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. ZIEH DEINEN WEG .

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Crystalline


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. ZIEH DEINEN WEG .

Lied 10

Herbert Grönemeyer über "Zieh deinen Weg":

Das habe ich für meine Kinder geschrieben, die jetzt beide ins Leben rausgehen. Das war der Anlass. Um den beiden in dem Lied ein paar Sachen mitzugeben, auch wenn das jetzt eigentlich zu pathetisch klingt. Was kannst du Kindern erzählen? Vielleicht in dem Lied sogar besser. Du setzt dich ja nicht mit denen an den Küchentisch und sagst: Pass auf, benimm dich so. Die meisten Dinge wissen sie eh und haben sie auch gelernt. Was sind so Dinge, die man selber gerne getan hätte oder wie man gerne wäre? Gar nicht, dass ich das selbst hinkriege. Das sind einfach so Tipps. Wie kann man sich das Leben lebenswert und lustvoll gestalten? Wichtig ist auch ein Respekt vor anderen, auch vor anderen Meinungen. Sie haben auch viel durchgemacht, auf der anderen Seite kommen sie aus einem sehr geborgenen, auch finanziell geborgenen Haushalt. Wie mein Vater mir noch gesagt hat, als ich ihm erzählte, wie erfolgreich „Mensch“ ist und er schon sehr schwer krank war: Werde bloß nicht arrogant. Das war für ihn immer sehr wichtig. Wie bleibt man mit sich im Reinen, ohne anzufangen, sich über andere zu stellen? Sich zu integrieren. Du bist etwas Besonderes so wie jeder Mensch etwas Besonderes ist, aber du bist dadurch nicht etwas Besseres. Ein bisschen ist das an dem Cat-Stevens-Lied „Father And Son“ angelehnt. Ganz anders, aber der Versuch, was kann man in dem Lied als Text schreiben, was man glaubt, was man selbst im Leben vielleicht nicht ganz hingekriegt hat. Etwas für Kinder, die das dann irgendwann in Ruhe lesen, wie auch immer. Das war ein Thema für einen Text, das ganz schön ist, und es passte auch zur Musik. Die Musik ist eher so ein bisschen Ambient und geht am stärksten auf „Bleibt alles amders“ zurück. Einfacher, laufender Bass, Sequencer, eine Fläche, Geräusche vom Hubschrauber. Dahinter ein Chor gesungen. Die Nummer ist relativ linear. Zum Schluss haben wir noch ein Bonham-Schlagzeug draufgesetzt. Damit das ein fließendes Ding ist. Das umgekehrte Lied zu „Spur“, wo es um einen Einzelkämpfer geht. Hier geht’s um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die ins Leben raus gehen. Wie schafft man es da, sich zu behaupten, aber gleichzeitig das Leben zu genießen und auch den Respekt voreinander zu begreifen.

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