Westerwälder Eisenbahngeschichte

Westerwälder Eisenbahngeschichte

Erläuterungen zu den Fotos:

1 - Radsatz einer Dampflok vor dem Betzdorfer Bahnhof

2 - Bronzeplatte in der Bahnhofstraße, die ich in s/w umgewandelt habe

3 - Historischer Straßen-Schiene-Bus der Strecke Betzdorf-Koblenz, der sich heute im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen befindet. Dieser fuhr von Betzdorf bis Dierdorf auf der Straße und von dort weiter nach Koblenz (69 Straßenkilometer von Betzdorf entfernt).

4 - Die Bahnmeisterdraisine 12-4823 war im Jahre 1987 das erste Fahrzeug der Eisenbahnfreunde Betzdorf e.V., einem sehr rührigen Verein, der gelegentlich Sonderfahrten mit Dampfloks in der Westerwald durchführt. Am 07.02.1987 wurde die Draisine auf der Bühne der Stadthalle Betzdorf (!) auf den Namen "Charly" getauft. Alle Fahrzeuge des Vereins befinden sich im ehemaligen Bahnbetriebswerk Siegen.

5 - Moderner Regionalzug der Strecke Köln-Siegen im Bahnhof Betzdorf

6 - Triebwagen der Nebenstrecken Hellertal- und Daadetalbahn


Am 10.1.1861 fuhr der erst Dampfzug von Köln-Deutz nach Siegen. Durch den Bau der Eisenbahn, die besonders für den Güterverkehr der Eisenerzindustrie und den Bergbau von Bedeutung war, entwickelte sich Betzdorf von einem unbedeutenden Ort von 46 Haushalten zu einer heutigen Stadt mit über 11.000 Einwohnern. (Nebenbei sei erwähnt, dass es sogar einen Erztransportfrachter mit dem Namen "Betzdorf" gab, der am 8.5.1920 in Kiel vom Stapel lief). In der Blütezeit passierten jährlich 75.000 Güterwagen die Bahnanlagen.

Am 05.1.1976 verabschiedete das Betriebswerk Betzdorf die letzte Dampffahrt mit einer Lok der Baureihe 50. Für den Güterzugverkehr verlor der Bahnknotenpunkt durch den Niedergang der Siegerländer Erzindustrie immer mehr an Bedeutung.