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- Montclair -

Zum Ausgang des 12. Jahrhunderts (wohl nach dem Jahr 1177) vergab der Trierer Erzbischof Arnold I. von Valancourt den Besitz als Lehen an Arnulf von Walecourt (Arnolphe de Walecourt), Vogt von Merzig, der dort die erste Burg "Munkler" - Montclair - (heute als Alt-Montclair bezeichnet) nahe der Ruine der alten fränkischen Höhenburg Burg Skiva (= Fels, von Erzbischof Poppo von Babenberg 1016 während der Moselfehde zerstört) errichtet hatte. Über den Hintergrund und die näheren Umstände der dadurch beigelegten Streitigkeiten zwischen dem Bistum Trier und Arnulf, der sich spätestens seit 1195 auch "Arnold de Monclir" nannte und wahrscheinlich mit einer Gräfin aus dem mächtigen Haus derer von Sponheim verheiratet gewesen war (möglicherweise einer Schwester des Grafen Heinrich von Sponheim), ist nichts bekannt. Die undatierte Urkunde, die den Konflikt beilegt, bezeugt nur, dass Arnulf dort eine Burg errichtet hatte, die der Bischof von Trier ihm nun als Lehen überträgt. Schließen kann man daraus, dass Arnulf in einer vorangegangenen Streitigkeit dem Bischof unterlag, und sich ihm nun "unterwerfen" muss. Als mit dem Tod von Irmgard von Montclair im Jahr 1218 das Erbe vakant wurde, fiel das Lehen an den Trierer Erzbischof zurück. Erzbischof Theoderich von Wied gab es noch im selben Jahr an die Herren von Joinville, da Irmgard in 2. Ehe mit Simon, Herrn von Joinville und Vaucouleurs, seit 1218 Herr von Montclair, 1224 auch als Seneschall der Champagne genannt, verheiratet gewesen war. Auf dem Erbweg gelangte das Lehen an Guy von Clermont und seine Nachkommen, die sich nun durchweg "Herren von Montclair" nannten, wie ihr Vorfahre Simon von Joinville seit 1218. Die Rechtsverhältnisse an der Burg, den damit verbundenen Lehen, Einkünften und sonstigen Rechten blieben strittig. Neben dem Bistum Trier erhob insbesondere der Herzog von Lothringen Ansprüche, so dass zum Beispiel 1344 Jakob von Montclair einer Aufteilung der Räume in der Burg zwischen ihm und Lothringen zustimmen musste. 1351 wurde die Burg nach einer erneuten Fehde mit Kurtrier von Erzbischof Balduin von Luxemburg eingenommen und geschleift. Damit endete der nicht unerhebliche Einfluss des Geschlechts derer von Montclair und ihrer Nachfolger, die im Spannungsfeld zwischen Kurtrier, Luxemburg und Lothringen sich jahrhundertelang eine recht ansehnliche Macht-Position hatten bewahren können, die sicherlich auch zur Bildung des Kondominiums Merzig-Saargau von Kurtrier und Lothringen beigetragen hat. Nach Johann von Montclair, Ritter, luxemburgischer Burggraf zu Freudenburg, der vor 1428 gestorben ist, folgten die Herren von Sierck-les-Bains als Lehnsnehmer (Arnold von Sierck war ein Enkel Jakobs d. J. von Montclair aus der Ehe seiner Tochter Else mit Jakob von Sierck), die zwischen 1434 und 1439 auf dem Areal eine neue Burg (heute Neu-Montclair genannt) errichten ließen. 1442 wurden die Herren von Sierck vom Kaiser zwar in den Reichsgrafenstand erhoben, doch die nominelle Erhebung der Herrschaft Montclair zur Grafschaft blieb ebenso erfolglos wie alle Bemühungen in den vergangenen Jahrhunderten, hier zwischen den Territorien der allzu mächtigen Nachbarn eine selbständige Landesherrschaft zu errichten. Die Burg wurde seitdem von der Burg Malbrouck verwaltet. Über Elisabeth von Sierck fiel Montclair 1492 an die Grafen von Sayn. Als mit Heinrich IV., der Montclair nochmals erneuern und ausbauen ließ, auch dieses Grafengeschlecht 1606 im Mannesstamm ausstarb, zog Kurtrier das Lehen ein. In der Folgezeit verfiel die Burg. 1992/93 wurde die Burg Neu-Montclair restauriert und teilweise wieder aufgebaut.

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