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Die Wallfahrer sind zurück ...

Die Wallfahrer sind zurück ...

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Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

Die Wallfahrer sind zurück ...

... mehr als 160 Pilger zogen zur Vierzehnheiligen-Basilika
Humprechtshausen (uk) Feierliches Glockengeläut der Sankt Magdalena Kuratiekirche verkündete am vergangenen Freitag, dass sich die Vierzehnheiligen-Wallfahrer aus Reichmannshausen und Humprechtshausen auf den Weg gemacht haben. In zwei Tagen waren die Gläubigen knapp 55 Kilometer zum Gnadenort mit seiner Vierzehnheiligen-Basilika unterwegs– und ebenso lang war der Rückweg am Sonntag. Am Montag (15.06.09) wurden sie in Humprechtshausen wieder empfangen.

Mit ihren Dorfstandarten und fliegenden Fahnen, die in Gelb- und Rot-Weiß oder in Weißblau im Wind flatterten, waren rund 100 Gläubige am Freitagmorgen (12.06.09) losgezogen. Zuvor hatte Pfarrer Norbert Reinwand den Fußwallfahrern die besten Segenswünsche mit auf den Weg gegeben – und wer ihn genau kennt, weiß, Pfarrer Reinwand verabschiedete die Wallfahrergruppe aus Reichmannshausen und Humprechtshausen mit ausreichend viel Weihwasser ...
Seit 1988 gehen die Reichmannshäuser Wallleut' wieder nach Vierzehnheiligen. Vor 22 Jahren ließ Winfried Braun in Reichmannshausen das Brauchtum als Wallfahrtsführer wieder aufleben. In einer alten Aufzeichnung in den Gemeindebüchern aus dem 19. Jahrhundert stand zu lesen, dass „in der Woche nach Pfingsten mit dem Kaplan gewallt“ wurde. Seitdem machten sich alljährlich rund 80 Menschen, darunter viele aus der gesamten Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön zu der Reichmannshausen gehört, und Bürger aus den Schonunger Ortsteilen zu Fuß auf den Weg zum oberfränkischen Gnadenort. Über die Landkreisgrenze hinweg schlossen sich aus der Nachbargemeinde Humprechtshausen regelmäßig rund 30 weitere Wallfahrer an. Auf dem letzten Teilstück bis zum Ziel ist die Gruppe in der Regel auf bis zu 160 Wallfahrer angewachsen.
In diesem Jahr war der Leitgedanke der Wallfahrt „Ein Pilger bin ich hier auf Erden“, erklärte Winfried Braun. Darin würden die Wallfahrtsteilnehmer auf die Vergänglichkeit des Lebens auf Erden erinnert. Auch die Gebete drehten sich um dieses Thema.
Wie fast jedes Jahr war auch Schonungens Bürgermeister Kilian Hartmann dabei. Seine Amtskollegin Birgit Göbhardt aus Üchtelhausen wallte zum ersten Mal mit. Mit den Reichmannshäusern wallte Birgit Bayer (Humprechtshausen) schon seit vielen Jahren mit, in diesem Jahr verstärkte die neue Riedbacher Bürgermeisterin als Dritte im Bunde die Bürgermeisterrunde.
Auf dem Hin- und Rückweg machten die Wallfahrer zum Übernachten in Pfarrweisach Station. Nach einem genauen Zeitplan sind die Wallfahrer unterwegs, Trink- und Rastpausen sind genau festgelegt, so Ernst Rösch, seit einigen Jahren Nachfolger von Winfried Braun als Wallfahrtsführer. Er kennt die Etappenziele auswendig. Für die begleitenden Musikanten sei es schon anstrengend, sagt er, denn sie müssen auf dem ganzen Weg ihre Instrumente mittragen.
Die Blasmusiker begleiteten nicht nur die Lieder, die während der Wallfahrt gesungen werden. Ein kurzes Abendkonzert am Samstagabend auf der großen Freitreppe vor der Basilika ist schon Tradition, ebenso der Weckruf am Sonntagmorgen um 6 Uhr.
Der erhebende Moment, darin sind sich die meisten Fußwallfahrer einig, sei immer der feierliche Einzug in die Balthasar-Neumann-Basilika von Vierzehnheiligen am Samstagnachmittag – für einige vielleicht aber auch die Rückkehr nach Hause. So wurden gestern Nachmittag die rückkehrenden Vierzehnheiligen-Wallfahrer von ihren Angehörigen und Freunden in den Dörfern herzlich empfangen und erwartete mit Blumensträußchen die heimkehrende Wallfahrergruppe.
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Bilddaten: Digicam:FinePix S 9600;
Belichtungszeit: 1/420; Blende: F5.6; ISO: 80 (*); Brennweite: 56 mm.
Hinweis: Die Digicam-Einstellungen werden von der Automatik geregelt, daher die manchesmal ungewohnten Zahlenwerte!
*) Eine kräftige Nachmittagssonne mit starken Kontrasten, so kurz vor 15 Uhr, bei einer aufziehenden Gewitterfront, die dunklen Wolken sind im HG schon zu sehen
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Ich stelle wieder mal eine Reportage hier in die Community ein, die ich als sog. "Freier Mitarbeiter" für den Lokalteil der Tageszeitung gemacht habe.
Es ist einen Pressebericht für die Regionalausgabe Haßberge der Mediengruppe Mainpost.

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