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:: Von Ursachen und Wirkungen ::

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De Ghe


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:: Von Ursachen und Wirkungen ::

::: Ursache und Wirkung :::

Die Verwendung von außergewöhnlichen Bildern (z.B. Fotos von Schlachtungen) ist nicht selten eine Gratwanderung. Die Reaktion der Betrachter auf derartiges Material ist je nach Persönlichkeit, Situation und Weltbild höchst verschieden. Was manche für "Dokumentation" halten ist für andere "Propaganda". Das muss nicht ausschließlich mit den Bildern selbst zu tun haben, sondern auch mit der Art und Weise, wie diese "eingesetzt" werden - bzw. in welchem Rahmen dies geschieht.

Die oben gezeigte Bildmontage arbeitet mit unterschiedlichen Kommunikationsebenen. Auf der einen Ebene wirken klar formulierte Aussagen und ansich objektive Fotografien. Aussagen und Bildmaterial könnten in einem gemeinsamen Zusammenhang gesehen/gelesen werden.

Merkwürdigerweise ist die Bild-/Text-Montage aber darüberhinaus dazu in der Lage, auf einer weiteren Ebene zu wirken. Aus unterschiedlichen Gründen werden Menschen beim Betrachten der Zusammenstellung eine Spannung empfinden, bei der Bilder, Texte und persönliche Empfindungen im Widerspruch zueinander stehen. Ich sehe dieses Spannungsverhältnis einerseits als eine bereits vorhandene Abneigung zu den dargestellten Inhalten und andererseits als eine Art von kognitiver Dissonanz - je nachdem. Sicher wird es Menschen geben, die keine Spannung sondern eine Übereinstimmung bzw. eine Gleichgültigkeit verspüren.
Schließlich wird das Erlebnis rückwirkend bewertet. Der Auslöser (die Bild-/Text-Montage) wird kategorisiert: -> "Aufklärung" oder "Propaganda". Top oder Flop. Hui oder pfui.

Es bedarf mitunter der Polarisation, um Entscheidungen zu fördern, die sich als Grundsatz formuliert "für" oder "gegen" eine Sache aussprechen. "Ja" oder "Nein". Wo Polarisation stattfindet, teilt sich eben auch die Meinung über deren Verursachung. Beispielsweise so zu sehen in Form von Kommentaren über und zu meinem Material.

Im Grunde genommen liegt mir sehr viel an freiwilligen Entscheidungen. Eine Reaktion die ich beabsichtige, ist die selbstbezogene Auseinandersetztung des Betrachters mit der Unterdrückung (Benutzung, Tötung,...) von Tieren in unserer Gesellschaft. Eine Entscheidung die ich ganz besonders fördern möchte, ist eine Ablehnung dieser Unterdrückung und darauf folgend ein Tierrechts-Verständnis. Diese "Voreinstellung" kann man mir stilistisch zum Vorwurf machen, aber man kann darauf begründet _nicht_ moralische Missstände abwerten oder gar rechtfertigen.

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Ich schreibe diesen Text anmerkend hier hin, weil das darin Beschriebene viel mit der Entstehung der oben gezeigten Grafik zu tun hat.

Die Grafik selbst soll selbstständig wirken, denn mir kommt es, wie schon beschrieben, hauptsächlich auf die Spannung an, die sie erzeugt.

Abschließend möchte ich bemerken, dass es mich an dieser Stelle weniger interessiert, ob jemand meine "Methoden" befürwortet oder kritisiert, oder wie die moralische Problematik anzusehen sei, sondern mich interessiert in diesem Augenblick, ob du beim Betrachten der Grafik eine Spannung (wenn ja, welche) empfunden hast oder nicht.

Zögere also bitte nicht, dein Gefühl (wohlgemerkt nicht deine moralische Anschauung!) in einem kurzen Kommentar zu hinterlassen. Danke.

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Kommentare 10

  • Luna I. 7. April 2007, 22:54

    @Hubertus: da hast du recht, aber wer ist denn daran schuld? WIR MENSCHEN

    Die armen Tiere sind uns ausgeliefert, solange wir nur an UNS denken, wird sich niemals was ändern :(

  • Wildschweinfan Frank 27. Februar 2006, 2:39

    Wie kann man diesen Tieren als Fleischesser nur seelenruhig in die Augen schauen???

    Betroffene Grüße

    www.wildschweine.net
  • De Ghe 21. Februar 2006, 19:59

    Hallo Martin, meiner Meinung nach vertrittst du mit deinem "Statement" (entweder bewusst oder unbewusst) vergleichbare Aussagen, wie die Textzeilen in der Collage. Die persönliche Einstellung ist der Schlüssel zum jeweiligen Verständnis´ der Collage. Abhängig davon wird auch die Systematik ("Nutztiersklaverei"[*1]), die die Collage thematisiert, vom Betrachter entweder (kritisch) verteidigt oder abgelehnt.

    Wenn du von "Qualität und der Komfort der S[t]älle", von "Viechern" und von "Qualität solchen Fleisches" schreibst, dann übermittelst du sogleich eine Sichtweise. Ich persönlich hoffe, dass möglichst viele Menschen, sagen wir mal drei Generationen später, allgemein anders darüber denken. Das wäre ein moralischer Fortschritt, oder?

    Auf deine Detailfragen gehe ich an dieser Stelle nicht ein. Nähere Umstände zu den einzelnen Bildern findest du an folgenden Stellen dokumentiert:
    http://www.soylent-network.com/doku/18vogelleichen.htm
    http://www.soylent-network.com/doku/18rinderschlachtung.htm
    http://www.soylent-network.com/doku/18tiertransport.htm
    http://www.soylent-network.com/doku/11_pelzfarm.htm
    http://www.soylent-network.com/doku/16truthuehner.htm
    http://www.soylent-network.com/doku/16milchkuhhaltung.htm
    http://www.soylent-network.com/doku/07_schweinemast.htm

    Gruß
    Dirk

    [*1] analog zur Wikipedia-Beschreibung: Ein Sklave ist ein Mensch, der seiner persönlichen Freiheit beraubt ist, als Sache behandelt wird und als solche im Eigentum eines anderen steht. Wichtiges Merkmal ist das Festhalten der Person gegen ihren Willen, mittels (physischer oder institutioneller) Gewalt, zum Zweck der wirtschaftlichen Ausbeutung.

    Bei der Nutztiersklaverei sind also anstelle von Menschen nichtmenschliche Individuen betroffen.
  • De Ghe 19. Februar 2006, 10:54

    Zitat: "Neben dem geköpften Rind wirkt der Rest wie ein Streichelzoo."

    schlimm genug :-(

  • De Ghe 18. Februar 2006, 20:06


    :: Im Reich der Mittel ::

    die Collage als kurzweilige Animation:
    http://www.think-baby-think.com/mittel/index.htm
  • 1 Glas Kirschen 18. Februar 2006, 20:00

    ich esse schon seit ich 12 bin keine kühe und seit ich 14 bin überhaupt keine tiere mehr.
    aber wenn iches noch tun würde, würde mich dieses bild auf jeden fall nicht nur verunsichern, es würde mich stark beeinflussen!!

    ich verstehe nicht, wie so etwas die menschen kalt lassen kann!

    andere lebewesen wurden getötet damit du sie essen kannst/einen luxu daraus hast!!

    ich finds unglaublich...
  • De Ghe 18. Februar 2006, 9:30

    Danke für die Kommentare.
    @Martin, die Verunsicherung bezieht sich auf Weltanschauungen. Ich hätte auch "beeinflussen" anstelle von "verunsichern" schreiben können. Eine Verunsicherung bzw. eine Infragestellung der Aussagen ("Es ist in diesem Land...", "Es sind ja bloß Tiere.") ist eine Konsequenz, die sich ergeben kann.

    @was Adolf Hitler anbetrifft, so kann dieser ob seiner lebensfeindlichen Durchsetzungen _kein_ positives Vorbild für eine tierrechtliche Ethik sein, selbst wenn er aus egoistisch motivierten gesundheitlichen Gründen zeitweilig Vegetarier gewesen sein sollte, bzw. es aus ethischen Gründen gewesen wäre. Ich fasse P. Langes Kommentar aber nicht böse auf. Man kann sich ja schließlich doch über etwas verständigen.

    An dieser Stelle folgen Worte von Marlies: "nein, ich möchte eigentlich nicht, dass wir zurück auf diese Stufe gehen und uns in Zukunft ums Thema drücken.". Wobei ich durch die Diskussion über das "Formale" Rückschlüsse ziehen kann, wie Inhalte passend transportiert werden können. Es gibt viele Wege. Die hier von Betrachtern häufig angestrebte Diskussion über das "Wie" anstatt über das "Was" ist bei solchen moralischen Auseinandersetzungen zwangsläufig. Doch gibt es eben auch Leute, von denen wir nicht wissen was sie meinen, weil sie sich nicht äußern. Von dieser "Dunkelziffer" erhoffe ich mir ein großes Potential an Nachdenklichkeit. ;-)

    MfG
    Dirk
  • Fernando O.M. 17. Februar 2006, 22:02

    @P.Lange, du kommst dir vielleicht sehr geistreich vor, mit deiner Bemerkung. Hitler ass am liebsten Leberknödel. Er littt aber am Magenbeschwerden und hat aus äztlichen Rat sehr wenig rotes Fleisch gegessen. Göbbels hat daraus das Propaganda Bild des asketischen Helden gemacht. Und 60 Jahre später gibt es immer noch Idioten, die diese Nazipropaganda ungefragt im Hirn mit sich tragen.
    Bilde dich ein bisschen, das würde dir sehr gut tun.

    http://www.oneworld.de/emedia/archiv/7780/

    Schöne Grüße
  • Elisabeth Hackmann 17. Februar 2006, 18:08

    sagen wir mal so, ich hab das Bild zufällig auf der Startseite der FC gesehen u. wegen der doch deutlich sichtbaren Polemik angeklickt..

    spannung erzeugt vor allem der untere Text. Beeinflussen lass ich mich nicht davon. ich esse gerne Fleisch..

    LG elisabeth

  • P. Lange 17. Februar 2006, 17:59

    Hitler war Vegetarier. Also bin ich keiner ;)

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