Kellerassel - Porcellio scaber (5723)

Kellerassel - Porcellio scaber (5723)

Wörtlich übersetzt bedeutet der wissenschaftliche Name „unsauberes Schweinchen“. Das mag, wie bei anderen, weniger geliebten Tieren auch, an der Umgebung liegen, in der die Asseln üblicherweise leben: in verrottendem pflanzlichen Material, etwa in Komposthaufen, in der feuchten Bodenstreu, unter Totholz und immer an stark verschatteten, dunklen Orten. Am Strand sind sie hochstetig im Spülsaum unter angeschwemmten Seegras und Tang zu finden.
Oft ist die Keller- mit der ähnlichen Mauerassel (Oniscus asellus) vergesellschaftet. Am einfachsten sind sie an der Fühlergeißel zu unterscheiden, die bei der Mauerassel 3-, bei der Kellerassel 2-gliedrig ist. Allerdings braucht man dafür eine ganz gute Lupe.
Farblich variiert die Kellerassel von mattschwarz und schwarzgrün bis dunkelbraun; gelegentlich treten gefleckte Asseln auf, dann meisten mit einer bräunlich-roten Grundfärbung; extrem selten dagegen rein weiße Albinos. Ebenfalls sehr selten sind einfarbig orangene Tiere, bei denen – da die Merkmalsausprägung genetisch mendelt – ein Elternteil Albino gewesen sein könnte.
Landasseln sind zwar hervorragend an das Landleben angepasst, benötigen aber eine stete Grundfeuchtigkeit; an trockenen Orten verlieren sie etwa 4 % ihres Körpergewichtes pro Stunde und sterben innerhalb weniger Stunden durch Feuchtigkeitsverlust. Die Kellerassel ist dabei etwas widerstandsfähiger als die Mauerassel.
Ihre Nahrung besteht ausschließlich aus pflanzlichen und tierischen Resten. Als Saprophage (Destruent) spielt sie damit eine wichtige Rolle in den Nahrungskreisläufen, wo sie mit ihren Ausscheidungen die Nährstoffe für die autotrophen, Photosynthese betreibenden Pflanzen (Produzenten) bereitstellt, von denen sich wiederum die Pflanzen fressenden Tiere (Konsumenten) ernähren. Es kann vorkommen, dass sie an eingelagerten Äpfeln und Kartoffeln frisst und so zu einem Vorratsschädling stilisiert wird. Das ist dann allerdings schon ein Zeichen für eine falsche Lagerung: Da die Kellerassel nur bei höherer Luftfeuchtigkeit überleben kann, ist dann die Lagerfähigkeit für Obst und Gemüse ohnehin stark eingeschränkt. Statt so wirklich ein Schädling zu sein, ist sie eher ein Indikator für ungünstige Lagerbedingungen.