht allzuviel Druck auf die Spule von außen beim Einfädeln auszuüben.

Den Filmanfang schiebe ich noch im Hellen in die Spule und ziehe ihn mit einer Hand über die Kügelchen hinaus in die Spirale rein.
Wenn man ganz sicher gehen will, dass dadurch nicht das erste Bild Licht abbekommt, dann verzichtet man einfach auf die erste Belichtung.
Ist aber nach einiger Übung nicht mehr nötig.

Fixierzeit:

10 Minuten erscheinen mir auch für einen T-Kristallfilm ein wenig zu lang.
Man kann wohl auch zu lange fixieren mit nachteiligen Folgen.
Dazu müssten die Chemieexperten hier mehr wissen.
Ich spare mir das Prüfprozedere mit Filmschnipsel und dreifacher Klärzeit.
Bei meinen T-max-Filmen fixiere ich seit Jahren mit 7 Minuten und habe bisher keine Nachteile entdecken können.

Wässerung
Deine Wässerungsmethode erscheint mir ein wenig zu kurz.
Check doch mal im Internet unter " Ilford-Methode" eine mögliche Vorgehensweise.

Den Film bade ich am Schluss immer in destiliertem Wasser mit einem Tropfen Netzmittel ( z.B. Mirasol).
Man kann wohl auch Spülmittel nehmen.
Diese enthalten allerdings noch div. Substanzen die hier nicht nötig sind.
Netzmittel ist zwar verältnismaßig teuer, aber unglaublich ergiebig.

Den Film streife ich ein mal mit vorher im Netzmittel gebadeten Fingern ab.
Einfach Film zwischen Zeige -und Mittelfinger nehmen und einmal abstreifen.

Zum Scannen kann ich nichts sagen.
Ich erfreue mich an der Weiterverarbeitung im Heimlabor und kann dies nur sehr empfehlen.

Gruß

Reiner
Anastigmat Anastigmat Beitrag 32 von 43
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Einen Kleinbildfilm einzufädeln, dürfe kein Problem sein. Ich habe eine AP-Dose, da geht es supereinfach. Den Film sollte man im Hellen präparieren. Also Filmende nicht ganz reinziehen oder mit einem Filmrückholer wieder hervorzaubern. Dann Filmlasche abschneiden, Ecken etwa abrunden. Filmspirale muss völlig trocken sein, ich lege sie vorher noch mal auf die Heizung. Beim Fixieren kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Mal ein bisschen länger in der Suppe schadet nicht, wenn es nicht gerade Stunden sind. Die Filmrückseite kann man übrigens bei Kleinbild vor dem Trocknen durchaus abwischen, mit einem Fensterleder oder einem Küchentuch. Bei Rollfilm sollte man das aber seinlassen, weil die Rückseite meist auch beschichtet ist, um die Neigung zum Rollen zu verringern.

Was heißt überhaupt "nur zweimal gestoppt"? Einmal reicht völlig, oder eine Zwischenwässerung mit ausreichend Wasser. Ist ja nur, damit keine Entwicklerreste den Fixierer schlapp machen. Ein extra Stoppbad ist meist überflüssig, ich habe das noch nie gemacht.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 33 von 43
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Zitat: Mischa B. 25.01.15, 20:30Zum zitierten BeitragAndererseits arbeite ich eh ausschliesslich mit Dest. Wasser da sollte die Gefahr von Wasserflecken eher klein sein.
Überflüssig; lieber richtig fliessend auswässern und nur das Schlussbad mit destilliertem Wasser und Netzmittel.
Mischa B. Mischa B. Beitrag 34 von 43
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also fliessendes Wasser auf 20 grad temperieren und so auswässern?

Danke für die Tipps bezgl. Stoppen und Netzen, werde das beim nächsten Film testen.

Die Yashica muss ich jetzt endlich mal kalibrieren um den Frontfokus zu beheben, dann will ich mal einen Rollfilm machen.
Jan Böttcher Jan Böttcher Beitrag 35 von 43
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Mal so unter uns: Nur weil hier einer 0,643 Liter Wasser bei der Schlußwässerung einspart, wird nicht auf einmal in der Sahelzone das Leben sprießen (auch nicht bei 50 Litern). Klar, wir müssen nicht damit rumasen, aber bitte keine falsche Sparsamkeit.

Auch beim fixieren, dauernd lesen wir hier von Problemen bei der Entwicklung mit Schleiern und milichgen Streifen und kaum haben die Leute nochmal nachfixiert, wird alles gut ... wer klagt hier sonst über Schäden durch zu lange Fixage?
Mischa B. Mischa B. Beitrag 36 von 43
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ich bin kein wassersparer, zähneputzen und duschen bei ständig fliessendem Wasser und so..

Aber bei diesen Prozessen steht auch nirgends geschrieben, dass ich eine bestimmte Temperatur auf wenige Grad genau einhalten müsste. :)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 37 von 43
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Zitat: Mischa B. 26.01.15, 18:27Zum zitierten Beitragalso fliessendes Wasser auf 20 grad temperieren und so auswässern?

Temperieren ist nicht notwendig - es sollte nur nicht eiskalt oder heiss sein. So, wie es in hiesigen Breiten aus der Leitung kommt, passts schon.
Mit einer Wässerungshilfe wie der Jobo Cascade reichen gut 5 Minuten fliessend völlig aus. In stehendem Wasser mit häufigem Wasserwechsel dauert es ungleich länger.
Und unsere Abwasserkanäle freuen sich durchaus, wenn sie mal durchgespült werden, seit alle Welt wassersparende Klospülungen benutzt... ;-)
Jan Böttcher Jan Böttcher Beitrag 38 von 43
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Zitat: Mischa B. 26.01.15, 19:16Zum zitierten Beitragich bin kein wassersparer, zähneputzen und duschen bei ständig fliessendem Wasser und so..

Aber bei diesen Prozessen steht auch nirgends geschrieben, dass ich eine bestimmte Temperatur auf wenige Grad genau einhalten müsste. :)

In nahezu jedem Lehrbuch zum Thema findet sich der Fehler "Runzelkorn", in der Praxis bekommt man das seit 1976 aber irgendwie nicht hin ... trotzdem sieht man zu, daß alle Bäder ca. 20° haben.
Knips Omat Knips Omat   Beitrag 39 von 43
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Zitat: KK Photo 26.01.15, 19:19Zum zitierten BeitragMit einer Wässerungshilfe wie der Jobo Cascade reichen gut 5 Minuten fliessend völlig aus. In stehendem Wasser mit häufigem Wasserwechsel dauert es ungleich länger.

Wie oben schon gesagt, Ilford-Methode. Nicht einfach stehendes Wasser, sondern kippen wie beim Entwickeln; dann gibt's ordentliche Durchmischung und keine lokalen Konzentration an der Oberfläche, die zu langsamerem Auswaschen führen würde.

Dauert ebenfalls keine 5 Minuten und mir ist in Jahrzehnten noch kein einziger Film wegen ungenügender Wässerung kaputt gegangen.

Ansonsten wurde schon sehr viel Richtiges über mehrere Beiträge verteilt gesagt. Ich versuche nochmal, zusammenzufassen:

- Filmzunge im Hellen vorbereiten. Zunge abschneiden, Ecken etwas abschrägen oder abrunden, dabei in die Stege zwischen der Perforation schneiden und nicht in die Löcher. Dann verhakt sich nichts und das Einspulen sollte einfach gehen.

- Filmspule muss absolut trocken sein

- Nicht zu viel Druck beim Einspulen. Wenn's mal hakt, ruhig den Film auch mal wieder ein kleines Stück zurückziehen, dann geht's häufig einfacher weiter.

- Der Kipprhythmus beim Entwickeln hat durchaus Einflluss auf das Ergebnis. Da solltest du dir angewöhnen, es immer gleich zu machen, um Konsistenz in die Ergebnisse zu bringen. Wild schütteln bringt nix, schadet höchstens, wenn dadurch Schaum entsteht.

- Stopbad kann, muss aber nicht. Zwischenwässern reicht auch. Zweimal zwischenwässern reicht auf jeden Fall, einmal eigentlich auch (ich selber mach's immer zweimal)

- genaue Temperatureinhaltung ist nur beim Entwickler notwendig. Beim Zwischenwässern oder Stoppen, Fixieren und Schlusswässern kommt's auf ein paar wenige Grad hin oder her nicht an. Sollte aber nicht eiskalt oder sehr warm sein.

- Destilliertes Wasser ist nur für die Schlusswässerung notwendig, ansosnten eher Verschwendung

- man kann zu lange fixieren, irgendwann greift der Fixierer auch das entwickelte Silber an und die Schattenzeichnung - wo im Negativ nur wenig Silber ist - geht flöten. 10 Minuten Fixierzeit sind aber kein Problem.

- Statt Abstreifen lieber letzte Wässerung mit destilliertem Wasser und etwas Netzmittel. Beim Abstreifen kann man sich Filme sehr leicht zerkratzen, die nasse Emulsion ist sehr weich und empfindlich.

- Wässern nach dem Fixieren war bei dir evtl. zu knapp. Mit nur drei Wasserfüllungen ohne entsprechende Durchmischung und Zeit kann es sein, dass die Restkonzentration an Fixierer im Film evtl. noch zu hoch ist - das kann auf lange Sicht braune Flecken im Negativ geben, die du dann auch nicht mehr weg bekommst. Entweder 5-10 Minuten unter fließendem Wasser (Cascade) oder nach der Ilford-Methode:

-- frisches Wasser, 5x kippen, ausgießen
-- frisches Wasser, 10x kippen, ausgießen
-- frisches Wasser, 20x kippen, ausgießen
-- Schlusswässerung mit frischem Wasser (am besten dest. Wasser) und etwas Netzmittel
-- fertig

Wichtig dabei ist, mindestens 4x frisches Wasser zu nehmen, um die Restkonzentration des Fixierers auf das für Langzeitstabilität notwendige Maß abzusenken. Mit nur zweimal frischem Wasser hilft auch stundenlanges Kippen nichts.

Das Kippen dient einerseits zum Durchmischen und damit der Vermeidung lokal höherer Konzentrationen an der Filmoberfläche und außerdem auch zum Zeit schinden. Denn es braucht einige Zeit, um einen Konzentrationsausgleich zwischen Wasser und Emulsion zu erreichen. Je geringer der Konzentrationsunterschied ist, um so länger dauert das. Daher die Steigerung der Anzahl der Kippzyklen mit jeder frischen Füllung.

Ich selber bin da Paranoiker und mache vor der Schlusswässerung mit Netzmittel noch eine weitere Frischwasserfüllung mit 30x kippen. Mit dieser Kombination hatte ich über Jahrzehnte noch nie einen ungenügend gewässerten Film (von mehreren hundert entwickelten Filmen).

Die Ilford-Methode erreicht mit sehr viel weniger Wasser bei ähnlicher Zeit und mehr Muskelkrafteinsatz ein gleich gutes Ergebnis wie die Methode mit fließend Wasser. Du führst bei der Ilford-Methode ja mit jeder neuen Füllung immer frisches Wasser zu, hast damit das maximale Konzentrationsgefälle und darum ein schnelles Auswaschen. Bei der fließend-Wasser-Methode wird das Wasser ja immer nur weiter verdünnt, deshalb geht das Auswaschen aus der Emulsion langsamer. Insofern ist es ein Irrtum, dass die Methode mit fließend Wasser mehr bringt.

Die Ilford-Methode spart Wasser (und damit Abwasser und Geld), die fließende Wässerung ist bequemer (du musst nicht kippen und kannst währenddessen was anderes machen); funktionieren tun beide problemlos.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 40 von 43
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Zitat: Knips Omat 26.01.15, 21:16Zum zitierten BeitragDie Ilford-Methode spart Wasser (und damit Abwasser und Geld), die fließende Wässerung ist bequemer (du musst nicht kippen und kannst währenddessen was anderes machen); funktionieren tun beide problemlos.
Nimmt man die Entfärbung des Trägers beim Tri-X als Indikator für eine effektive Wässerung,
dann ist die Ilfordmethode ganz klar(!) im Vorteil. Selbst wenn man mit der Cascade 4x so lange wässert als von Hand.
Aus diesem Grund nutze ich die Cascade schon länger nicht mehr.
Mischa B. Mischa B. Beitrag 41 von 43
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Vielen Dank für die Zusammenfassung!
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 42 von 43
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Zitat: Frank U. Heidecke 26.01.15, 21:23Zum zitierten BeitragNimmt man die Entfärbung des Trägers beim Tri-X als Indikator für eine effektive Wässerung,
dann ist die Ilfordmethode ganz klar(!) im Vorteil. Selbst wenn man mit der Cascade 4x so lange wässert als von Hand.

Ich nutze sie ganz gern, denn während die Cascade die Wässerung übernimmt, räum ich den Rest schonmal weg...
Mischa B. Mischa B. Beitrag 43 von 43
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Sodele

jetzt muss ein Scanner her..
Ich habe zwar einen super preiswerten Foto-Spezi, aber die wollen mir keine 16Bit Tiff rausgeben und ich zahle für 6MP jpgs 17€ pro Film.

Wenn ich den Film auch dort entwickeln lassen würde, wären's... genau, auch 17€.
Heute hat er mir erklärt, dass ich eigentlich 1,40€ pro Bild zahlen müsste, weil sie im Katalog keinen Posten (Nur Scannen) haben..


Für meine Kontrast-verwöhnten Augen waren die Bilder zu platt, weshalb ich nachträglich noch etwas am Kontrast feilen musste.
Da man das aber beim Scannen alles machen kann, will ich in Zukunft lieber selber scannen.

[fc-foto:35491795]


Der Funktransmitter von Yongnuo funktioniert auch. Brauche aber einen Belichtungsmesser, oder muss das Bild erst mit der dicken Berta vorbereiten, bevor ich Einstellungen übernehmen und mit der Fuji arbeiten kann.

[fc-foto:35491775]



Die dicke Berta habe ich auch abgelichtet, Setup genau gleich wie beim anderen Bild, das mit der Fuji gemacht wurde:

Canon 1Ds mk II Canon 1Ds mk II Mischa B. 31.01.15 1
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