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Von nirgendwo nach irgendwo

Von nirgendwo nach irgendwo

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Hagen F.


kostenloses Benutzerkonto, München und Saarbrücken

Von nirgendwo nach irgendwo

Der Mensch verbringt einen verhältnismäßig großen Teil seiner Zeit mit dem Warten. Wenn man wartet, schaltet man sich aus, man ist im Lehrlauf - verlorene Zeit.
Man schlägt nicht die Zeit "tot", sondern eigentlich umgekehrt, denn die Lebensuhr eines Jeden läuft auch beim Warten weiter. Um diese Bilanz aufzubessern kann man beim Warten etwas lesen und diese Zeit so als Weiterbildung deklarieren. Aber um ehrlich zu sein ist dieses Manöver unzulässig.

Meist wartet man an einem Ort mit dem, oder an dem man vermutlich wenig, bis nichts anfangen kann. Eigentlich ist es kein richtiger Ort an dem man da wartet. Es ist eine "Art" Ort, ein "Behelfsort" der auschließlich funktioniert. Er ist nur dazu da, damit man nicht nass wird, oder friert, bzw. sich nicht auf den Boden setzen muß....etc. Niemand würde da wirklich bleiben wollen. Er ist emotionslos,...ein Neutrum das sich nicht festlegt und damit wie das Warten selbst ist. Man befindet sich deshalb eigentlich "nirgentwo" - es fehlt diesem Ort der Lebensbezug - Meschen die sich mit Ihm identifizieren wollen. Wie eine "Zeitblase", in der die Zeit nicht fließt sondern "tropft" und von dem aus man das Ziel seiner Reise noch gar nicht fassen-, begreifen kann. Jede Destination ist an diesem Ort noch surreal - ohne geistige Abbildungskraft und damit eher "irgendwo" als "wo".

Kommentare 5

  • Marcel ... 30. Oktober 2007, 21:55

    schönes Bild...und klasse Umschreibung für das warten...bis jetzt habe ich noch nie eine treffendere Beschreibung dafür gefunden
  • Hagen F. 8. Oktober 2007, 9:31

    Ups :-)
    Danke, H@gen
  • Oliver Mews 7. Oktober 2007, 14:56

    Irgendwo schreibt man mit "d". ;-)
    Gruß
    Oliver
  • Alberto Peroni 20. September 2007, 14:09

    While touring inside your portfolio i came several times on this image which at first didn't seem to me so interesting.
    But now after i've seen it again i was suddenly captured by something i didn't perceive before.
    I now feel the anxiety and subtle fear of one of the dark human silhouettes on the left. He or she is ready to leave but its feeling are of a sort of disconfort and fear for flying....
  • paintpictures 18. September 2007, 11:06

    !

    klasse !!!
    lgp

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Ordner Menschen
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