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Telexnetz .... im kalten Krieg  Ausweichsitz NRW

Telexnetz .... im kalten Krieg Ausweichsitz NRW

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Bernd Hohnstock


Premium (Complete), Viersen / NRW

Telexnetz .... im kalten Krieg Ausweichsitz NRW

Im Deutschen Reich wurde der erste Fernschreiber-Dienst 1933 eingeführt, nachdem seit 1926 ein Versuchsbetrieb stattgefunden hatte. In der Bundesrepublik Deutschland wurde das Telex-Netz von der Deutschen Bundespost weiter ausgebaut und hatte eine Geschwindigkeit von 50 Baud – das entspricht rund 6,67 Zeichen pro Sekunde. 1978 gab es in Westdeutschland und West-Berlin insgesamt 123.298 Telexanschlüsse. Ende der 1990er-Jahren existierten nur noch wenige tausend Anschlüsse an dem von der Deutschen Telekom betriebenen Telex-Netz. Besonders bei Nachrichtenredaktionen waren Telexgeräte noch weit verbreitet. Am 31. Dezember 2007 beendete schließlich die Deutsche Telekom den Dienst. Telex-Anschlüsse sind in Deutschland jedoch weiterhin durch die Firma Swisstelex beziehbar.

Ausweichsitz NRW  Strahlenschutzanzüge ...
Ausweichsitz NRW Strahlenschutzanzüge ...
Bernd Hohnstock


Ende der 50er Jahre wurden die Bundesländer vom Bund aufgefordert, sogenannte Ausweichsitze zu errichten. In diese Ausweichsitze sollten die Landesregierungen im Krisen- und Verteidigungsfall umziehen. Die Bundesregierung selbst baute einen großen eigenen Ausweichsitz in einem alten Eisenbahntunnel im Ahrtal.
Die Regierung in Nordrhein-Westfalen baute ihren Ausweichsitz als unterirdischen Bunker in einem entlegenen Ort in der Eifel.
Jahrzehnte lang wurde dieser Bunker geheim gehalten. Die Bewohner der umliegenden Dörfer wurden bewusst in die Irre geführt, indem man verbreitete, es handele sich um ein Warnamt oder um ein Wasserwerk. Jeder, der mit dem Bunker zu tun hatte, wurde zur Geheimhaltung verpflichtet.
Nach Fertigstellung des Bunkers wurden Tarnmaßnahmen ergriffen. Die an der Oberfläche befindlichen Teile wurden grün angestrichen oder mit Rollrasen abgedeckt und mit Bäumen bepflanzt. Ein vor den Bunker gebautes Einfamilienhaus mit Doppelgarage lenkte weiterhin vom "Geheimobjekt" ab.

In regelmäßigen Abständen wurden im Bunker, wie auch in den anderen Ausweichsitzen, Übungen für den Ernstfall durchgeführt. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, reisten die Übungsteilnehmer in aller Heimlichkeit in kleinen Gruppen an und blieben für einige Tage hinter den Betonmauern verborgen.
So ging es jahrein und jahraus bis das Kabinett in Düsseldorf im Jahre 1993 beschloss, den Ausweichsitz aufzugeben.
Das Land NRW verkaufte den Bunker 1997 - das Geheimnis des Objektes wurde weitere 10 Jahre gehütet. Erst im Februar 2009 wurde der Bunker, nunmehr in Privatbesitz, den ersten Besuchern zugänglich gemacht.

Quelle : http://www.ausweichsitz-nrw.de und http://de.wikipedia.org

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