Bäba K.


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Observatorium Jaipur - Jai Prakash Yantra


Die Zwillings-Instrumente
Eine weitere Besonderheit des Observatoriums von Jaipur sind zwei große Doppelinstrumente. Beide dienten den Astronomen dazu, die Position und den Lauf der Gestirne möglichst genau zu bestimmen und zu verfolgen.

Eines davon, das Jai Prakash, besteht aus zwei halbkugelförmigen Vertiefungen im Boden. In jede der Schalen sind sechs helle Marmorsegmente eingelassen, auf denen ein feines Koordinatennetz die die Geometrie des Himmels abbildet. Zwischen den Marmorsegmenten liegen jeweils Treppen und Aussparungen, über die die Astronomen besser an jede Stelle der Schale gelange konnte, um von dort aus den Himmel anzuvisieren. Der Clou dabei: Dort, wo bei der einen Schale heller Marmor ist, liegt bei der anderen eine Aussparung – sie sind komplementär. Erst zusammen bilden sie ein lückenloses Abbild des Himmels.

Nach ähnlichem Prinzip funktioniert auch das zweite Doppelinstrument, das ein wenig zwei nebeneinander stehenden Mini-Ausgaben des Kolosseums in Rom ähnelt. Das sogenannte Rama Yantra besteht aus zwei mehrstöckigen Zylindern, deren Außenwände durch senkrechte Öffnungen durchbrochen sind. Diese sind bei beiden Zylindern wieder komplementär. Im Inneren gibt es Koordinatenmarkierungen und Segmente, durch die die Astronomen die Höhe und den Azimut, den "Längengrad" der Sterne, bestimmen konnten. Der Clou hier: Um auf tieferstehende Sterne anvisieren zu können, kletterten die Astronomen auf Holzbretter, die sie in der jeweils passenden Höhe in die Wandaussparungen klemmten. Die Halterungen für diese Bretter sind bis heute zu erkennen.

https://www.youtube.com/watch?v=JZoa9Lb04BU

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