Für den Modebewussten Stormtrooper

Für den Modebewussten Stormtrooper

Wenn George Lucas für Starwars schon Graflex-Stabblitze zu Laserschwertern umfunktionierte, hat er sich beim Design der Stormtrooper-Rüstungen vermutlich auch im Fotobereich umgesehen. :-))

Dieses Ding, das wie eine Mischung aus Starenkasten und amerikanischen Kühlschrank aussieht, ist wirklich eine Kamera mit gekoppeltem Messsucher. Die Eye-Matic wurde 1958 als revolutionäre Neuentwicklung von der amerikanischen Firma Revere vorgestellt.
Die Firma, die bis dato nur super 8 Filmkameras hergestellt hatte, versuchte mit diesem komplett „anderen“ Kamerakonzept im Fotobereich Fuß zu fassen.
Wie man sich fast denken kann, ist dies trotz einiger sehr innovativer Merkmale, perfekt in die Hose gegangen. :-)
Die Kamera hatte z.B. eine, über die riesige Selenzelle gesteuerte Blendenautomatik. Die von der Kamera gewählte Blende wurde dabei in den großen und mit einem Leuchtrahmen versehenen Messsucher eingeblendet. Der Filmtransport für den 127 Rollfilm ( !! ) erfolgte mit einem Schnellspannhebel, der auch das eingebaute Bildzählwerk bediente.
Damit die Blendenautomatik realisierbar war, musste der Besitzer einer Eye-Matic allerdings mit nur einer Verschlusszeit ( ca. 1/100 sek ) auskommen. Nebenbei besaß die Blende nur 2 ( ! ) Blendenlamellen, die obendrein noch so merkwürdig geformt sind, dass das Bokeh vermutlich einen hohen Wiedererkennungswert hatte. :-))
Das weiß-emallierte Gehäuse ist komplett aus Aluminium-Spritzguss hergestellt und so robust, dass man damit auch einen Nagel in die Wand kloppen kann. :-)
Das diese „Instamatic auf Steroid“ nicht wirklich ein Verkaufsschlager wurde, liegt nicht zuletzt auch an der ambitionierten Preisvorstellung des Herstellers. Für eine Eye-Matic musste man 1958 ca. 139,- $ auf den Tresen legen, was einem heutigen Preis von ungefähr 1000,- € entspricht.
Das Doof-Auffallen mit einer merkwürdigen Kamera war also damals kein billiges Vergnügen! ;-)

...Aber irgendwie finde ich das Teil ziemlich cool! ;-)