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MZ Tw 215 "Segmüller"

MZ Tw 215 "Segmüller"

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mz1012


Premium (World), Kehl

MZ Tw 215 "Segmüller"

Die namensgebende Statue von Friedrich Schiller (1759 bis 1805) stand
natürlich nicht schon immer auf diesem Platz, der auch gar nicht immer
'Schillerplatz' hieß. Die alten Römer, bei denen dieser Platz schon damals
im damaligen Mogontiacum im Innenstadtbereich lag, nannten ihn 'forum
gentile' oder 'forum gentilium'. Später wars der 'Diets Markt', wobei das
Wort 'Diet', das heute, insbesondere natürlich im Denglischen, eine ganz
andere Bedeutung hat, seinerzeit einfach für 'Diet' = das Volk stand,
da dieser Platz damals, anders als heute, wo dieser am Dom stattfindet,
von jeher als Marktplatz genutzt wurde. Später wars dann der
'Thiermarckt', und unter der französischen Besetzung um 1800 / 1801
die 'place verte', was der Sache mit dem schillernden Grün der Statue
schon näher kommt.

Die Statue wurde 1862 aufgestellt, drei Jahre zuvor zum 100. Geburtstag
von Friedrich Schiller in Auftrag gegeben - nicht, weil Schiller in Mainz
Besonderes geleistet hatte, sondern wohl einfach deshalb, weil Mainz
den 100. Geburtstag Schillers im Jahr 1859 besonders heftig gefeiert
hatte (wundert das jemanden?) - nebst 440 anderen deutschen und
50 ausländischen Städten. Mal sehen, wie groß der Hype zu den
Feiern zu Ehren von Günter Grass im Jahr 2027 sein wird...

Die Tw 215 trägt die bekannte Segmüller-Werbung, hier mit der
(von mir) so bezeichneten gelben "Stoßstange". Wie sehr diese
Werbung die Mainzer unterschwellig erreicht, mag man aus der
Bekleidung der jungen Dame am rechten Bildrand schließen, die
in den Firmenfarben des Möbelhauses daher kommt. Andererseits
sind aber auch die Busse und Straßenbahnen der Mainzer MVG
in weiß / gelb gehalten, so dass nicht eindeutig ist, ob mit dieser
Bekleidung eine Absicht verfolgt wurde, bzw. ggf. welche, oder
ob es sich hier schlicht um einen einen Zufall handelte, eine
Koinzidenz der Ereignisse...

Im Hintergrund rechts der Osteiner Hof.
Mainz, den 6. November 2013

P.S. Der Himmel wurde von mir etwas nachkoloriert, da
die Aufnahme im Original das Ausmaß der tatsächlichen
Tristesse dieses grauen Novembertags nur ganz
unvollkommen wiederzugeben vermochte.

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