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Leben mit dem Braunkohletagebau: Kulturland im Loch - Tagebau Inden

Leben mit dem Braunkohletagebau: Kulturland im Loch - Tagebau Inden

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Franz-Josef Wirtz


Premium (Pro), Düsseldorf

Leben mit dem Braunkohletagebau: Kulturland im Loch - Tagebau Inden

Tagebau Inden, begonnen 1981, Ende in gerade mal 25 Jahren, 2032, nachdem auch der Ort Pier endgültig aus der Landschaft ausradiert sein wird. Die Gesamtfläche wird 47km² betragen und der Abbau bis in eine Tiefe von 230m gehen. Jede vierte kWh Strom der BRD wird aus der Rheinischen Braunkohle erzeugt.

[)Ô]

Zur Aufnahme:
1999 hab' ich mit meiner Minox 35GT (analoge KB-Kamera mit fester Brennweite, Blenden- und Entfernungswahl) mal freihand acht Hochkant-Aufnahmen gemacht, sie nun eingescant und mit Hugin/panotools/autopano-sift/enblend zusammengesetzt (jetzt mit besser passender Brennweite). Der Aufwand war eigentlich zu groß für die ad hoc-Bilder, damals gemacht ohne Kenntnis von Punkten, auf die man achten sollte. Immerhin vermitteln sie mal einen Eindruck. Das gerechnete Bild hat etwa die zehnfache Größe als das hochgeladene Bild. [Der FC-Panorama-Viewer bringt hier nicht so ein tolles Ergebnis, da die Horizontlinie nicht mittig ist.]

Blick von einem Aussichtspunkt bei Alsdorf nach Süden. Der Abbau schreitet hier nach links und dann hinten fort. Im Hintergrund sieht man gerade noch das Kraftwerk Weisweiler, für das die Kohle geliefert wird. Die gegenüberliegende Tagebaukante ist etwa 6km entfernt. Die Gestänge im Vordergrund dienen der Beruhigung der Bevölkerung. Es sind Wassersprüher, die mit ihrem zarten Schleier die enorme Staubverbreitung etwas eindämmen sollen. Auch am Tagebaugrund wird hier und da mit Sprengern befeuchtet. Wie die jüngsten Messungen ergaben, mit wenig Erfolg.

Zur Feinstaubemission (Beispiel Tagebau Hambach):
http://www.bund-nrw.de/pm342005PM10Hambach.htm

[)Ô]

Was Tagbau so bedeutet, ist hier gut bebildert zu sehen:
http://www.cohn-music.de/Tagebau-Inden-Inde-Umleitung-Indeumleitung-Altdorf-Pier.htm

Andere Eindrücke zu Inden, dem Ort, der dem Tagebau den Namen gab und ihm bereits zum Opfer fiel:




Satellitenbild (älterer Stand) von Inden und Altdorf mit dem Tagebau:
http://maps.google.com/maps?ll=50.874120,6.338596&spn=0.055878,0.088715&t=k&hl=en

Zur Karte der Tagebaue und Tagebaufolgeflächen im Rheinischen Braunkohlerevier:
http://www.debriv.de/pages/grafiken.php?page=255

oder auch hier:

http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/wirtschaftsbranche/energie/kohleland_nrw/wirtschaft/zahlen_fakten/fakten_braunkohle.jhtml?rubrikenstyle=kohleland_menschen

Ein Panorama von einem Arm des damals V-förmigen Tagebau Garzweiler:

Braunkohleabbaugebiet - Garzweiler
Braunkohleabbaugebiet - Garzweiler
Michael O. L.


Pro:
http://www.braunkohle.de/

Contra:
http://www.bund-nrw.de/braunkohle.htm

Weitere Bilder und Infos zum Thema in meinem Fotohome-Ordner dazu.

Kommentare 4

  • Franz-Josef Wirtz 6. Juni 2005, 17:19

    Deine Serie finde ich auch gut, vor allem, weil Du auch etwas zu den Bildern schreibst.

    Der Tagebau wird nur solange betrieben, wie es sich lohnt. Und so gibt es eben Stimmen, die sagen, dass trotz der Planungen Garzweiler II vielleicht früher gestoppt wird.

    Aber für mich ist es nicht die Frage des sich lohnens. Diese Frage stellen sich die Aktionäre. Meine Frage ist, dürfen wir das? Nur weil wir es können? Nicht nur wegen den unmittelbar betroffenen Menschen, sondern auch wegen der übrigen weitreichenden Konsequenzen (hier eine Grundwasserabsenkung in einem Gebiet so groß wie das Saarland). Oder allein schon die so weitreichende Erschöpfung eines unerschöpflichen Rohstoffs. Vom Beitrag zur Klimakatastrophe mal ganz abgesehen.

    Textlich kann man auf einiges aufmerksam machen, was in den Bildern nicht zu sehen ist. Einige Bilder können einen Aufhänger bilden, vielleicht Emotionen hervorrufen. Ich denke jedenfalls, mit Bildern alleine kommt man bei diesem Thema irgendwie nicht weiter.
  • Anne G. 6. Juni 2005, 17:00

    ganz genauso sieht es in den tagebau-gebieten der oberlausitz aus. dort wurden zu ddr zeiten viele dörfer ausgelöscht, die bewohner bekamen nur geringe entschädigung und wurden sich selbst überlassen. heute werden dörfer, um den sozialen zusammenhang nicht aufzulösen, wieder an anderer stelle aufgebaut, die entschädigungen sind auch sehr viel höher,. dennoch: wer die riesigen flächen der zerstörung durch den tagebau gesehen hat, fragt sich unwillkürlich ob das so sein muss und sich im endeffekt wirklich lohnt.
    klasse, doku! lg, anne
    kein leben
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    Anne G.
    "mein elternhaus . . . dort auf dem grunde des sees...
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    Anne G.
    kein leben - nur abraum und sandabdeckung
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    Anne G.
  • Theophanu 27. Mai 2005, 23:03

    klasse hinbekommen. vermittelt eine guten eindruck. zum thema energiegewinnung gibt es viel kontroverse ansichten. bin froh,einen halbwegs preiswerten anbieter für ökostrom zuhaben.
    lg uta
  • Franz-Josef Wirtz 27. Mai 2005, 14:24

    Kommentar zur ersten Version:
    Renate Bonow , 26.06.2005 um 13:24 Uhr
    auch, wenn der aufwand hoch war. der eindruck ist überzeugend. gutes dokubild.
    lg renate