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R A S C H


kostenloses Benutzerkonto, aus der Provinz

Freier Fuß

[Volljährig. 1990-2008.]


*


freier fuß


durch des waldes dunkle mitte
stieg ich hinauf zum königstein
zweitausendfünfundsiebzig schritte
sollten bis zum ziel es sein

nesseln kosten blanke waden
schnecken kreuzten meinen weg
zu hundert hing das licht am faden
und bäume schlugen splitternd steg

vom bach den freunde runtergingen
tränk ich - hätte ich gewollt
allein erfrischte mich sein klingen
im mund den herbst aus schwarz rot gold

und in den wipfeln kochten hasen
ihr süppchen das ich herzhaft roch
die feste schlief in fetten brasen
doch war’s als ob sie zu mir kroch

mit ihrem tor auf meinen wangen
leckte die kühle des metalls
und spießbewehrte mauern schlangen
bald ihren turm mir um den hals

beim aufschlag ihrer eisengitter
erblickte mich ein wimpernpaar -
auf freiem fuß der impotente ritter
entfloh wie ich gekommen war


[10.2008]


*


# 9

Königstein - Blick auf
deutschen Herbst - wie die Freunde
den Bach runtergehn.

[09.1990]


*


http://www.bergweltreisen.de/40832/40859.html?*session*id*key*=*session*id*val

http://de.youtube.com/watch?v=U9QX7vATt8w&feature=related

http://de.youtube.com/watch?v=RKiQVARNyr4


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Kommentare 8

  • tekktoo 2. November 2008, 11:01

    An guten dingen läuft man oftmals vorbei.
    Deshalb schlendere ich gerne mal zurükk.
  • Thomas Wyler 13. Oktober 2008, 22:20

    gefällt mir, den mut zur leere
  • R A S C H 10. Oktober 2008, 13:54

    Der Wanderer auf freiem Fuß. Das lyrische Burgbesteiger-Ich romantisiert. Die Bedingungslosigkeit der Natur vor Auge. Nase u Ohr. Knapp zwei Jahrzehnte nach dem Abbruch. Des diktatorischen wie dilettantischen Revolutionsrohbaus.
    Hofft er immer noch. Wie er die Ausdünstungen der Natur inhaliert. Kindlich doch. Den ersten Schnupfen. Die ersten Nesselbrände hinter sich.
    U siehe da. Das holde Fräulein Burg. Läßt sich nur nicht besteigen. Sie giert nach unserm Ritter. Der es doch wissen müßte. Bei der Familiengeschichte. Bei ihres Nachnamens hartem Klang.
    So bleibt ihm die Flucht.
    Die Freiheit. Die Impotenz.
    Die Kunst.

    [Dank euch fürs Zeitnehmen.]

    Ralf.
  • R A S C H 4. Oktober 2008, 13:01

    Da ist mehr Dekoration. Denn Information. Sabine.
  • so wie so 4. Oktober 2008, 11:57

    umbaut... und gefangen... siehe aufnahme...

    siehe text... ich mag die bilder, die entstehen...

    und für die informationen brauche ich zeit... sabine
  • marie-antoinettesgiraffenhals 3. Oktober 2008, 21:06

    einen/sieg/friedlich/ergattert.
  • gegenwart 3. Oktober 2008, 18:49

    "Du

    am Morgen danach
    hüpfe ich
    von Pflasterstein
    zu Pflasterstein
    und keiner sieht es"

    (von einem Freund geliehen)
  • J. A. Z 3. Oktober 2008, 14:56


    viele worte genußvoll das auge auf einem wölkchen
    ruhend das sich aufzulösen droht um sich auf
    dunklem kalten pflaster wiederzufinden. es schmerzt.

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