Einzigartig...

...unter unseren heimischen Spinnen ist die Speispinne (Scytodes thoracica).
Diese Art, die in ihrer eigentlichen Heimat, dem Mittelmeerraum, oft im Freien unter Steinen zu finden ist, wurde in Deutschland bisher praktisch ausschließlich in Häusern gefunden.Besonders im süddeutschen Raum ist sie durchaus verbreitet, wird aber durch ihre unaufällige Lebensweise oft übersehen.
Mit einer Körperlänge bis 6mm bei den Weibchen und 4mm bei den Männchen (hier im Bild) gehört sie zu den kleineren Exemplaren.
Während die Mehrzahl der Spinnen 8 Augen besitzt, beschränkt sich die Speispinne auf 6, die zudem noch wenig leistungsfähig sind.
Daher orientiert sich das Tier hauptsächlich über seinen Tastsinn.
Ortet es bei seinen nächtlichen Streifzügen ein Beutetier, etwa eine Mücke, so schleicht es sich langsam heran, bis es aus einer Entfernung von ca 1 cm ein Leim-Gift -Gemisch aus den Chelizeren (Beißwerkzeuge) zickzackförmig über sein Opfer "speit". Dieses wird so an den Untergrund gefesselt, die Spinne kann nun in Ruhe den Giftbiss anbringen.
Auf diese Weise kann Scytodes auch Beute überwältigen, die die eigene Körpermasse übertrifft.
Die modifizierten Giftdrüsen dieser Spinne nehmen im Vorderkörper viel Raum ein, daher sind hier Vorder- und Hinterkörper in etwa gleich groß.
In Mitteleuropa ist sie die einzige Art aus ihrer Familie, weiter im Süden kommen weitere hinzu.

Die Bilder haben nur Dokuqualität, ich wollte das interessante Tier aber trotzdem zeigen :-)

Speispinne (Scytodes thoracica)
Speispinne (Scytodes thoracica)
Andreas Rinke

Eschborn, Mai 2008

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