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Phi Nale


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Eine Feuerstelle

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+++ WER SELBST FEUER IST UND BRENNT +++
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+++ BEDAUERT NICHT +++
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+++ WAS VERBRAUCHT UND VERBRANNT WIRD +++
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Kommentare 7

  • Samuel Feisel 15. Dezember 2005, 18:37

    Hi Phi,
    ich denke, die Botschaft würde auch ohne den Teddy rüberkommen.
    Gruß Samuel
  • Nora Nanu 13. September 2005, 20:52

    okay, phi. ich hab jetzt verstanden und werde vorsichtiger sein. ich verspreche, es zu versuchen.
    nora
  • Phi Nale 13. September 2005, 20:07

    Nun, Bella, der Herr 'Carlos' war ein sehr fleißiger Publizist und hatte sicher nicht die irre Vorstellung, dass sämtliche 'Spuren' von ihm wieder eingesammelt werden (könnten). Seine 'letzte Verfügung' verstehe und werte ich somit als GESTE der Bescheidenheit *), der o.g. Demut und man muss wohl unterscheiden zwischen offiziellen und inoffiziellen Spuren. Ein Wissenschaftler kann schwerlich verlangen, dass bezahlte Forschungsergebnisse nach seinem Ableben annuliert werden. Ähnliches gilt für ein Buch, welches ein Schriftsteller gegen cash auf den Markt bringt. Ich bin mir nicht sicher, ob Herr v.Goethe zugestimmt hätte, dass seine privaten Briefe an Frau v.Stein von neugierigen Touristen begafft werden? Der hat doch eigentlich genug hinterlassen, womit sich die Leute beschäftigen und darin nachschlagen können?
    Meinen Gedanken kann ich am besten an folgenden Beispielen erklären:
    Die Erziehung eines Kindes kann als Ziel das geklonte Zweit-ICH haben, oder ein eigenständiges Leben zulassen, kann ein Implantat elterlicher Werte und Prinzipien sein, oder eine Art 'Hilfe zur Selbsthilfe' sein - durch aufzeigen von Alternativen gegenüber dem Diktat. Wie oft hingegen habe ich schon den furchterregenden Satz gehört: "Ich kann nicht anders, ich bin so erzogen worden." Warum wollen Eltern sich selbst in ihren Kindern weiterleben sehen, oder z.T. auch eigene Missgeschicke und unerreichte Wünsche kompensieren? Eine für mich zumindest unzulässige Spur. Die elterlichen Werte sind Basis, aber kein Erbe.
    Ich weiß es doch: Diese Spurenfrei-These ist fragwürdig und nur ansatzweise (!) zu verwirklichen.
    Aber auch das Fotografieren, Malen, Schreiben, Diskutieren etc. hat im Idealfall eine sehr persönliche Bedeutung. Im Idealfall heißt, wenn es weder gewerblich noch hobbymäßig (als reiner Zeitvertreib) betrieben wird. Es dient in diesem Idealfall zur Selbsterkundung, Hinterfragung, Kontrolle, Weiterentwicklung - das ist ihr 'luxuriöser' Zweck. Wenn ich nicht mehr bin, entfällt der Zweck.

    Es stellt sich also immer die Frage, tue ich etwas für mich oder für andere. Wenn ich es für mich tue, also aus obigen Gründen, dann kann es auch nach meinem Ableben ausgelöscht werden, dann geht es niemanden mehr etwas an. Es gehört mir - wie meine Seele - und entschwindet mit ihr.
    Dass mir bloß nicht der Eindruck entsteht, ich hielte mich für Goethe's oder Carlos' Erben. Selbiges geht auch ne Nummer kleiner ...!!!... :-)))

    mlg phi+++

    *) Auch hier könnte wieder das Negativum vermutet werden: Er missgönnte die Hinterlassenschaft seinen Erben! :-)
  • Phi Nale 13. September 2005, 13:07

    Der von dir zitierte Satz geht durchaus in die von mir angedachte Richtung, Vera, wenn man den 'Übermenschen' etwas von seinem platt anrüchigen Flair befreit. Es ist eine rigorose Rückbesinnung auf eigenes Tun, auf das unabhängige (!) 'Selbsterleben' eigener Möglichkeiten und Fähigkeiten, wenn man das Glück hat, nicht davon leben zu müssen ... weder materiell (zum Broterwerb), ... noch ideell (gegen Lob, Anerkennung, Bewunderung, Beachtung etc.). Das wäre ein Aspekt. Ich sehe aber auch noch einen zweiten, den ich mit folgendem Textauszug darstelle:

    >>> Karl Markus Michel war ein friedlicher Mann, der seinen Zeitgenossen weder Rang, Ehre noch Besitz streitig machen wollte. Seine Freunde nannten ihn 'Carlos', aber er hatte wohl selbst unter den Menschen Freunde, die ihn mit 'Sehr geehrter Herr' ansprachen, wenn sie sich um ihn als Autor, Herausgeber, Lektor, Essayisten oder Philosophen bemühten. Geehrt oder geliebt: An seinem Ende wollte dieser Mann nicht nur die bescheidensten Titel, sondern auch alle seine Namen wieder ablegen und verfügte in einem letzten Willen, man möge seine Manuskripte, Fotos, Briefe, ALLES vernichten, seinen Leichnam verbrennen und die Asche auf dem Urnenfeld A9 des Berliner Friedhofs Heerstraße, dem Feld der Namenlosen, anonym bestatten.
    [aus Chr. Ransmayr: 'Ach, Carlos', Kursbuch Heft 146 / 'Vorbilder']
  • Vera Boldt 13. September 2005, 11:02

    Hallo Phi,

    gerade habe ich unter einem meiner letzten Bilder ( der schlafende Riese) in einer Anmerkung von Gabriele K. über Nietzsches Übermenschen folgenden Satz gelesen, von dem ich der Meinung bin, er passt besonders gut auch unter dein Bild.

    LGVera
  • Phi Nale 13. September 2005, 9:40

    Wieder mal typisch, Nora ...!!!... Erst gestern habe ich mokiert, dass offenbar beim Anblick von einem harmlosen Stück Stacheldraht einseitige Assoziationen mit Kerker, Gefangenenlager, möglichst auch noch KZ etc. entstehen ...!!!... Offenbar sind 'wir' derart durchsetzt von Misstrauen, Negativdenken und Angst, dass 'wir' ohne zu zögern zunächst mit blinden Verdächtigungen beginnen. Manche begründen das dann auch noch mit Wachsamkeit und kritischem Denken - und scheinen stolz darauf zu sein ...!!!...
    Ich bin kein Fundamentalist und kein wilder Eiferer, sondern wähne mich auf dem Boden der Zivilisation. Ich setze deshalb voraus, dass man bei Zweifeln zunächst nachfragt, bevor man das Prädikat 'ekelhaft' vergibt. Warum aber beginnt man mit seinen Überlegungen nicht grundsätzlich zuerst beim positiven Pol ...???...
    Natürlich betreibe ich auf diesem Wege keine symbolische 'Hexenverbrennung'. Der Teddy ist für mich das Symbol für scheinbar (!!!) unentbehrlich Liebgewonnenes. Das kann die sorgsam gepflegte Schrankwand im Wohnzimer ebenso sein wie ein x-beliebiger Standard aus früheren Zeiten. Man kann es durchaus als hinderlich für eine Weiterentwicklung ansehen, wenn man an Verbrauchtem und Verbranntem klebt.
    mlg phi+++

    PS Jetzt fang mir bloß nicht an mit ...
    'Bücherverbrennung - pfui Teufel - das tut man doch nicht' ...!!!...
  • Nora Nanu 13. September 2005, 8:14

    wenn der teddy für menschen steht - wir kennen ja alle diese art puppenverbrennung - ist das bild ekelhaft zynisch.
    nora

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