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dottydoc


Premium (Pro), Berlin

Olympiade?

Das Kind ist ein tibetanisches Mädchen.
Anlaß, dieses Bild hochzuladen, war eine Anmerkung von Mandy M.,
wonach dieses Foto als "die niedere Form der Fotografie" bezeichnet
wurde.
Ich weiß, daß das Foto technisch nicht perfekt ist, mir ging es um den Inhalt
und die Aussage.
Ich stelle das Foto zu Diskussion:

Kommentare 18

  • Philipp E. Schädler 4. März 2009, 13:51

    Spannend...

    LG
    Philipp
  • dottydoc 3. September 2008, 8:47

    @Gerhard, wie Recht Du hast...
    Liebe Grüße zurück
    Renate
  • remolus 22. April 2008, 23:04

    hier zählt nur eins, und das ist die Aussage! Und diese ist mehr als bedrückend.
    Wobei solche Bilder auch in Deutschland, in allernächster Zukunft an der Tagesordnung sein werden.
  • dottydoc 21. April 2008, 18:53

    Ich möchte mich bei allen bedanken für die sehr
    angagierten Anmerkungen, mich hat es beeindruckt, was das Foto ausgelöst hat.
    dotty
  • dottydoc 21. April 2008, 13:44

    zu Geschichte des Mädchens:
    sie lebt in einem Waisenhaus in Ladakh. Die Kinder
    werden über einen Grenzpaß von Angehörigen
    dorthin gebracht und abgegeben. Die Verwandten
    gehen in der Regel nach Tibet wieder zurück und lassen die Kinder zurück, in der Hoffnung auf Sicherheit.
    Es gibt übrigens im Grenzgebiet neben Flüchtlingslagern aus ein SOS-Kinderdorf für diese
    tibetischen Kinder.
  • Der Könich 21. April 2008, 11:31

    @hbs: wenn ich dir begründet widersprechen könnte...

    ...würde ich es hier und jetzt tun.

    grundsätzlich ist es auch nur ein "bauchgefühl", aus dem heraus ich mich hier oute, ohne besser oder schlechter als andere zu sein, wie ich ebenfalls festhalten möchte: der ganz normale frodo normalverbraucher eben, der vom schreibtisch aus ohne grossen aufwand die welt verbessern möchte.

    und, na schön, es gibt graustufen (unter dem menupunkt "bild" und sonstwo auch), aber ich polarisiere nun mal gerne, und gern auch mal ´n bisschen überzogen.

    und im übrigen find´ ich gut, dass du deine meinung vertrittst, die ich- wo ich nicht mit dir übereinstimme- durchaus nachvollziehen kann, also: akzeptiert! ;O)

    es grüsst frodo le provocateur (der gerade nachgeguckt hat, ob sein knipsdingens nicht zufällig aus..., puh, nein, japan isses, glück gehabt)
  • hbs 21. April 2008, 10:49

    @Frodo, Ignoranz kann man Dir nach Deinen Einwendungen nun wirklich nicht vorwerfen, höchstens eine, wenn auch ambitionierte sw-Sicht.
    Ich mag Deinen Hinweis auf das Vietnam-Bild falsch verstanden haben, ok .. wüsste aber im Moment auch nicht, wie ich ihn anders hätte verstehen sollen.
    Die von @dotty angesprochenen „Aussage und Inhalt“ des Bildes mit Hinweis auf die Olympiade und damit auf den Tibet-Konflikt kann ich aber immer noch nicht nachvollziehen.
    Über die Lebensumstände des Kindes weiß ich nichts, gehen aus dem Bild für mich auch nicht hervor ... es ist auch ein bisschen Ethnozentrik in Deiner Aussage - was nicht aussieht wie wir muss notwendigerweise im Elend leben .. tut es das Kind tatsächlich? Ist es unglücklich? Ich kann das anhand des Bildes nicht beurteilen.
    Dieses Kind hat sicher wenig Chancen, an seinen Lebensumständen etwas zu ändern, da gebe ich Dir Recht - wenn es das denn aber überhaupt will.
    Ich rede nicht von der „Idylle in Armut“ ... ich rede davon, dass aus diesem Bild nichts, aber auch rein gar nichts über die Lebensumstände des Kindes zu erfahren ist. Und nur weil China die kulturelle und religiöse Unabhängigkeit Tibets unterdrückt, müssen wir zwangsläufig nicht daraus schließen, dass die Bevölkerung in Armut lebt.
    Insofern ist dieses Bild nichts anderes als das Bild eines Kindes aus einem Kulturkreis der sich 99% der Betrachter hier sowieso (mich eingeschlossen) nicht erschließt.

    Das - schlecht und lieblos fotografierte - Abbild eines Kindes und somit nicht anders zu bewerten als die Abbildung von Besuchern einer Kunstausstellung.

    In einem solchen Bild das ganze Drama der Globalisierung dargestellt zu sehen erscheint mir arg überzogen .. zeig uns rotznasige Kinder mit nackten Beinen und braunen Kulleraugen und wir schmelzen vor Mitleid und Wut über das Elend, während wir beim Shoppen an den bettelnden Hartz IV - Kindern vorbei schlendern ...
    Mein soziales Gewissen, meine Verantwortung wem auch immer gegenüber wird hoffentlich nicht von solchen Bildern beeinflusst, ein bisschen mehr sollte da schon hinter stehen als das höchst peinliche "ach die armen Negerbabies"-Gefasel gerade der betuchten Kreise.

    Sorry, aber hin und wieder muss ich mich auch ereifern ...
  • Der Könich 21. April 2008, 9:11

    MEIN hinweis auf das bild war als metapher gedacht, und ist nicht gut angekommen und auch nicht in meinem sinn verstanden worden. akzeptiert.

    aber die frage : "was ist denn der besondere fotografische 'mehr-sinn' der darstellung eines tibetischen kindes gegenüber der darstellung von zeitgenossen, die einer ausstellungseröffnung beiwohnen und dabei ungeordnet herumlaufen?" darf ich beantworten, bitte, bitte!
    hier wird ein kind dargestellt, dessen lebensumstände sich zu seinen lebzeiten nicht verbessern werden, was weder in seiner macht, der seiner eltern oder grosseltern liegt. sondern in unserer. wenn wir bewusst handeln, produkte aus china verweigern würden, aber nein, die neuen sneaker von *reniadpu* (oder irgendeines anderen namhaften herstellers) sind ja soooo genial, die muss man haben. also wird hier an unser nicht mehr vorhandenes soziales gewissen, unsere ebenso nicht mehr vorhandene solidarität und an unsere schon gar nicht mehr wahrgenommene verantwortung apelliert.
    die darstellung per eigendefinition kunstsinniger (kunstsinnig, wenn deiner kunstdefinition folgend, wenn nicht dann halt banausen), die aus unterschiedlichen motiven heraus eine ausstellungseröffnung (klar besser, als irgendwann später, da erhält man weniger aufmerksamkeit) besuchen, unterliegen in der regel keinen existenziellen nöten. der papa hat eine firma, oder man hats aus eigenem antrieb an der börse zu etwas "besserem" gebracht, whatever. fazit: es wird die eröffnung der auststellung zur bühne der selbstdarstellung der besucher. pressephotographen und paparazzi dokumentieren sowas ständig. kunst? nein.

    den nun kommenden vorwurf der ignoranz kann ich prophylaktisch nur zurückgeben.
  • Zauberkeule 21. April 2008, 8:19

    Hi dotty,

    da hilft nur eins:

    Abschalten und Raus auf die Strasse!

    lg
    Volkmar
  • dottydoc 21. April 2008, 6:57

    der Hinweis auf das verbrannte Kind stammt nicht von
    mir.
  • Frau W. 21. April 2008, 0:14

    ...noch dazu wo das vietnamesische Kind deutlich in seiner Situation dargestellt war. Nicht übersehbare Emotionen zeigte. Der Vergleich mit diesem Weltklasse Foto ist zu weit hergeholt.
    Da liegen Welten zwischen.
    Der Fotograf der das vietnamesische Mädchen fotografiert hat hätte es wohl nur so da stehend nicht fotografiert.
    Die Situation war der Auslöser.
    Hier fehlt eine Situation.
  • hbs 21. April 2008, 0:02

    Auch wenn ich jetzt Prügel beziehe ... dieses Bild unterscheidet sich von den 100erten anderen Abbildungen von ca. 2-Jährigen in dieser FC lediglich durch die uns fremde Umgebung und die uns nicht geläufige Bekleidung.
    Der nachdenkliche bis kritische Ausdruck lässt sich bei deutschen Kindern in gleicher Weise finden.
    Dass es ein tibetisches Kind ist, glaube ich Dir ...

    Du schreibst, Dir geht es um den Inhalt und die Aussage ... welcher Inhalt und welche Aussage?
    Ohne Erklärung sehe ich keine und ich kann noch nicht einmal den Hauch eines Hinweises auf den tibetischen Konflikt sehen.
    Gleichaltrige Kinder in der Mongolei oder Ostchina werden ähnlich aussehen.

    Und mit Verlaub, der Hinweis auf das vietnamesische Mädchen bzgl. der technischen Umsetzung ist Unsinn .. der Fotograf damals machte ein Bild mitten im Kriegsgeschehen ... das kann ich hier nun wirklich nicht erkennen. Insofern muss sich auch dieses Bild dort oben allgemein üblichen Bewertungsmaßstäben stellen.


  • Hans P. 20. April 2008, 22:51

    Also, eine niedere Form der Fotografie gibt es gar nicht, einzig und allein niegrig ist die Tatsache, dass der Mensch über so etwas diskutieren muß.
    lg Hans
  • dottydoc 20. April 2008, 22:18

    @Frodo, das Foto kenne ich sehr gut. Den Fotografen auch. technische Daten hatte er nicht im Kopf -
    er hat einfach "abgedrückt".
    Ich denke, daß Fotos des Vietnam - Krieges, ob My Lai
    oder das verbrannte Mädchen einen großen Einfluß
    auf ein Umdenken gehabt haben und mitgewirkt haben, den Krieg zu beenden.
  • Frau W. 20. April 2008, 21:13

    da ist Mandy M. aber völlig falsch zitiert worden.
    Wenn ich das mal anmerken darf.

    Mandy M. hat auf Deine Feststellung das ihre Bilder unsinnig sind folgendes gesagt:

    "sinnlose fotografie ist die höhere form derselben.
    wenn man kinder und lurche hinter sich gelassen hat."

    ausser dem hat sie dann gefragt:

    "was ist denn der besondere fotografische 'mehr-sinn' der darstellung eines tibetischen kindes gegenüber der darstellung von zeitgenossen, die einer ausstellungseröffnung beiwohnen und dabei ungeordnet herumlaufen?"

    Bisher bist Du Mandy M. eine Antwort darauf schuldig geblieben.